Die Fußballsaison hört dieses Jahr gar nicht richtig auf. Nachdem der Vereinsfußball mit dem Finale der Champions League sein Ende gefunden hat, kommt jetzt die DFB-Elf und sorgt bei RTL und ZDF für gute Quoten. Das und mehr im SportCheck!
DFB-Elf mit durchschnittlichen Quoten für die Auftritte gegen Dänemark und San Marino
Highlights der kommenden Woche
- Täglich: Tennis, ATP World Tour 250, MercedesCup in Stuttgart (Eurosport 1, Eurosport 2)
- Täglich: Radsport, Tour de Suisse (SPORT1+)
- Donnerstag, 19 Uhr: Golf, US Open (Sky Sport 1)
- Samstag, 17 Uhr: Fußball, Confed Cup, Russland - Neuseeland (ARD)
Sportlich mag weder das Freundschaftsspiel gegen Dänemark, in dem gefühlte zwanzig Spieler ihr DFB-Elf-Debüt gaben, noch das WM-Qualifikationsspiel gegen San Marino großen Wert haben - für Jubel sorgten dennoch beide Spiele in den Chefetagen des ZDF und von RTL.
Das Spiel gegen "Danish Dynamite" war eng und endete durch den Ausgleich von Joshua Kimmich kurz vor Ende mit einem 1-1. Das ZDF zeigte den Freundschaftskick gegen den Nachbarn aus Dänemark am Dienstag zur besten Sendezeit. Hierbei schalteten 7,99 Mio Zuschauer ab drei Jahren ein. Die Vorberichte zuvor schauten 5,07 Millionen Zuschauer.
Das Spiel gegen San Marino war immerhin ein Pflichtspiel - doch wirklich spannend war es nicht. Wenig überraschend gab es ein Torfestival, am Ende stand die Löw-Elf mit 7-0 als Sieger fest. Auf dem Weg zur WM in Russland konnten somit in Nürnberg die fest eingeplanten drei Punkte verbucht werden. Deutschland steht in Gruppe C somit weiterhin mit 18 Punkten vor Nordirland auf dem ersten Platz. Die Quoten waren etwas schwächer als beim Freundschaftsspiel am Dienstag, RTL konnte sich im Schnitt über 7,22 Mio Zuschauer ab 3 Jahren nicht wirklich freuen - handelt es sich doch um die bislang schwächsten Quoten in der WM-Quali. Die Vorberichte direkt im Anschluss an die Formel-1-Qualifikation aus Montreal sahen 3,02 Mio.
Während bis zur erfolgreichen WM-Qualifikation nun noch vier Spiele für Jogis Jungs erfolgreich zu bestreiten sind, fährt der amtierende Weltmeister auf jeden Fall nun nach Russland zum Confed Cup. Ab Freitag messen sich dort Weltmeister, Kontinentalmeister und Gastgeber Russland im WM-Testlauf um ein Muster ohne Wert. Nicht ohne Grund hat DFB-Präsident Grindel die Abschaffung dieses Kirmespokals gefordert.
Man darf gespannt sein, ob der nicht existente sportliche Wert sich auch auf die TV-Quoten auswirken wird. Deutschland startet am kommenden Montag um 18 Uhr gegen Ozeanienmeister Australien in Sotschi ins Turnier. Das ZDF überträgt live.
Nicht beim Confed Cup dabei sind Italien und Uruguay. Die beiden ehemaligen Weltmeister standen sich am Mittwoch in einem Freundschaftsspiel im französischen Nizza gegenüber. Die Squadra Azzura siegte gegen la celeste deutlich mit 3-0. In Deutschland war dieses Spiel bei Sky Sport News zu sehen - und konnte 100.000 (1. Hälfte) bzw. 170.000 (2. Hälfte) Zuschauer beim Gesamtpublikum hierfür begeistern. In Marktanteilen ausgedrückt bedeutete dies 0,4 bzw. 0,7 Prozent. In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen sah insbesondere die zweite Hälfte noch besser als. Hier sorgten 90.000 Zuschauer für einen Marktanteil von 1,1 Prozent.
HBL-Abschiedstour bei SPORT1
Auch am Mittwoch gab es bei SPORT1 erneut die Handball-Bundesliga im Programm - zum vorletzten Mal. Das Spiel des 33. Spieltages, TSV Hannover-Burgdorf - TBV Lemgo, schalteten 160.000 Zuschauer ein. Die direkt vor dem Spiel bei SPORT1 ausgestrahlte Folge der Reality-Doku «Storage Wars» verzeichnete übrigens ebenfalls 160.000 Zuschauer... Die letzten Spiele des auslaufenden TV-Vertrages zeigte man dann am Samstag in einer Konferenz, in der die Entscheidung um den Abstieg im Mittelpunkt stand. Hier schalteten dann am letzten Spieltag nochmals 170.000 Zuschauer ab 3 Jahren ein und bescherten SPORT1 einen versöhnlichen Abschied.
In der kommenden Saison übernimmt bekanntlich Sky Sport die Übertragungen der deutschen Handball-Elite.
French Open ziehen in zweiter Woche nochmals an
Nach dem Aus der deutschen Einzelspieler, insbesondere von Angelique Kerber und Sascha Zverev bereits in der ersten Runde, wurde schon schlimmstes befürchtet für die Quoten der French Open bei Eurosport.
Doch das Match zwischen dem Schweizer Stan Wawrinka und dem Lokalmatator Gael Monfils im Achtelfinale sorgte am Pfingstmontag für sehr gute Zahlen. 310.000 Zuschauer ab 3 Jahren schauten am Nachmittag zu, wie Wawrinka sich klar in drei Sätzen mit 7:5, 7:6 und 6:2 durchsetzte.
Am Mittwoch schalteten zum Viertelfinale dann in der Spitze nur noch 220.000 Zuschauer ein - für einen Werktag dennoch ein ordentlicher Wert. Dieser Wert wurde dann am Freitag mit dem Halbfinale Rafael Nadal gegen dén Österreicher Dominic Thiem nochmal getoppt (360.000 Zuschauer ab 3 Jahren).
Das Frauenfinale zwischen Jena Ostapenko und Simona Halep sahen am Samstag Nachmittag dann starke 320.00 Zuschauer; das Herrenfinale zwischen Nadal und Wawrinka toppten diese Quoten dann noch mit 530.000 Zuschauern.
Kurz notiert: Wrestling, Nadvornik, Serie A & Co.
Die Wrestling-Sendungen bei ProSieben Maxx können auf ihr Stammpublikum zählen. WWE RAW am Mittwoch lockte erneut gute 280.000 Zuschauer vor den Bildschirm und konnte genau so den Tagessieg beim Männersender einfahren wie am Folgetag WWE SmackDown mit 290.000 Zuschauern.
Die Finalserie der BBL lief bis zum Sonntag exklusiv im Bezahlangebot der Telekom. Spiel 3 der Serie zwischen Bamberg und Oldenburg gab es dann auch bei SPORT1 im Free-TV zu sehen. Das die ersten beiden Spiele der Best of Five Serie nur hinter der Bezahlschranke zu sehen waren, bietet natürlich immer das Risiko, dass die Serie dann beim dritten Spiel schon vorbei ein kann. So war es denn auch dieses Jahr. Sportlich entwickelte sich die Serie sehr einseitig, Bamberg konnte den Matchball bereits im ersten Anlauf verwandeln und schaffte den "Sweep". Das erste Spiel der BBL Finals im Free-TV war damit auch das letzte. Bei SPORT1 sahen 190.000 Zuschauer zu, wie sich Bamberg erneut die Deutsche Meisterschaft sicherte.
Ex-BR-Moderator Wolfgang Nadvornik hat einen neuen Arbeitgeber gefunden. Nach einer mehrjährigen Abstinenz von den deutschen Bildschirmen, in denen er sich unter anderem als Tennislehrer verdingt, aber auch kleinere TV-Jobs wie etwa für Servus TV erledigt hat, ist er nun mit seinem guten Freund Jan Henkel bei Eurosport wieder vereint. Dort soll er im Rahmen der Bundesliga, insbesondere aber beim Wintersport und hier bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang eine erfahrene Verstärkung des deutschen Eurosport-Teams darstellen. Damit dürften die Personalplanungen bei Eurosport aber noch lange nicht abgeschlossen sein.
Es gehen derzeit Gerüchte um SPORT1 US bei Sky herum. Erste Kabelanbieter haben offenbar die Mitteilung bekommen, dass der Sender zum Ende des Monats von der Sky-Plattform entfernt wird. Nach uns vorliegenden Informationen ist aber - anders etwa als bei AXN - keine Bereinigung des Drittsenderangebots durch Sky der Grund hierfür; vielmehr läuft schlicht weg der Vertrag aus und es besteht beiderseits das Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit und man ist optimistisch, dass man sich noch rechtzeitig einigt. Dennoch muss SPORT1 natürlich hierbei einsehen, dass man seit dem Verlust der NFL-Rechte schlichtweg die schlechtere Verhandlungsposition innehat.
In Italien endete die Angebotsphase der Ausschreibung der Medienrechte für die Serie A - und die Liga ist gar nicht glücklich. Zwei potentielle Interessenten, die zuletzt Rechte inne hatten oder stark in den Fußball investierten, haben überhaupt nicht mitgeboten: Mediaset und Telecom Italia. Auch Discovery nahm nicht teil. Somit haben nur zwei Unternehmen überhaupt Gebote abgegeben: Sky und Perform. Und so gut wie erhofft waren die Gebote dieser beiden nicht. Zudem hat man sich jeweils auf bestimmte Pakete konzentriert (Sky auf den klassischen Ausstrahlungsweg per Satellit, Perform auf die Internetrechte), so dass man sich auch nicht gegenseitig hoch geboten hat. Für das Paket für die terrestrische Auswertung hat niemand ein Gebot abgegeben. Die Liga denkt nun über einen Ligakanal nach.
Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
12.06.2017 13:30 Uhr 1
12.06.2017 15:47 Uhr 2
Was ist nur in die Deutschen gefahren, man könnte fast meinen es gäbe keinen anderen Sport außer Fußball.
Ja auch im Ausland dominiert der Fußball, aber da bleibt halt auch noch genug Platz für anderen tollen Sport.
12.06.2017 16:02 Uhr 3
Da ist was dran. Das erinnert mich an einen Satz, den mal eine kanadische Freundin zu mir gesagt hat:
"Wenn die Deutschen "Sport" sagen, meinen sie Fußball!"
Zuerst habe ich damals gelacht! Heute weiß ich, dass sie irgendwie Recht hatte ...