Deutschlands wichtigster Musikpreis hat ganz gewiss nicht von seinem Senderwechsel profitiert: Nur noch gut eine Million sahen die Aufzeichnung am Freitag, auch VOX dürfte davon enttäuscht sein - zumal ein anschließendes «Prominent!»-Spezial sogar deutlich unter den Schnitt rutschte.
«Echo»-Quoten zuletzt
- 2014: 4,21 Mio. (15,0% / 12,9%)
- 2015: 3,39 Mio. (13,3% / 13,1%)
- 2016: 3,37 Mio. (11,6% / 11,9%)
Selten zuvor hatte ein deutscher Fernsehsender so massiv die Werbetrommel für den
«Echo» gerührt wie in diesem Jahr VOX, das Deutschlands wichtigsten Preis für aktuelle Popmusik unter das Motto "Von Musikern für Musiker" stellte und auch sonst so Einiges besser machen wollte als Das Erste zuletzt (
siehe auch unser «Echo»-Topthema vom Freitag). Bei reiner Betrachtung des Quotenerfolgs ist dieses Unterfangen allerdings mal mächtig nach hinten losgegangen: Nach jeweils knapp dreieinhalb Millionen Zuschauern in den vergangenen beiden Jahren (siehe auch Infobox) wurden diesmal lediglich 1,28 Millionen Fernsehende erschlossen. Und auch der Marktanteil sackte deutlich ab auf nur noch 4,5 Prozent, nachdem seit 2010 bis auf eine Ausnahme stets zwischen 11,6 und 15,0 Prozent verzeichnet worden waren.
Zur Ehrenrettung des Privatsenders muss zwar erwähnt werden, dass er generell nicht einmal die Hälfte des ARD-Zuschaueraufkommens zu verzeichnen hat und die Werte deshalb nur bedingt seriös miteinander zu vergleichen sind. Dennoch: Dass noch nicht einmal der eigene Senderschnitt erreicht wurde, dürfte die Programmplaner enttäuschen - und vielleicht auch noch einmal drüber schlafen lassen, ob es so eine gute Idee war, die Live-Ausstrahlung zu beenden. Auch in der werberelevanten Zielgruppe ging es übrigens deutlich bergab gegenüber den rund zwölf Prozent der Vorjahre, hier platzierte man sich aber mit 8,3 Prozent bei 0,76 Millionen zumindest recht klar oberhalb der Sendernorm von zuletzt rund siebeneinhalb Prozent.
«Prominent!»-Spezial bleibt am Spätabend völlig blass
Nach 23 Uhr sollte dann eine Spezial-Ausgabe von
«Prominent!» dafür sorgen, dass möglichst viele Menschen dem Sender noch etwas länger die Stange halten mögen. Dieses Kalkül ging aber völlig nach hinten los, immerhin sahen gerade einmal noch 0,73 Millionen die von Amiaz Habtu (Foto) und Nina Bott moderierte «Echo»-Nachlese. Damit fiel der Marktanteil weiter auf nun sogar schon sehr deutlich unterdurchschnittliche 3,6 Prozent, auch bei den 14- bis 49-Jährigen wurden hier nur noch äußerst mäßige 6,2 Prozent bei 0,43 Millionen verzeichnet. Abschließend sahen dann ab 23:50 Uhr die
«VOX Nachrichten» noch 0,55 Millionen Menschen bzw. 3,9 Prozent des Gesamtpublikums.
Im Tagesvergleich kam der Sender angesichts von 4,8 Prozent aller und 7,2 Prozent der umworbenen Konsumenten mit einem blauen Auge davon, positionierte sich allerdings enttäuschenderweise sogar minimal unterhalb seines (wohlgemerkt sehr guten) aktuellen Durchschnittsniveaus. Vorgestellt hatten sich die Verantwortlichen da wohl etwas gänzlich anderes.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Es gibt 7 Kommentare zum Artikel
08.04.2017 22:41 Uhr 5
08.04.2017 22:45 Uhr 6
08.04.2017 22:56 Uhr 7