Die ersten 100 Tage der Präsidentschaft von Donald Trump gaben den internationalen Medien nur wenig Anlass für positive Berichterstattung. Laut einer Harvard-Studie Spitze in der internationalen Trump-Kritik: Die ARD.
Führt man sich einmal die skandalträchtigen ersten 100 Tage in Donald Trump Präsidentschaft vor Augen, bedarf es schon reichlich großer Kreativität, um diese in einem positiven Gesamtbild zu betrachten - eine Aufgabe, an der laut einer Studie des
Harvard's Shorenstein Center on Media, Politics and Public Policy selbst die konservativen Fox News gescheitert sind. Mit 52 zu 48 Prozent hielten sich hier aber negative und positive Berichte rund um Trumps Auftakt aber nahezu die Waage, womit man eine Ausnahmeerscheinung innerhalb der zehn untersuchten Medienplattformen darstellt.
Vor allem bei den drei weiteren in den Fokus genommenen US-Sendern (CNN, NBC und CBS) dominierte laut der Untersuchung die Kritik an den Handlungen des neuen Präsidenten mit 91 bis 93 Prozent dramatisch, während der New York Times ein Wert von 87 Prozent, der Washington Post einer von 83 Prozent sowie dem Wall Street Journal einer von 70 Prozent zugeschrieben wird. Mit einem gemittelten Wert von 80 Prozent negativer Berichterstattung kommt die Trump-Administration dramatisch schlechter weg als jene von Barack Obama, dessen erste 100 Tage im Jahre 2009 gerade einmal zu 41 Prozent kritisch bewertet wurde. Selbst George W. Bush und Bill Clinton waren zuvor mit 57 bzw. 60 Prozent negativer Berichterstattung noch ungleich besser weggekommen.
Der größte Trump-Kritiker: Die ARD
Interessant für die deutsche Medienlandschaft ist an der Studie, dass nicht nur besagte sieben US-Medienplattformen unter die Lupe genommen wurden, sondern auch drei europäische: Die BBC, die mit 74 Prozent negativen Berichten tendenziell etwas "Trump-freundlicher" berichtete als der Durchschnitt, die britische Financial Times, die mit 84 Prozent ein wenig oberhalb des Mittelwerts lag - und die ARD. Und mit einem Verhältnis von 98 zu zwei Prozent ist das Ergebnis der Studie für eine öffentlich-rechtliche Plattform durchaus brisant, immerhin weist die Studie keinem einzigen Medium eine solch durchgehend negative Berichterstattung zu wie ihr.
Als große Ausnahmeerscheinung zwischen den zahlreichen negativen Berichten über die Trump-Administration weist die Studie übrigens den Militärschlag auf Syrien Anfang April aus, über den rund 80 Prozent der Berichte positiv ausgefallen waren - und der in den Vereinigten Staaten ein tendenziell positiveres Medienecho hervorrief als in der Bundesrepublik.
Noch mehr Informationen zur besprochenen Studie finden Sie hier.
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Es gibt 4 Kommentare zum Artikel
20.05.2017 19:24 Uhr 2
Dass die ARD da so durchschlägt, finde ich aber auch durchaus bemerkenswert.
20.05.2017 19:29 Uhr 3
21.05.2017 12:00 Uhr 4
In den USA berichten sie ja noch mehr über jede Kleinigkeit, die uns zu unwichtig ist.