Im «ESC»-Streit zwischen der Ukraine und Russland ist keine Lösung in Sicht – und daran wird sich wohl nichts mehr ändern: Russland zieht sich für dieses Jahr vom Wettbewerb zurück.
Sollte kein mediendiplomatisches Wunder mehr geschehen, wird der diesjährige
«Eurovision Song Contest» ohne Russland über die Bühne gehen: Der russische Sender Channel One gab am Donnerstag bekannt, die Show dieses Jahr nicht übertragen zu wollen. Die Antwort der Europäischen Rundfunkunion (EBU) folgte bald darauf: „Leider bedeutet dies, dass Russland nicht mehr am diesjährigen Wettbewerb teilnehmen kann“, so die EBU. Während sich die EBU auf ihr «ESC»-Regelwerk bezieht, ist die Entscheidung Russlands eine Reaktion darauf, dass der russischen Teilnehmerin Julia Samoylova die Einreise in die Ukraine verweigert wird (
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In den vergangenen Wochen gab es Versuche, einen Kompromiss zu schließen. So war die EBU gewillt, für Russland eine Ausnahme zu machen und eine Teilnahme via Liveschalte zu gestatten, doch dies wurde seitens der Ukraine kritisiert und obendrein von Russland als unattraktive Option abgetan. Die Möglichkeit, den Interpreten zu ändern, schlug Russland ebenfalls aus.
Frank Dieter Freiling, Vorsitzender der Reference Group beim «Eurovision Song Contest», kommentiert: „Wir verurteilen die Entscheidung der ukrainischen Behörden, Julia Samoylova ein Reiseverbot zu verhängen, und sind der Meinung, dass die Integrität und die nichtpolitischen Natur des Eurovision Song Contests mit seiner Mission, alle Nationen zusammen in freundschaftliche Konkurrenz zu bringen, dadurch untergraben wird.“
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