Die Nachrichtensatire mit Oliver Welke läuft bislang im Jahr 2017 überragend und wusste abermals die ohnehin schon fantastischen Zahlen der Vorjahre zu übertreffen.
Quotenvergleich der Frühjahrs-Staffeln
- 2010: 1,59 Mio. (7,3% / 4,9%)
- 2011: 1,93 Mio. (8,6% / 6,7%)
- 2012: 2,35 Mio. (9,7% / 7,5%)
- 2013: 2,86 Mio. (12,0% / 9,1%)
- 2014: 3,17 Mio. (13,7% / 10,8%)
- 2015: 3,46 Mio. (14,4% / 11,7%)
- 2016: 3,71 Mio. (15,3% / 12,3%)
Durchschnittliche Werte jener «heute-show»-Folgen, die in der ersten Hälfte der jeweiligen Kalenderjahre liefen.
Als die
«heute-show» vor über acht Jahren erstmals im ZDF auf Sendung gegangen war, hatte wohl niemand ernsthaft damit gerechnet, dass man mal regelmäßig mehr als vier Millionen Zuschauer am späten Abend würde anziehen können - vor allem nicht am traditionell eher schwierigen Freitagabend, wo die Sendung dann ab 2010 ihre wöchentliche Heimat fand. Doch das Ensemble um Oliver Welke stellte im Laufe der Jahre in beeindruckender Art und Weise unter Beweis, dass sich Konstanz auszahlen kann und marschierte zu immer neuen Rekorden. Und die Erfolgsgeschichte ist noch nicht auserzählt, denn die Frühjahrsstaffel 2017 stellte die zuvor erreichten Zahlen in allen Belangen abermals in den Schatten.
Das galt bereits für den Staffelauftakt am 27. Januar, der trotz direkter Konkurrenz mit dem RTL-Dschungelcamp ab 22:30 Uhr auf 4,31 Millionen Zuschauer und überragende 16,3 Prozent Gesamt-Marktanteil gelangte. Auch beim jungen Publikum, wo die «heute-show» übrigens generell meilenweit oberhalb der schwachen ZDF-Norm von gerade einmal rund sechs Prozent performt, lief es mit 1,29 Millionen sowie 13,4 Prozent richtig toll. Ohne den Dschungel verbesserte man sich dann in der Folgewoche sogar noch auf 16,4 und 14,4 Prozent bei 4,42 Millionen, erst Mitte Februar wurde mit 3,86 Millionen erstmals die Vier-Millionenmarke verfehlt. Ende Februar musste man dann ausnahmsweise mal erst um 23:15 Uhr ran, wodurch die Zuschauerzahl erwartungsgemäß mit 3,11 Millionen deutlich schwächer ausfiel als im Normalfall, während die Marktanteile mit 14,8 bzw. 13,7 Prozent auf Normalniveau lagen.
Richtig toll lief es dann in den ersten vier März-Wochen, am 17. März wurde mit 4,44 Millionen sogar die höchste Zuschauerzahl in der Geschichte der Sendung verzeichnet. Der damit verbundene Marktanteil betrug 18,4 Prozent - ebenfalls der beste Wert sämtlicher zur normalen Sendezeit ausgestrahlter Episoden. Beim jungen Publikum gab es zwar angesichts von 1,34 Millionen und 15,3 Prozent keine neuen Allzeit-Höchstwerte zu vermelden, über jeden Zweifel erhaben war man damit aber natürlich trotzdem. Der Monatsabschluss enttäuschte hingegen ein wenig mit "nur" 3,88 Millionen und vor allem nur 0,89 Millionen bzw. 10,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Es waren die mit Abstand schwächsten Werte in der jungen Zuschauergruppe der gesamten Staffel.
Im April und Mai gab es dann keine neuen Rekorde mehr zu verzeichnen, doch mit 3,95 bis 4,27 Millionen Interessenten begeisterte die Satiresendung dafür mit Konstanz auf allerhöchstem Niveau. An schlechteren Tagen lag man bei weniger als 16 Prozent aller Fernsehenden, an besseren bei mehr als 18 Prozent - und bei den Jüngeren wurden lange Zeit zwischen 12,5 und 15,1 Prozent generiert, bis dann die letzte Mai-Ausgabe mit 15,8 Prozent bei 1,24 Millionen nochmal mit einem Alltime-Rekord aufwartete. In der achtjährigen Geschichte hatten zuvor lediglich einige nach 23 Uhr ausgestrahlten Folgen höhere Marktanteile erzielt. Das Staffelfinale ging schließlich am 2. Juni über die Bühne und kam mit 17,6 Prozent insgesamt sowie 14,3 Prozent der Jüngeren bei 3,95 Millionen noch einmal auf sehr gute Zahlen.
Im Durchschnitt erzielten die bislang 18 im Jahr 2017 ausgestrahlten Folgen eine Zuschauerzahl von 4,11 Millionen, was mit einem tollen Marktanteil von 16,9 Prozent einherging. Damit wurde der ZDF-Schnitt von gut zwölf Prozent deutlich überboten, vor allem aber setzte man den kontinuierlichen Aufwärtstrend der vergangenen Jahre unbeirrt fort: Die beiden Staffeln im Jahr 2016 waren noch auf 15,3 und 15,9 Prozent bei jeweils 3,71 Millionen Zuschauer gelangt. Und auch bei den Menschen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren zeigte die Formkurve angesichts von 1,17 Millionen und 13,8 Prozent weiter nach oben, nachdem bereits die Herbststaffel zuletzt mit 13,1 Prozent bei 1,11 Millionen frische Bestwerte erzielt hatte.
Die «heute-show» hat sich also längst gefunden und ist mittlerweile sogar problemlos in der Lage, beim Gesamtpublikum auf ähnlichem Niveau zu rangieren wie die starken ZDF-Primetime-Krimis am Freitagabend. Da die Show überdies bei den Jüngeren das stärkste regelmäßige Format ist, das die Mainzer überhaupt in ihrem Aufgebot wissen und die Sendung auch über eine gehörige Portion Medienrelevanz besitzt, dürfte es nun wirklich keinen Senderverantwortlichen geben, der sie in Frage stellt. Fraglich ist nur nach wie vor, ob man nicht doch einmal etwas ernsthafter versuchen sollte, dieses grandiose Lead-In zu nutzen, um auch nach 23 Uhr attraktive Inhalte anzubieten - die Kultursendungen «aspekte» und «Das literarische Quartett» jedenfalls lassen die herausragenden Möglichkeiten seit je her ungenutzt und fallen in ein tiefes Quotenloch, während «Sketch History» immer mal wieder das Potenzial dieses Slots andeutet.
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