Für das Hauptprogramm waren die beiden TV-Richter zuletzt nicht mehr stark genug, doch der Spartenkanal wittert die große Quote - und gibt den langjährigen Erfolgsformaten eine große Bühne.
Zahlreiche Spartenkanäle hat ProSiebenSat.1 mittlerweile zu bespielen - damit und mit dem für TV-Idealisten gewiss enttäuschenden Phänomen, dass sich zumeist auch mit der hundertsten Wiederholung etablierter Sendungen höhere Quoten generieren lassen als mit hochklassigen Serien-Neustarts oder ambitionierten Eigenproduktionen ist zu erklären, was Sat.1 Gold ab dem 16. Mai für seinen Dienstagabend plant. Da startet man nämlich die ganz große Richter-Offensive und zeigt ab 20:15 Uhr zunächst einen Dreierpack von
«Richter Alexander Hold», bevor sich um 23:10 Uhr weitere drei Episoden von
«Richterin Barbara Salesch» anschließen.
Falls es noch einer expliziten Erwähnung bedarf: Ja, alle sechs Folgen sind Wiederholungen aus vergangenen Zeiten, genauer gesagt beginnt die große Hold-Sause mit gescripteten Fällen aus dem Jahr 2011, bei Salesch reist man indes zurück ins Jahr 2007. Sollte sich dieses Sendekonzept bewähren, liegt noch ausreichend Material im Archiv rum, denn beide Sendungen kommen auf mehr als 2.000 Folgen. Es ließen sich in der aktuellen Schlagzahl also jeweils rund 700 Dienstagabende füllen - und das Programm bis 2030 wäre gebongt.
Rein erfolgsorientiert gedacht ist der Schritt des Senders aber durchaus nachvollziehbar, schließlich erreichten sowohl Hold als auch Salesch zuletzt selbst im Vormittagsprogramm von Sat.1 noch sehr gute Einschaltquoten - allerdings nur noch beim Gesamtpublikum, während die jüngere Zielgruppe Ermüdungserscheinungen an den Tag legte. Für einen "Best-Ager"-Sender sind das hervorragende Voraussetzungen. Derzeit läuft übrigens dienstagabends noch die Kultserie «Mord ist ihr Hobby» mit Angela Lansbury.
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