Lange hatte RTL nicht mehr ein so attraktives Gesamtangebot wie an diesem Samstagabend. Wie kamen ARD, ZDF und die kleineren Privatsender gegen das Bollwerk aus «DSDS» und Klitschko an?
Nur selten sind am späten Abend nach 23 Uhr noch wirklich bemerkenswerte Einschaltquoten zu verzeichnen, aber an diesem Samstagabend war es so: Der Schwergewichts-Weltmeisterkampf zwischen Wladimir Klitschko und dem Briten Anthony Joshua war mit durchschnittlich 9,59 Millionen Zuschauern und 40,6 Prozent Millionen der überragende Akteur des Tages, in der werberelevanten Zielgruppe wurden ebenso sensationelle 43,6 Prozent bei 3,74 Millionen verzeichnet. Zur Primetime sahen sich derweil immerhin 2,95 Millionen die vierte Liveshow von
«Deutschland sucht den Superstar» an, die damit verbundenen Marktanteile lagen bei 10,5 Prozent aller respektive 14,5 Prozent der umworbenen Zuschauer.
Trotz der guten Werte musste man zumindest zur Primetime noch wie längst gewohnt die beiden großen öffentlich-rechtlichen Kanäle an sich vorbeiziehen lassen. Hier war Das Erste mit dem TV-Krimi
«Allmen und das Geheimnis der Libellen» angesichts toller 4,61 Millionen Zuschauer und 16,0 Prozent nahezu gleichauf mit dem
«Der Quiz-Champion», der im ZDF auf ebenso respektable 4,57 Millionen und 16,2 Prozent gelangte. In der jüngeren Zuschauergruppe zwischen 14 und 49 Jahren war die Sendung mit Johannes B. Kerner angesichts von 0,99 Millionen und tollen 11,0 Prozent sogar weitaus stärker unterwegs als das Ensemble um Heino Ferch, das jedoch ebenfalls respektable 8,7 Prozent bei 0,76 Millionen verbuchte.
Das Privatfernsehen präsentierte sich indes wieder arg wiederholungsintensiv und versuchte sich beinahe ausschließlich mit bereits bekanntem Material. Sat.1 zeigte noch einmal
«Die Tribute von Panem: The Hunger Games» und gelangte auf 1,34 Millionen Sofa-Cineasten sowie für Senderverhältnisse schwache 4,7 Prozent Gesamt-Marktanteil, kam aber in der werberelevanten Zielgruppe immerhin auf solide 9,2 Prozent bei 0,82 Millionen.
«Die Simpsons - Der Film» lockte 0,91 Millionen Menschen zu ProSieben, bevor um 21:55 Uhr Sacha Baron Cohen in
«Der Diktator» auf 0,73 Millionen zurückfiel. Ein Erfolg war der Filmabend für die Unterföhringer nicht, nach 3,2 Prozent Gesamt- sowie 7,6 Prozent Zielgruppen-Marktanteil fielen sie im Anschluss auf sehr schwache 2,7 und 5,3 Prozent zurück.
Bei VOX bekamen 1,64 Millionen den US-Thriller
«Das perfekte Verbrechen» zu sehen, womit überraschend tolle Marktanteile in Höhe von insgesamt 5,7 Prozent und bei den 14- bis 49-Jährigen 9,0 Prozent einhergingen. Bei kabel eins versuchte man es mal wieder mit gleich drei alten Folgen von
«Hawaii Five-0», die zwischen 1,10 und 1,31 Millionen Serienfans anzulocken wussten. Damit verbunden waren Marktanteile zwischen 3,9 und 4,8 Prozent des Gesamtpublikums bzw. zwischen 4,1 und 4,9 Prozent der Jüngeren - keine schlechten Werte für Ware aus der Konservenbüchse. Mittelmäßige Euphorie rief hingegen das Remake von
«Prison Break» hervor, das bei RTL II schwache 2,3 Prozent Gesamt-Marktanteil bei 0,65 Millionen Zuschauern verzeichnete, in der Zielgruppe aber immerhin solide 5,2 Prozent erzielte.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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