Der große Erfolg von «Big Brother» Anfang der 2000er brachte zahlreiche ähnliche Formate auf den Markt. Erfolge blieben aber aus.
«GirlsCamp»
«Girlscamp» wurde am 26. Januar 2001 in Sat.1 geboren.
Wie bei der Vorlage, wurden auch im «Girlscamp» zehn normale Menschen in einem Haus eingesperrt und von 50 Kameras rund um die Uhr gefilmt. Der Unterschied zur RTL II-Variante war jedoch, dass es sich bei den Bewohnern ausschließlich um junge Frauen handelte. Man erhoffte sich dadurch neben einer gewissen erotischen Komponente vor allem ein erhöhtes Streitpotential. Zusätzlich zog jede Woche der „Boy of the Week“ in den „Bungalow of Love“ ein und sollte für zusätzlichen Streit unter den Damen sorgen. Außerdem war das Fernsehgefängnis kein Containerbau auf einem Kölner Parkplatz, sondern eine Luxusvilla auf einer Kanareninsel. Dort kämpften die zehn Girls rund zwei Monate um die Gunst der Zuschauer und den Titel „Supergirl“ sowie ein Preisgeld von 200.000 Mark.
«Girlscamp» wurde am 19. März 2001 beerdigt und erreichte ein Alter von 47 Folgen.
«Big Diet»
«Big Diet» wurde am 27. Mai 2001 bei RTL II geboren.
Direkt im Anschluss an die mäßig erfolgreiche dritte Staffel des Originals, versuchte RTL II auf der bereits abebbenden Welle weiter zu schwimmen. So ließ der Sender zehn übergewichtige Kandidaten in ein dem «Big Brother»-Container ähnlichem Haus einsperren und ebenfalls 24 Stunden pro Tag bei ihrem Kampf mit dem Abnehmen filmen. Wer am wenigsten Gewicht verlor, musste die Show verlassen.
«Big Diet» wurde am 29. Juli 2001 beerdigt und überlebte 64 von den 105 geplanten Tagen.
«House Of Love»
«House of Love» wurde am 30. Januar 2001 bei RTL geboren.
Dafür zog die 6er-Gruppe für eine Woche in das 150qm große, von der Außenwelt abgeschlossene Liebes-Loft ein, das von elf Kameras überwacht wurde und mit einem Whirlpool, einer Dusche mit Glastür sowie einem vier Meter breiten Wasserbett im Flammendesign ausgestattet war. Für die Woche hatte der männliche Kandidat Thilo ein Budget von 15.000 DM zur Verfügung, um seinen Harem bei Laune zu halten. Was er nicht aufbrauchte, durfte er selbst behalten. An jedem Tag wählte er dann diejenige Bewerberin heraus, die ihn am wenigsten beeindruckt hatte. Um dies zu verhindern, legten sich Silke (22), Adriana (22), Michelle (22), Verena (25) und Sandra (23) mächtig ins Zeug und boten liebestolle Tänze, einen Strip und erotische Geschenke (u.a. sexy Unterwäsche und eine Gummivagina) an. Während die erste Dame bereits nach der ersten Stunde nach Hause geschickt wurde, durfte die Gewinnerin die letzte Nacht mit ihm allein verbringen. Nachdem Thilo auf diese Weise seine Herzdame gewählt hatte, begann direkt im Anschluss das Spiel aus Gründen der Gleichberechtigung von vorn, diesmal jedoch mit umgekehrten Vorzeichen, denn nun bewarben sich Markus (34), Thomas (29), Michael (29), Bülent (28) und Torsten (26) um die 28-jährige Anja.
«House of Love» wurde am 10. Februar 2001 beerdigt und erreichte ein Alter von acht Folgen.
«Kämpf um Deine Frau»
«Kämpf um Deine Frau» wurde am 19. September 2004 in Sat.1 geboren.
Für sie zogen zwölf Männer zwischen 28 und 50 Jahre für einen Zeitraum von zehn Wochen in ein Camp ein, wo sie unter strengen Regeln und der Anleitung eines ehemaligen Football-Coaches sowie einer Psychologin vom Macho zum Traumprinzen umerzogen werden sollten. Sie alle hatten es nämlich gemein, dass sie aufgrund ihres bisherigen Verhaltens ihre Partnerin verloren hatten. Die Liste der Verfehlungen der Kandidaten reichte von Kontrollsucht über Untreue bis zu Faulheit. Um diese Verwandlung erreichen zu können, gab es Gruppensitzungen, Anti-Aggressionstrainings und Benimm-Kurse. Zusätzlich konnten die Männer mithilfe von kleinen Spielen und Herausforderungen entweder eigene Belohnungen (z.B. einen Abend «Sportschau» gucken) oder romantische Überraschungen für ihre Verflossene (z.B. das Versenden eines Rosenstraußes) gewinnen.
«Kämpf um Deine Frau» wurde am 25. November 2004 beerdigt.
«Der Frisör»
«Der Frisör» wurde am 07. Januar 2001 bei RTL geboren.
Die acht beteiligten Hairstylisten waren höchstunterschiedliche Charaktere, die neben Identifikationsmöglichkeiten auch für Farbe im Format sorgen sollten. Von männlich bis weiblich, von alt bis jung, von schrill bis brav oder von hetero bis schwul waren im Cast alle Spektren vertreten. Zusätzlich zu den Arbeitsplätzen wurde außerdem ihr Pausenraum überwacht, sodass ihre Gespräche untereinander ebenso festgehalten werden konnten. Das war insofern wichtig, als dass sie nicht nur Kollegen, sondern auch Konkurrenten waren. Alle vier Wochen wurde nämlich ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin von den Zuschauern via Internet herausgewählt und durch einen neuen Kandidaten ersetzt. Wer also lang in der Öffentlichkeit stehen und die entsprechende Gage einstreichen wollte, musste möglichst viele interessante Szenen anbieten. Helfen sollten regelmäßige Auftritte von prominenten Persönlichkeiten, die allerdings mit Figuren wie Alida und Zlatko auffallend oft aus dem Reality-Bereich stammten.
«Der Frisör» wurde am 30. März 2001 beerdigt und erreichte ein Alter von 61 Folgen.
«Geld für Dein Leben»
(Vorgänger)
«Geld für Dein Leben» wurde am 27. Februar 2000 beim damaligen Noch-Frauensender tm3 geboren und startete damit zwei Tage vor der ersten Staffel von «Big Brother».
Zu den Protagonisten der Show gehörten neben normalen Menschen auch einige skurrile Gestalten. Unter ihnen befand sich zum Beispiel die transsexuelle Tanja, die auf diese Weise ihren Alltag mit dem Publikum teilte. Darüber hinaus wurden auch einige Promi-Sternchen mit einer Kamera ausgestattet. So zeigte die Eiskunstläuferin Tanja Szewczenko, die später vor allem durch ihre Rollen bei «Unter Uns» und «Alles was zählt» bekannt wurde, was sie damals in ihrem Leben durchmachte. Zu den kuriosesten Teilnehmern zählte sicherlich der Möchtegern-Pornodarsteller Sachsen-Paule, der sich später in Sachsen-Haiko umbenannte und durch seine Teilnahme an «Big Brother» deutschlandweit bekannt wurde.
«Geld für Dein Leben» wurde am 19. Mai 2000 beerdigt und erreichte ein Alter von rund drei Monaten.
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