Die Verantwortlichen von VOX sollten langsam aufpassen, denn zum zweiten Mal in Folge musste die Show am Sonntagabend moderate Einbußen hinnehmen. Vor allem der Staffelbeginn verlief schleppend.
«GdH»-Quotenentwicklung seit 2015
- S4: 1,94 Mio. (6,7% / 9,3%)
- S5: 2,01 Mio. (6,6% / 8,6%)
- S6: 2,19 Mio. (7,5% / 10,5%)
- S7: 2,14 Mio. (7,1% / 9,6%)
Durchschnittliche Werte aller acht Folgen der jeweiligen Staffel.
Es war ein bemerkenswerter Schritt, als
«Grill den Henssler» anlässlich der vergangenen Herbststaffel bis auf Reiner Calmund die Jury komplett auswechselte, konzeptionelle Änderungen vornahm und an der Optik der Show herumschraubte - immerhin hatte man gerade die erfolgreichste reguläre Staffel aller Zeiten hinter sich und kam mit drei Grill-Specials im Sommer sogar im Schnitt auf über zwölf Prozent Zielgruppen-Marktanteil. Die Neuerungen wurden überwiegend kritisch beäugt, die Quoten sanken ebenfalls leicht und zumindest für Bloggerin Hannah Schmitz war nach nur einer Staffel auch schon wieder Schluss. Doch auch mit größerer Konstanz ging diesmal erneut das Publikumsinteresse ein wenig zurück.
Mit nur 1,78 Millionen Zuschauern verlief der Staffelauftakt am 2. April gleich mal relativ schwierig, sahen doch so wenige Menschen zu wie bei keiner Debütfolge seit der allerersten Staffel vor knapp vier Jahren mehr. Mit 6,1 Prozent lag der Gesamt-Marktanteil dennoch auf einem starken Niveau, während in der werberelevanten Zielgruppe immerhin 8,2 Prozent bei 0,85 Millionen ausgewiesen wurden. Da am selben Abend Sat.1 mit dem «The Biggest Loser»-Finale überragende 15,4 Prozent Zielgruppen-Marktanteil verzeichnete und die ARD mit fast 15 Millionen den erfolgreichsten «Tatort» seit Jahrzehnten ausstrahlte, ließ sich dieses Ergebnis letztlich doch ganz respektabel an.
Die zweite Folge, an der gleich drei Teilnehmer des Dschungelcamps teilnahmen, verbesserte sich dann am 9. April deutlich auf 2,02 Millionen Zuschauer und 7,2 Prozent Marktanteil, bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 9,3 Prozent bei 0,89 Millionen verzeichnet. Sicherlich von Vorteil für die Erschließung eines möglichst breiten Publikums dürfte sicherlich auch der Umstand gewesen sein, dass an diesem Abend kein anderer großer Sender eine Show auf Sendung schickte. Selbiges galt zwar auch in der darauf folgenden Woche, jedoch lag diese auch zu Ostern, sodass man sich neben dem «Tatort» auch noch gegen «Das Traumschiff» sowie die Free-TV-Premiere von «Guardians of the Galaxy» im direkten Wettbewerb behaupten musste. Und das gelang eher mäßig: Mit nur 5,6 Prozent Gesamt- bzw. 7,1 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei 1,65 Millionen wurden die schwächsten Werte der gesamten Staffel erzielt, die Zuschauerzahl war sogar die geringste in der Geschichte der Sendung.
Nach Ostern wartete man erstmals mit Johann Lafer in der Jury auf, der Gerhard Retter vertrat. Mit 2,02 Millionen Gesamt-Zuschauern wiederholte man das Ergebnis der zweiten Folge, in der Zielgruppe verbesserte man sich gar auf einen neuen Staffelrekord von 0,94 Millionen - die Marktanteile waren aufgrund der generell höheren Zahl fernsehender Menschen an diesem Abend angesichts von 6,6 bzw. 8,4 Prozent ein gutes Stück schwächer als zwei Wochen zuvor. Dafür lief es am fünften und letzten April-Sonntag zumindest bei den Jüngeren mit 9,6 Prozent richtig stark, während im Gegenzug wiederum die Reichweiten auf 1,82 bzw. 0,87 Millionen ein wenig zurückgingen.
Und so dauerte es bis zur sechsten Folge, bis man dann doch einmal herausragende Zahlen in allen Bereichen zu vermelden hatte: Mit insgesamt 2,30 Millionen Zuschauern und 7,8 Prozent kam die Ausgabe mit Roberto Blanco, Detlef Steves und Verona Pooth ebenso auf neue Staffelrekorde wie bei den besonders stark Umworbenen, wo tolle 11,8 Prozent bei 1,19 Millionen zu Buche standen. Damit klatschte man Thomas Gottschalks «Little Big Stars» regelrecht an die Wand, dessen letzte Folge nicht über desolate 5,0 Prozent Zielgruppen-Marktanteil hinaus kam.
Kurz vor dem Staffelfinale wollte man dann die YouTuber-Herzen höher schlagen lassen und lud unter anderem Sami Slimani in die Show ein. Mit 6,6 Prozent- bzw. 9,6 Prozent Zielgruppen-Marktanteil waren die Werte allerdings auf hohem Niveau wieder rückläufig, die Zuschauerzahl lag mit 1,96 Millionen knapp unterhalb der Millionenmarke. Parallel hiertzu versuchte sich übrigens Sat.1 mit einer neuen Casting-Show namens «It's Showtime», die allerdings mit 6,1 und 9,2 Prozent bei 1,77 Millionen nicht ganz an Henssler und Co. herankam. Das Staffelfinale verzeichnete am Sonntag noch 1,83 Millionen Fernsehzuschauer, der Marktanteil lag bei guten 6,6 Prozent. Beim jungen Publikum kam man auf 0,92 Millionen Fernsehzuschauer, der Marktanteil war mit 9,3 Prozent ebenfalls gut.
Im Durchschnitt verfolgten 1,92 Millionen Menschen die acht «Grill den Henssler»-Ausgaben in den vergangenen acht Wochen, was einem noch immer zweifellos respektablen Marktanteil von 6,6 Prozent entsprach. Allerdings verpasste die achte Staffel damit erstmals seit dem fünften Durchgang wieder die Sieben-Prozentmarke, die Frühlingsstaffel 2016 hatte mit 7,5 Prozent bei 2,19 Millionen die bisherigen Bestwerte generiert (siehe auch Infobox oben). Dennoch ist das Format nach wie vor ein großer Erfolg für den Sender, der im Normalfall derzeit auf etwas mehr als fünf Prozent aller Fernsehenden gelangt.
In der klassischen werberelevanten Zielgruppe fanden sich derweil 0,92 Millionen Menschen, die Steffen Henssler und seinen Promis beim duellorientierten Kochen zuschauen wollten, was einem durchschnittlichen Marktanteil von 9,2 Prozent entsprach. Damit lag man noch immer gut anderthalb Prozentpunkte oberhalb der Norm, verlor aber auch hier moderat gegenüber den beiden Vorgängerstaffeln - und erreichte erstmals seit drei Jahren wieder weniger als eine Million junger Menschen. Für den schwierigen Sonntagabend-Slot sind die Zahlen aber ohne Zweifel noch immer sehr gut, die Fortsetzung der Sendung dürfte kaum gefährdet sein, zumal vor allem die erste und weniger die zweite Staffelhälfte ein wenig schwächelte.
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