Der knappe 1:0-Erfolg der deutschen Elf wurde am Abend von fast neun Millionen Menschen gesehen - und war damit die mit weitem Abstand stärkste Gesamtpartie des Turniers.
Deutschland-Quoten bei U21-EM
- vs. TSC (VR): 3,31 Mio. (19,1% / 13,8%)
- vs. DÄN (VR): 5,73 Mio. (22,9% / 16,0%)
- vs. ITA (VR): 5,22 Mio. (21,1% / 16,0%)
- vs. ENG (HF): 5,33 Mio. (23,2% / 18,6%) [*]
[*] Da es für beide Halbzeiten, die Verlängerung sowie das Elfmeterschießen jeweils gesondert ausgewiesene Werte gab, basieren die Durchschnittswerte der Gesamtpartie auf eigenen Berechnungen.
Nach dem Halbfinalspiel der deutschen U21-Auswahl gegen England wurde viel über die angeblich überbordende EM-Euphorie der deutschen Zuschauer gesprochen, unterlegt mit Reichweiten oberhalb von neun Millionen Zuschauern und mehr als 30 Prozent Marktanteil. Doch zumindest teilweise wurde dieser Hype auch herbeigeredet, denn blickt man auf die (ungefähren) Durchschnittswerte der Partie, fielen diese gar nicht mal so viel höher aus als zuvor in der Vorrunde (siehe Infobox) - lediglich das gerade einmal elf Minuten Sendezeit umfassende Elfmeterschießen war am Dienstag so wirklich durch die Decke gegangen.
Das Finalspiel gegen Spanien, das im Zweiten Deutschen Fernsehen ab 20:45 Uhr ausgestrahlt wurde, überragte dagegen tatsächlich die vorherigen Spiele der Nachwuchskicker erheblich: Durchschnittlich 8,71 Millionen sahen sich die gut 90 gespielten Minuten an und brachten den Mainzern damit zur allerbesten Sendezeit fantastische 30,5 Prozent Marktanteil ein. Bei den 14- bis 49-Jährigen mussten sich die Nachwuchs-Kicker keineswegs vor ihren großen Vorbildern verstecken, hier standen herausragende 28,2 Prozent bei 2,54 Millionen auf dem Papier.
Hohes Interesse auch an Rahmenberichten - aber nicht an «aspekte»
Die Berichterstattung vor, während und nach dem Spiel, die im Studio des Marszalek Pilsudski Stadion im polnischen Krakau über die Fernsehbildschirme ging und von Jochen Breyer und Sebastian Kehl präsentiert wurde, kam ab 20:15 Uhr im Schnitt auf 6,46 Millionen Zuschauer, wovon sich 1,89 Millionen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren befanden. Die damit verbundenen Marktanteile in Höhe von 24,8 bzw. 23,4 Prozent konnten sich absolut sehen lassen. Und auch das
«heute-journal», das stark verkürzt ab 21:30 Uhr in der Halbzeitpause lief, kam wie so oft während einer Fußball-Übertragung auf herausragende 7,50 Millionen Interessenten und 25,4 Prozent aller bzw. 25,6 Prozent der jüngeren Konsumenten.
Deutlich bergab ging es erst nach 23 Uhr, wo mit dem Kulturmagazin
«aspekte» ohnehin ein verlässlicher Ladenhüter über den Äther geschickt wurde. Mit 1,49 Millionen Fernsehenden und 8,2 Prozent Gesamt-Marktanteil lief es immerhin viel besser als im Normalfall, denn der liegt eher bei fünf bis sieben Prozent. Dennoch wäre angesichts des Vorprogramms natürlich viel mehr drin gewesen, hätte man auf ein etwas breitenrelevanteres Angebot gesetzt. Bei den 14- bis 49-Jährigen lief es dagegen mit 7,7 Prozent bei 0,50 Millionen noch immer klar überdurchschnittlich. Die Nachrichtensendung
«heute+» schloss den Abend schließlich ab 23:45 Uhr vor gerade einmal noch 0,75 Millionen Menschen ab, die Marktanteile sanken hier noch weiter auf nun wahrlich schwache 5,5 Prozent in beiden Altersgruppen.
Doch die tolle U21-Übertragung langte bereits, um das ZDF mit 17,2 Prozent am Freitag zum unangefochtenen Marktführer zu machen und es sogar bei den jüngeren Zuschauern sehr nah an die Spitzenposition heranzuführen - mit 11,3 Prozent unterlag man hier dem Platzhirsch RTL nur um Haaresbreite (11,6 Prozent).
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel