Überschaubares Interesse an Kohl-Gedenken

Anlässlich des Tods von Helmut Kohl räumten die Öffentlich-Rechtlichen am Freitagabend kurzfristig zahlreiche Sendeplätze frei. Doch das Interesse der Zuschauer an den Dokumentationen und Spezialsendungen hielt sich in Grenzen. Am meisten Zuspruch fand am Freitag noch die «Tagesschau» im Ersten, die 4,03 Millionen Menschen verfolgten, für die anschließende Sondersendung «Zum Tode Helmut Kohls» blieben dann nur noch 2,06 Millionen an den Fernsehern. Beim Gesamtpublikum erzielte die von Tina Hassel moderierte Sendung nur 7,9 Prozent Marktanteil.

Auch die anschließende Dokumentation «Helmut Kohl – ein europäischer Patriot» kam ab 21 Uhr nur auf 6,7 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen waren es immerhin sieben Prozent – 1,81 Millionen schalteten insgesamt noch ein. «Helmut Kohl – Das Interview» erreichte dann kurz vor Mitternacht gerade noch 370.000 Zuschauer, was nur 3,8 Prozent Marktanteil zur Folge hatte. Die kurzfristig verlängerte «Tagesschau» um 18 Uhr verfolgten 1,64 Millionen Menschen.

Der neue ARD-Film «Die Konfirmation» ging im Gedenken um den verstorbenen Altkanzler etwas unter. Das Erste zeigte die Komödie anderthalb Stunden später als geplant, jedoch fanden sich nur 1,95 Millionen Zuschauer ein, die schwache 8,2 Prozent Marktanteil mit sich brachten. Auch beim jungen Publikum konnte der verschobene Film nicht punkten: fünf Prozent standen aufgrund von 390.000 jungen Zuschauern zu Buche.

Das ZDF begann am Freitag um 18.30 Uhr mit der Berichterstattung über den Tod des ehemaligen CDU-Politikers. Für das «heute spezial» interessierten sich 2,84 Millionen Zuschauer, für die regulären «heute»-Nachrichten kamen im Anschluss 3,54 Millionen vor die Bildschirme. Eine weitere Spezialsendung erreichte danach nur noch 2,41 Millionen Zuschauer, die Primetime-Sonderprogrammierung «Zum Tode von Helmut Kohl - Kanzler der Einheit» überzeugte 2,55 Millionen und 9,8 Prozent der Fernsehenden. Erst zur «SOKO Leipzig» kamen die Zuschauer zurück ins ZDF: 3,43 Millionen waren ab 21.12 Uhr mit von der Partie, was dem Krimi nicht nur ordentliche 12,6 Prozent Marktanteil einbrachte, sondern auch den Primetime-Sieg.

Nach dem «heute-journal», das 2,70 Millionen Zuschauer verfolgten, entschieden sich die Mainzer erneut für eine Sonderprogrammierung anlässlich des Tods von Helmut Kohl. «Der Mann aus der Pfalz» interessierte zu später Stunde lediglich 1,02 Millionen Zuschauer, was 5,9 Prozent Marktanteil zur Folge hatte.