Die XXL-Jubiläumsstaffel der Tanzshow musste in diesem Jahr Allzeit-Tiefstwerte beim Gesamtpublikum hinnehmen. Warum RTL unterm Strich trotzdem noch sehr zufrieden sein darf…
Die zehnte Staffel von
«Let’s Dance» fiel mit insgesamt 13 Folgen umfangreich wie nie zuvor aus. Neben einem „Wer tanzt mit wem?“-Special, das RTL in diesem Jahr zum ersten Mal zeigte, setzte man auf elf reguläre Ausgaben plus die Finalsendung. Doch wie lief es für die abendfüllende Freitags-Tanzshow in den letzten dreieinhalb Monaten aus Quotensicht? Quotenmeter.de blickt auf die abgelaufene Staffel zurück...
Das „Wer tanzt mit wem?“-Special lief bereits am 24. Februar zur besten Sendezeit. Es sahen durchschnittlich 3,65 Millionen Menschen ab drei Jahren, was einem Marktanteil von 11,9 Prozent beim Gesamtpublikum gleichkam. Bei den Jüngeren konnten 1,54 Millionen ermittelt werden, die die Quote auf 15,7 Prozent antrieben. Mit diesen Marktanteilen lag RTL in beiden Altersgruppen komfortabel über dem Senderschnitt - und trotzdem mag sich manch einer womöglich mehr ausgerechnet haben. Immerhin unterbot man mit diesem Ergebnis sogar die schwächste Quote der Vorjahres-Staffel (15,8%).
Der Staffelbeginn selbst ging schließlich drei Wochen später am 17. März über die Bühne – und konnte Reichweiten und Quoten auf Anhieb steigern. Bei allen legte die Quote um 2,5 Prozentpunkte auf 14,4 Prozent zu, bei den 14- bis 49-Jährigen reichte es nun zu immerhin 16 Prozent. Zugleich wuchs die Zuschauerzahl auf 3,77 Millionen Zuschauer an. Dennoch lag man damit weiter unter dem Staffelauftakt des letzten Jahres, der rund 4,5 Millionen Zuschauer und über 18 Prozent der Jüngeren generiert hatte.
Kleiner Trost für RTL: In den kommenden beiden Wochen sollte der Aufwärtstrend für die Tanzshow anhalten, sodass für die zwei verbliebenen März-Ausgaben Zielgruppen-Marktanteile von 17,1 und 19,4 Prozent auf der Uhr standen. 3,93 und 3,78 Millionen Zuschauer betrugen die Reichweiten beim Gesamtpublikum, bei dem der Marktanteil im Gleichschritt auf mehr als 15 Prozent anstieg. Mit diesen Werten kam RTL dem gewohnten «Let’s Dance»-Niveau der vergangenen Jahre ein ganzes Stück näher.
Folge fünf musste sieben Tage später allerdings einen Rückschlag verkraften und holte mit 3,63 Millionen Zuschauern die schlechteste Reichweite der Staffel. Bei allen ging der Marktanteil auf schwächere, aber immer noch gute 14,3 Prozent zurück. Bei den 14- bis 49-Jährigen verhielt es sich angesichts von 15,6 Prozent ähnlich. Nachdem sich die sechste Folge auf 4,20 Millionen Zuschauer und 16,7 Prozent der Jüngeren verbessert hatte, lief die siebte Ausgabe der Tanzshow mit 16,1 Prozent bei 3,97 Millionen Zuschauern wieder etwas schwächer. Beim Gesamtpublikum betrug die Quote an beiden Abenden mehr als 14 Prozent.
Die Folgen acht bis zehn, die zwischen dem 5. und 19. Mai liefen, lagen auf ziemlich genau diesem Niveau. Sie sicherten sich im Mittel 14,1 Prozent am Gesamtmarkt und 15,7 Prozent der Umworbenen bei 3,87 Millionen Zuschauern. Ein echter Quotenaufschwung konnte erst zwei Wochen vor dem Finale beobachtet werden. So sicherte sich Folge elf 4,01 Millionen Zuschauer, was hervorragenden 16,4 Prozent bei allen und 18,7 Prozent der Umworbenen entsprach. Insgesamt stellte das die beste Quote der Staffel dar, bei den 14- bis 49-Jährigen war es zumindest der bis dato zweitstärkste Wert. Sieben Tage später sah es angesichts von 4,05 Millionen Zuschauern sogar noch einen Tick besser aus, bei den Umworbenen sollte es nun zu 19,5 Prozent reichen.
Das Knacken der 20-Prozentmarke in der Zielgruppe sollte im 2017er-Jahrgang aber einzig und allein der Finalsendung vorbehalten bleiben, die am 9. Juni 20,4 Prozent der 14- bis 49-Jährigen schauten. Auch beim Gesamtpublikum wurde mit 19,1 Prozent der stärkste Wert des gesamten Durchgangs ermittelt, die Reichweite stieg zugleich deutlich auf 4,41 Millionen Menschen an. Und trotzdem musste man damit im Vergleich zum Vorjahr rund eine halbe Millionen Zuschauer einbüßen. 2016 hatte es die Finalshow nämlich auf mehr als fünf Millionen Zuschauer und 23,9 Prozent der Umworbenen gebracht. 2014 schauten zum Schluss sogar mehr als 5,5 Millionen Menschen zu.
Was bleibt also von Staffel zehn? Wollen wir mit den weniger schönen Nachrichten beginnen: Unterm Strich sahen die 13 Folgen in diesem Jahr durchschnittlich 3,92 Millionen Menschen, was 15 Prozent am Gesamtmarkt entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr büßte RTL damit mehr als eine halbe Million Zuschauer ein und die durchschnittliche Quote verringerte sich um mehr als zwei Prozentpunkte. Überhaupt entsprachen diese Zahlen Allzeit-Tiefs, denn in allen zurückliegenden regulären Staffeln holte «Let’s Dance» im Schnitt nie weniger als 16 Prozent und vier Millionen Zuschauer. Hinzukommt, dass es auch bei den Jüngeren auf durchschnittlich 1,46 Millionen Zuschauer bei 17,2 bergab ging. Zum Vergleich: 2016 reichte es zu 18,7 Prozent. Allerdings hatte es im Jahr 2012 bereits eine Staffel gegeben, die diesen Wert mit 16,5 Prozent unterboten hatte.
Und damit sind wir auch schon bei den erfreulicheren Nachrichten. Zu betonen bleibt, dass die zehnte Staffel von «Let’s Dance» beim Gesamtpublikum mehr als fünf Prozentpunkte über RTLs Senderschnitt lag. Dieser fiel zuletzt nur noch einstellig aus. Und auch bei den Jüngeren bewegte man sich im Endeffekt mehr als fünf Prozentpunkte oberhalb der derzeitigen Normalwerte des Senders, die bei nur noch etwas mehr als 12 Prozent liegen. Kleine Notiz am Rande: Im Fernduell hat «Let’s Dance» das vermeintliche RTL-Flaggschiff «DSDS» in diesem Jahr hinter sich gelassen. Die Bohlen-Show kam in diesem Jahr nur noch auf 3,64 Millionen Zuschauer - und 0,3 Millionen Interessenten weniger als die Tanzshow. Somit dürfte einer elften Staffel von «Let’s Dance» nichts im Wege stehen.
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