Reinhold Beckmann kommentierte am Samstag seine letzte «Sportschau» und erhielt ein bemerkenswertes Abschiedsgeschenk. Während die Eishockey-Heim-WM Sport 1 tolle Werte liefert, bleibt die BBL ein Sorgenkind. Das und mehr im SportCheck.
Highlights der kommenden Woche
- Dienstag 20.45 Uhr: Fußball, Champions League, Turin-Monaco (Sky)
- Mittwoch 20.45 Uhr: Fußball, Champions League, Atl. Madrid-Real Madrid (ZDF, Sky)
- Samstag 14.00 Uhr: Formel 1, Qualifying Großer Preis von Spanien (RTL)
- Samstag 15.30 Uhr: Fußball, Bundesliga, Leverkusen-Köln, Schalke-HSV, Mainz-Frankfurt, Wolfsburg-M’gladbach, Augsburg-Dortmund, Bremen-Hoffenheim, Darmstadt-Berlin, Freiburg-Ingolstadt, Leipzig-München (Sky, Vorberichte ab 14 Uhr)
- Sonntag 15.30 Uhr: Fußball, 2. Bundesliga, Hannover-Stuttgart, Nürnberg-Düsseldorf, St. Pauli-Fürth, U.Berlin-Heidenheim, Karlsruhe-Dresden, Bielefeld-Braunschweig, 60 München-Bochum, Aue-K’lautern, Würzburg-Sandhausen (Sky, Vorberichte ab 14.30 Uhr)
- Sonntag 14.00 Uhr Formel 1, Großer Preis von Spanien (RTL)
Sportschau – Beckmann sagt Adieu
Am Samstag ab 18 Uhr war es soweit. Nach 30 Jahren und unzähligen Sendungen betrat Reinhold Beckmann zum letzten Mal das
«Sportschau»-Studio und moderierte zum letzten Mal die Highlights der Fußball-Bundesliga.
Seine Karriere als Sportmoderator ist reich an Anekdoten und er war dabei, als Sportgeschichte geschrieben wurde. Am 2. März 1991 wurde auf Sky-Vorgänger Premiere das erste Mal ein Live-Spiel auf einem Pay-TV-Sender übertragen – und Beckmann präsentierte das Duell zwischen Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Kaiserslautern. Ein Jahr später etablierte er mit
«ran» einen frischen und emotionalen Stil der Fußballberichterstattung.
Daran erinnerte auch sein Abschiedsgeschenk am Samstag: Eine rote Lederjacke, ähnlich der seiner «ran»-Zeit, nur eben mit «Sportschau»-Logo. Beckmanns Abschied sahen ab 18 Uhr 2,78 Millionen Zuschauer, ehe zu den Bundesliga-Zusammenfassungen eine halbe Stunde später 4,95 Millionen Fußball-Fans einschalteten. Das reichte für einen Marktanteil von starken 25,8 Prozent beim Gesamtpublikum und von 17,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
„
Es gibt ja diesen alten Vorwurf: Das Fernsehen macht den Fußball attraktiver als er ist. Aber das ist Quatsch.
”
Reinhold Beckmann gegenüber der F.A.Z.
Zur Thematik Veränderungen im Sport und der Sportberichterstattung während seiner Karriere ließ Beckmann gegenüber der
F.A.Z. verlauten: „Es gibt ja diesen alten Vorwurf: Das Fernsehen macht den Fußball attraktiver als er ist. Aber das ist Quatsch. Der Fußball hat sich aus sich selbst heraus wahnsinnig weiterentwickelt in seiner Schnelligkeit, Athletik und Spielfertigkeit. Und das Fernsehen hat sich unabhängig vom Fußball weiterentwickelt.“ Die künftigen Weiterentwicklungen wird Reinhold Beckmann nur noch als Zuschauer erleben.
Gelungener Start für Eishockey-Heim-WM
Die ersten beiden Spiele der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft in Köln riefen großes Interesse beim TV-Zuschauer hervor. Die deutsche Auswahl startete am Freitag ab 20 Uhr gegen die USA ins Turnier und sorgte mit einem 2:1-Erfolg direkt für eine große Überraschung. Auf Sport 1 erlebten 950.000 Zuschauer die Partie mit. Damit holte der Auftaktsieg 3,3 Prozent bei allen und tolle 3,6 Prozent bei den Umworbenen.
Am Samstag musste das Team von Bundestrainer Marco Sturm schon wieder ran, und wurde mit einer 2:7-Pleite gegen Schweden prompt zurück auf den Boden der Tatsachen geholt. Aber auch die Niederlage gegen die Skandinavier kam auf Sport 1 gut an. 670.000 Freunde des Eishockey-Sports fieberten mit. Daraus resultierten 2,4 Prozent beim Gesamtpublikum und erneut starke 3,3 Prozent in der jungen Zielgruppe.
BBL-Hauptrunde fristet Schattendasein im TV
Von einem Glücksgriff zu einem Sorgenkind. TV-Partner Sport 1 hatte sich sicher mehr von der abgelaufenen BBL-Hauptrunde versprochen. Nur 70.000 Zuschauer saßen durchschnittlich bei den Spielen vor dem Fernseher. Der Marktanteil bei allen TV-Nutzern belief sich auf enttäuschende 0,3 Prozent. In der wichtigen, werberelevanten Zielgruppe sah es kaum besser aus. 0,4 Prozent der 14- bis 49-Jährigen konnten sich für die Basketball-Übertragungen begeistern. Damit lief die BBL deutlich unter dem Senderschnitt und Sport 1 wird sich eingestehen müssen, dass Basketball auch im Vergleich mit Eishockey und Handball den Kürzeren zieht.
BBL-Geschäftsführer Stefan Holz räumte kürzlich ein, dass das Free-TV-Angebot der Liga nicht funktioniere. Die Verträge mit der Deutschen Telekom und deren Sublizenz mit Sport 1 gelten noch bis einschließlich der Saison 2017/18. Für eine Verlängerung wurden angesichts dieser Werte keine Argumente gesammelt.
Sky Sport News HD sichert sich Allzeitrekord
Am 1. Dezember 2016 trat der Sport-Nachrichtensender Sky Sport News HD aus seiner Pay-TV-Nische heraus, und war erstmals im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen. Ein Schritt, der sich auszuzahlen scheint. So war der April der reichweitenstärkste Monat in der Sendergeschichte von SSNHD. 683.000 Interessierte täglich informierten sich im Durchschnitt auf dem 24-Stunden-Live-Sender über die Neuigkeiten aus der Welt des Sports. Sky wertet diese Zahl als Beleg für eine richtige Entscheidung, den Weg ins Free-TV zu gehen, und für die steigende Relevanz des Senders. Fast die Hälfte der Zuschauer habe noch kein Sky-Abo – das birgt Potential.
FußballBox
Nachdem sich im Viertelfinale der Champions League mit dem FC Bayern und Borussia Dortmund die letzten deutschen Vertreter aus der Königsklasse verabschiedeten, ging es am Dienstag im Halbfinale ohne deutsche Beteiligung weiter. Das Madrider Stadtderby zwischen Real und Atlético stand auf dem Programm. 5,07 Millionen Fußball-Fans saßen vor der Bildschirmen, 17,3 Prozent aller Fernsehenden sahen einen ungefährdeten 3:0-Hinspielsieg der Königlichen im ZDF. Bei den Jungen stieß die Begegnung auf weniger Interesse: Hier generierte das spanische Duell exakt 13 Prozent Anteil am Markt.
Die Bundesliga-Konferenz am Samstag ab 15.30 Uhr lieferte Sky diesmal richtig gute Werte. Die Reichweite war mit 1,04 Millionen Zuschauern eher durchschnittlich, allerdings wussten die Quoten zu überzeugen. 9,6 Prozent aller Fernsehenden sahen die Live-Schalte, bei den Werberelevanten waren sogar 14,3 Prozent mit von der Partie. Unter anderem war der FC Bayern als Zugpferd im Einsatz und zwischen Dortmund und Hoffenheim ging es um die direkte Qualifikation zur Champions League.
Ab 18.30 Uhr folgte dann das Topspiel der Woche. Die alte Dame Hertha BSC empfing RB Leipzig und die Gäste tüteten mit einem 4:1-Auswärtserfolg die sichere Champions-League-Teilnahme ein. 450.000 Zuseher verfolgten das Duell des Tabellenfünften gegen den Tabellenzweiten. 2,2 Prozent aller TV-Nutzer und mäßige 2,9 Prozent der 14- bis 49-Jährigen ließen sich die Partie nicht entgehen.
MiniBox
Bereits in zurückliegenden SportChecks berichtete Quotenmeter.de über die Snooker-WM im englischen Sheffield und ihre bemerkenswerten Reichweiten-Erfolge auf Eurosport. Am 30. April sowie am 1. Mai spielten der Engländer und Titelverteidiger Mark Selby und der Schotte John Higgins im Finale den Sieger aus. Selby sicherte sich erneut den Titel – vor abermals vielen Interessierten.
Am ersten Tag war das Interesse am Finale schon beachtlich. 340.000 Zuschauer ab drei Jahren ließen sich ab 15 Uhr unterhalten. Ab 20 Uhr waren es schließlich 270.000 Interessierte. Der zweite Tag lief aber noch besser. Ab 15 Uhr schauten am Montag für Eurosport sehr schöne 440.000 TV-Nutzer dem Billard-Spiel zu. Nach einer Pause wurde ab 20 Uhr erneut aus Sheffield übertragen. 430.000 Fernsehende wollten bei der Krönung des alten und neuen Weltmeisters dabei sein.
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