Wie erfolgreich schnitt das in Russland ausgetragene Fußball-Event beim deutschen TV-Publikum ab?
Für den deutschen Fußball könnte es in diesem Sommer wohl kaum besser laufen. Schon am vergangenen Freitag gewannen die U21-Kicker der deutschen Nationalmannschaft die Europameisterschaft, am Sonntag legten dann Jogis Jungs nach. Im Finale des Confed Cups sicherte sich die deutsche Elf gegen Chile mit einem 1:0 den sicheren Sieg. Mit 14,69 Millionen Zuschauern, die die Übertragung ab 20 Uhr durchschnittlich im ZDF verfolgten, war das Endspiel wenig überraschend das mit Abstand gefragteste des gesamten Cups. 42,7 Prozent betrug der Marktanteil beim Gesamtpublikum, 40,5 Prozent waren es bei den 14- bis 49-Jährigen. Der Senderschnitt wurde damit in beiden Altersgruppen vervielfacht. Doch wie erfolgreich schlugen sich die übrigen Spiele des Wettbewerbs? Quotenmeter.de hat alle Zahlen im Überblick.
Der Startschuss für den Confed Cup fiel am Samstag, den 17. Juni, im Ersten mit der Partie zwischen Russland und Neuseeland. Sie schalteten ab 17 Uhr 2,17 Millionen Zuschauer ein, was der blauen Eins starke Marktanteile von 17,1 Prozent bei allen und elf Prozent der Jüngeren bescherte. Als wenig gefragt erwies sich hingegen die Begegnung zwischen Kamerun und Chile, die im ZDF am hart umkämpften Sonntagabend auf Quotenfang gehen musste. 2,69 Millionen Zuschauer führten zu schwachen 9,5 Prozent, womit die schlechteste deutsche TV-Quote beim gesamten Confed Cup eingefahren wurde. Immerhin bei den Jüngeren sah es angesichts von 9,1 Prozent recht freundlich aus.
Am Montag folgte das erste Spiel der Deutschen, das die Zahlen prompt ansteigen ließ. Ab 17 Uhr schalteten das Match gegen Australien insgesamt 6,09 Millionen Zuschauer ein, was dem ZDF herausragende 39,6 Prozent bei allen und ebenfalls tolle 32,8 Prozent der Jüngeren einbrachte. Diesem Niveau war die Partie zwischen Russland und Portugal nicht gewachsen, wenngleich auch sie knapp zweieinhalb Millionen Zuschauer und 18,7 Prozent der deutschen TV-Zuschauer zu begeistern wusste. Die Begegnung zwischen Mexiko und Neuseeland fasste das ZDF unterdessen kurz am späteren Abend zusammen, erreichte aber auch mit diesem zweiminütigen Zusammenschnitt durchschnittlich 2,54 Millionen Menschen.
Als sich am Donnerstag schließlich Deutschland und Chile erstmalig gegenüberstanden, war das für 8,67 Millionen Bundesbürger ein Einschaltgrund. 31,5 Prozent bei allen und 28,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen lauteten die Marktanteile, die infolgedessen für Das Erste resultierten. Weniger glorreich hatte es für den Sender am Vorabend ausgesehen, als die Begegnung zwischen Kamerun und Australien in voller Länge zu sehen war. Zwar fiel der Marktanteil mit 13,6 Prozent auf ordentlichem Niveau aus, allerdings bedeuteten 1,96 Millionen Zuschauer die schwächste in Deutschland gemessene Reichweite des Confed Cups.
Die Partie zwischen Mexiko und Russland sowie Neuseeland und Portugal übertrug Das Erste am späten Samstagnachmittag in einer Konferenz, die durchschnittlich 2,22 Millionen Menschen verfolgten. Das beliebteste Spiel ohne deutsche Beteiligung wurde hingegen am Mittwoch im Ersten angepfiffen und lautete Portugal gegen Chile. Ab 20 Uhr schalteten für das Spiel durchschnittlich 5,84 Millionen Zuschauer ein, womit es beim Gesamtpublikum zu mehr als 20 Prozent reichte. Auch bei den Jüngeren lief es für Das Erste angesichts von 15,9 Prozent famos.
Und trotzdem: Als einen Tag später wieder Jogis Jungs auf dem Platz standen, sah es mit 11,37 Millionen Zuschauern bei 37 Prozent noch ein gutes Stück stärker aus. Selbst bei den 14- bis 49-Jährigen konnte am Donnerstagabend die Marke von 30 Prozent geknackt werden (32,5%). Bevor das Finale am Sonntagabend schließlich deutlich mehr als 14 Millionen Zuschauer erreichte, sahen das Spiel um Platz drei am Mittag immerhin 2,55 Millionen Zuschauer. Für das Aufeinandertreffen zwischen Portugal und Mexiko ergaben sich für das ZDF so starke Quoten von 16,8 Prozent bei allen und 11,8 Prozent der Jüngeren.
Unterm Strich bleibt festzuhalten, dass sich die Ausstrahlung des Confed Cups für ARD und ZDF gelohnt hat. Die fünf Deutschland-Spiele kamen in den letzten zwei Wochen auf durchschnittlich 9,65 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 37,4 Prozent. Doch auch die übrigen live gezeigten Spiele ohne deutsche Beteiligung funktionierten bis auf eine Ausnahme durchgehend stark - und sammelten insbesondere viele junge Zuschauer ein. Die Vorfreude auf die nächste Weltmeisterschaft, die 2018 ansteht, dürfte bei den Verantwortlichen bei diesen starken Quoten endgültig geweckt sein.
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