►   zur Desktop-Version   ►

Der 148-Prozent-Sender: Großer Jubel bei Deluxe Music

Wie lief der Juni für die kleineren Sender? Wer waren die Gewinner, wo gibt es Verluste?

Beachtliche Zahlen: Der Musiksender Deluxe Music hat sich, irgendwie ziemlich abseits der medialen Wahrnehmung, zu einem richtig erfolgreichen Kanal entwickelt. Im Juni 2017 landete der Kanal bei 0,7 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe. Vier Mal, so erklärte der Sender, lag man in Sachen Tagesmarktanteil sogar bei einem Prozent oder noch mehr – am 17. Juni wären sogar 1,2 Prozent erreicht worden. Deluxe Music ist somit erfolgreicher als zahlreiche namhafte Programmmarken. Man lässt Kanäle wie Eurosport hinter sich und agiert auf Augenhöhe mit Sport1, Tele5 und Co. Eigenen Angaben zufolge zählt Deluxe Music zu den derzeit am schnellsten wachsenden TV-Sendern Deutschlands. Gegenüber dem Vorjahresmonat habe man um 148 Prozent zugelegt.

Dazu Ulrike Unseld, die das Musikportfolio des Unternehmens High View, zu dem der Kanal gehört, leitet: „Das scheinbar unaufhaltsame Wachstum unterstreicht die gute Nachricht: Musikfernsehen lebt! Oder genauer gesagt: Deluxe Music lebt! Im Schnitt über eine Million Zuschauer pro Tag sprechen für sich. Unsere Strategie und unsere Positionierung gehen auf. Null Retro, mit einem modernen, frischen Programm auf der Höhe der Zeit für ein erwachsenes Publikum. Unsere „Top 25“ waren auch diesen Monat wieder mehrfach unter den stärksten Formaten. Wir schätzen das Musikvideo als populäres Kunstwerk im Kurzfilmformat und mit der tollen Entwicklung unserer Reichweite liefern wir unseren Partnern nicht nur hochwertige Umfelder, sondern mittlerweile auch beachtliche Leistungswerte für ihre Kampagnen.“

Deluxe Music setzt derweil zum Überholen anderer Sender an, die eigentlich viel mehr, weil viel länger schon für Musikfernsehen stehen. VIVA etwa, das nicht mehr 24 Stunden lang sendet, sondern nur noch nachts und vormittags kam im Juni etwa auf ein Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.

Maxx bestätigt starken Mai


In Unterföhring, wo ProSiebenSat.1 beheimatet ist, freut man sich derzeit besonders über ProSieben Maxx. Der Männersender macht gerade auch abseits der Football-Saison mit starken Quoten von sich reden. Gegenüber dem Mai verlor der Kanal im sechsten Monat zwar 0,2 Prozentpunkte und landet nun bei 1,3 Prozent Marktanteil. Dies ist aber nach Unternehmensangaben weiterhin der beste Juni-Wert seit Sendestart. Keine Veränderungen gibt es bei Sat.1 Gold, dem derzeit erfolgreichsten Sender der dritten Generation, der von ProSiebenSat.1 kommt. Wie schon im Mai landete der Best-Ager-Kanal bei 1,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen.

Hinten anstellen muss sich weiterhin sixx, das nicht wieder in Fahrt kommt. Zwar findet die Gruppe für die generierten 1,1 Prozent bei den Jungen lobende Worte. Man vergisst aber offenbar, dass der Sender vor Jahren mal deutlich erfolgreicher war und sich in Regionen befand, die inzwischen Sat.1 Gold und ProSiebenMaxx kennen. Der jüngste Spross aus Unterföhring, kabel eins Doku lag bei 0,3 Prozent, legt also langsam zu. Damit einhergeht eventuell die Erkenntnis, dass der Markt was neue und sehr themenspezifische Sender angeht, doch ziemlich gesättigt ist.

RTLplus, der jüngste Spross der Mediengruppe RTL Deutschland, der seinen Fokus auf ältere Zuschauer legt, holte bei den 14- bis 49-Jährigen 0,8 Prozent (+0,1) ebenfalls Gewinne um ein Zehntel bejubeln ZDFinfo und n-tv auf jeweils 1,2 Prozent in der klassischen Zielgruppe sowie N24 auf nun 1,3 Prozent. An der Spitze der kleineren Sender stehen gleichauf ZDFneo und RTL Nitro: Beide Spartensender holten im Juni jeweils zwei Prozent Marktanteil bei den Umworbenen. Interessant: RTL Nitro überholte somit in der klassischen Zielgruppe SuperRTL, wo 1,9 Prozent zu Buche standen.

Gewinne gab es auch weiterhin für TLC, den Frauensender der Discovery-Familie. Der Kanal, der inzwischen vor allem mit True Crime punktet, landete im sechsten Monat des Jahres bei 0,6 Prozent, was somit ein Plus von einem Zehntel ist. Ebenfalls um diesen Wert zulegen konnte Eurosport1, das somit bei 0,4 Prozent landet und weiterhin deutlich hinter Sport1 (0,8%) verbleibt.

Der Blick auf die Kleinen


Bei den Kindern zwischen drei und 13 Jahren gab es im wichtigen Zeitraum zwischen sechs und 20.15 Uhr im Pfingstmonat ein enges Duell um die Spitze. SuperRTL behauptete hier die Pole Position, musste allerdings zulassen, dass der gebührenfinanzierte KiKa aufholte. Noch zwei Zehntel trennen beide Programme. 20,2 und 20,0 Prozent Marktanteil wurden bei den Kindern ermittelt. Freude herrscht bei Disney: Deren Free-TV-Programm steigerte sich auf zweistellige Werte und landete bei 10,2 Prozent. Der Kanal verzeichnete somit das größte Wachstum im Kinder-Fernseh-Markt. So wurde bei den 3- bis 13-Jährigen am Freitag, 23. Juni, mit 15,9 Prozent ein neuer Rekord für einen Tagesmarktanteil aufgestellt und darüber hinaus mit einem Durchschnitt von 11,4 Prozent in der Kalenderwoche 22 (29. Mai bis 4. Juni) ein neuer Bestwert für ein Wochenergebnis gesetzt.

Das Kinderprogramm Nick landete hier erneut auf Platz vier: Gemessen wurden 8,5 Prozent Marktanteil.
03.07.2017 13:36 Uhr Kurz-URL: qmde.de/94176
Manuel Weis

super
schade

97 %
3 %

Artikel teilen

◄   zurück zur Startseite   ◄
Es gibt 5 Kommentare zum Artikel
Sentinel2003
03.07.2017 19:04 Uhr 3
Jeep, verstehe das mit dem "Bull Retro" zwar auch nicht so ganz, auch ich Sehe gerne die "alten" Clips....



Tja, VIVA.....nur noch ein Schatten seiner selbst...
Fernsehfohlen
03.07.2017 23:10 Uhr 4


Ich glaube, das mit dem "Null Retro" ist eher so gemeint, dass der Sender selbst nicht (mehr) retro und angestaubt daherkommt, also von seiner Gesamt-Aufmachung her.

Dass die Musikauswahl mitunter retro ist, begrüße ich aber auch. Und ich finde es so krass, dass Deluxe im Prinzip fast genau das verkörpert, was ich mir schon vor fünf, wenn nicht zehn Jahren als Musiksender ausgemalt habe, der auch heute noch funktionieren könnte.



Meines Erachtens könnte man nur ein paar mehr moderierte Formate wie "Update Deluxe" und "Kavka Deluxe" noch produzieren. Nicht wie zu besten VIVA- und MTV-Zeiten über Stunden hinweg, das funktioniert glaube ich wirklich nicht mehr, aber so 1-2 zusätzliche Formate könnte man sich da schon mal wieder gönnen.



Ansonsten freut mich der Erfolg auch sehr - zumal ich es immer für Schwachsinn hielt, dass Musikfernsehen komplett tot sein muss. Potenzial für 1-2% MA hat ein Sender meines Erachtens immer noch... nur halt keiner mehr wie VIVA oder MTV.





Fohlen
Fabian
04.07.2017 06:36 Uhr 5
Angesichts der Tatsache, dass der Sender auch in vielen Lokalen läuft, sollte man über eine werbefreie Gastroversion (10€) nachdenken.



Das einzige störende Sender sind die gleichen Werbungen, ansonsten fallen einige positive Werbungrn auf, die auf Musik setzten (wie dieser Designerstuhl)
Alle 5 Kommentare im Forum lesen

Qtalk-Forum » zur Desktop-Version

Impressum  |  Datenschutz und Nutzungshinweis  |  Cookie-Einstellungen  |  Newsletter