Der Marktführer will in der neuen Fernsehsaison seine Position mit Hilfe von Köppen, Buschmann, der bereits angekündigten Serienoffensive und Sebastian Fitzek verteidigen.
Serien Marke Eigenbau
„
Selten zuvor hatten wir so viele neue Fiction-Projekte gleichzeitig in Vorbereitung. Nur mit eigenen Inhalten in allen Genres bleiben wir unverwechselbar. Dabei setzen wir auf Eigenentwicklungen mit Strahlkraft und frischen Gesichtern.
”
RTL-Senderchef Frank Hoffmann
RTL ergeht es seit einiger Zeit so wie vielen anderen deutschen Fernsehsendern: Die US-Importware im Seriensektor führt immer seltener zum einst gewohnten Quotenerfolg. Wie längst angekündigt, möchte der Kölner Marktführer dem entgegenwirken, indem er sein Serienportfolio stärker in Eigenregie bestückt. Auf den Screenforce Days 2017 in Köln gab RTL dem anwesenden Branchenpublikum ein kleines Update, wie es derzeit mit der Serienoffensive aussieht.
Demnach wird RTL einen zweiten Serienabend im Wochenprogramm aufmachen, um Raum für die (
bereits angekündigten) fünf Dramaserien zu schaffen. Die Kriminalserie
«Bad Cop – kriminell gut» wird für einen TV-Start noch dieses Jahr eingeplant,
«Jenny – echt gerecht»,
«Beck is back!» (ursprünglich angekündigt als
«Plötzlich Anwalt»),
«Lifelines» und
«Sankt Maik» werden erst 2018 anstehen. Derzeit entsteht zudem mit
«Beste Schwestern» eine neue Sitcom mit Mirja Boes in der Hauptrolle.
Zudem steigt RTL wieder ins Geschäft mit aufwändigen TV-Filmen ein und sicherte sich die Rechte zu zwei Thrillern des Bestsellerautoren Sebastian Fitzek. Wie der Zeitplan für
«Passagier 23» und
«Das Joshua Profil» aussieht, verriet RTL-Senderchef Frank Hoffmann auf der Präsentation allerdings nicht, abgesehen davon, dass die erste Klappe für «Das Joshua Profil» noch dieses Jahr fällt.
Duelle, Trampoline, Kopfgeld: RTL und die Showunterhaltung
„
Wer bei zunehmender Konkurrenz erfolgreich bleiben will, der muss auf Exklusivität und Kreativität setzen – auf Live-Events und Aktualität.
”
RTL-Senderchef Frank Hoffmann
Frank Buschmanns Wechsel zu RTL trägt immer größere Früchte: Neben dem bald startenden
«The Wall»,
dessen Laufzeit bereits vorab verlängert wurde, bekommt der Sportexperte in der neuen TV-Saison ein weiteres Format spendiert. In
«Buschi vs. Köppen» reisen Buschmann und Jan Köppen an verschiedene "spannende und aufregende Orte" rund auf dem Globus, um sich dort in landestypischen Aufgaben zu messen. Diese an ein dezent älteres Publikum gerichtete «Joko gegen Klaas – Das Duell um die Welt»-Antwort hebt sich vom Original ab, indem die Kontrahenten vor Ort stets Hilfe durch einen prominenten Freund erhalten.
Jenke von Wilmsdorff wechselt ebenfalls ins Showfach und präsentiert in der kommenden TV-Saison die neue Action-Reality-Show
«Kopfgeld», in der sechs Kandidaten gemeinsam die Wildnis bereisen. Jeder Teilnehmer bekommt vorab einen bestimmten Wert zugeschrieben, wobei der vermeintlich Schwächste am meisten wert ist. Für jeden, der diesen Wildnistrip übersteht, winkt ein entsprechendes Preisgeld – also hilft nur herausragendes Teamwork, um an den Hauptgewinn in Höhe von 100.000 Euro zu gelangen.
In
«The Big Bounce» versucht RTL indes, aus Trampolinspringen eine temporeiche Actionshow zu machen: Rund 400 Menschen nehmen sich vor, einen irrwitzigen Trampolinparcours zu überwinden. Ruhiger geht es dagegen in
«Im Spiegel der Anderen» zu, einem introspektiven Format mit Moderatorin Sonja Zietlow, in dem sich drei Prominente selbst den Spiegel vorhalten und selbstkritisch einschätzen müssen. Gegengeprüft werden diese Einschätzungen durch ein Panel von Zuschauern, Familien und Freunden. Wie bereits vorab angekündigt präsentieren zudem die Ehrlich Brothers den
«Showdown der weltbesten Magier», wohingegen Daniel Hartwich Familienteamwork in
«Keep it in the Family» testet.
«Ninja Warrior Germany» kehrt selbstredend zurück – und bekommt ein Promispecial spendiert.
Und sonst?
Im Reality-Sektor setzt RTL neben dem bereits angekündigten, sozioökonomischen Experiment
«Zahltag», in dem getestet wird, ob
Langzeitarbeitslose mehr von einem großen Geldbetrag profitieren als von der monatlichen, geringen Stütze auf
«This Time Next Year». In diesem, ebenfalls bereits angekündigten, Format folgt Moderator Jan Hahn verschiedenen Menschen bei ihrem Weg zur Erfüllung ihres größten Traums oder schwierigsten Vorhabens. Darüber hinaus wird das Nostalgieformat
«Comeback oder weg?» mit einem Special ergänzt. Darin werden die Promifamilien auf Zeitreise geschickt und müssen ein Wochenende so verbringen, wie es üblich war, als sich die Promieltern im jetzigen Alter ihrer Kinder befanden.
Im Comedybereich setzt RTL wiederum auf
«Mario Barth live! Waldbühne in Berlin», Carolin Kebekus' Programm
«Alpha Pussy», Senkrechtstarter Markus Krebs mit seinem Programm
«Permanent Panne» und Dieter Nuhrs neuen Stand-up
«Nur Nuhr». Zudem sind Ralf Schmitz'
«Schmitzenklasse» und René Marik mit
«ZeHage! Best Of+X» eingeplant.
Es gibt 5 Kommentare zum Artikel
22.06.2017 16:39 Uhr 3
Weniger gut ist, dass man spürt, dass die Serien nicht Herzensangelegenheiten der Autoren sind, sonst würde man nicht mehrmals ein bissel Fuck ju Göthe in den Konzepten entdecken, eine Krimiserie und die Priesterserie. Nichts gegen Ärzteserien, Anwaltsserien, aber man sollte einen geschickten Dreh finden.
Jan Hartmannn in der Hauptrolle bürgt auch nicht für ein gutes Drehbuch.
Im Spiegel der Anderen könnte sehr interessant werden, weil es da um Selbsteinschätzung von Menschen geht.
Die täglichen Formate wirken wie Kopien des Vox-Nachmittags.
22.06.2017 20:16 Uhr 4
Shows über Shows,
Hofmann kann doch nicht ernsthaft behaupten, das bei den massig neuen Serien nicht eine, einzige für seinen Sender dabei ist! :twisted:
Meine Glotze "sieht" RTL nur noch bei "Der Lehrer" und "Alarm für Cobra", der Rest für die Tonne!
23.06.2017 14:17 Uhr 5