Groß abgeräumt beim Pitch haben Talpa und UFA Fiction, die je zwei Formate umsetzen dürfen.
Schon in diesem Jahr hat RTL seine Ankündigung, sich im Programm unabhängiger von Lizenz-Ware zu machen und wieder mehr auf Eigenes zu setzen, umgesetzt. Bislang sind schon drei der vier bestellten neuen Sitcom-Stoffe gelaufen:
«Magda macht das schon» sogar mit so großem Erfolg, dass längst eine ausgeweitete und 14 Episoden umfassende zweite Season geordert wurde. «Triple Ex» danach lief schwächer, hängt daher noch in der Schwebe. «Nicht tot zu kriegen» lief erst vor zwei Wochen an. Nun holt der Kanal erneut zum großen Schlag aus und hat fünf neue Drama-Serien bestellt. Der Weg dürfte somit klar sein. Bei RTL möchte man einen weiteren Abend mit eigenproduzierten Serien eröffnen.
Aus Amerika kam zuletzt kein erfolgreicher Nachschub mehr und das letzte Überbleibsel des großen US-Crime-Booms in RTLs Reihen, «Bones», geht dem Ende entgegen. Die Aufträge zur Produktion der fünf neuen Serien gingen an UFA Fiction und Talpa, die je zwei Formate liefern sollen sowie an Sony Pictures Produktion, die für RTL schon mit «Der Lehrer» große Erfolge feiern. Von Sony kommt mit
«Lifelines» ein Format, das Jan Hartmann (bekannt aus einigen Nachmittags-Serien, zuletzt «Sturm der Liebe») als ehemaligen Truppenarzt an neuer Wirkungsstätte zeigt. Falk Hartmann ist nun in einem Krankenhaus beschäftigt. Er will dort für mehr Menschlichkeit im System kämpfen und gerät nicht selten zwischen die Fronten – und in Irrungen und Wirrungen mit seiner alten Liebe. Die Produktion hierfür soll im Herbst starten, die Ausstrahlung ist somit für 2018 geplant.
UFA Fiction, das gerade in dieser Woche
mit «Charitè» einen durch die Decke gehenden Hit landete, erzählt mit
«Sankt Maik» von Trickbetrüger Maik Schäfer (Daniel Donskoy), der auf der Flucht vor der Polizei seine falsche Schaffneruniform gegen eine echte Soutane austauscht. Er entkommt zwar dem Arm des Gesetzes, nicht aber der festen Hand von Pfarr-Haushälterin Maria (Susi Banzhaf), die ihn für den neuen Kirchenvorstand hält. Schon ab Juni soll gedreht werden – daher stehen hier auch schon weitere an der Produktion beteiligte Darsteller fest. Bettina Burchard, Marie Burchard und Vincent Krüger (Ex-«GZSZ») haben Hauptrollen ergattert.
Bert Tischendorf («Letzte Spur Berlin») spielt in
«Plötzlich Anwalt» einen vierfachen Familienvater und Hausmann, dessen Leben aus den Fugen gerät. Seine Frau geht fremd, er wirft sie raus, nun steht er alleine da mit seinen vier Kids und muss zum ersten Mal auch richtig arbeiten gehen. Als studierter Jurist und mit der schlagfertigen Unterstützung seiner Haushaltshilfe Jasmina (Andreja Schneider) muss er als Pflichtverteidiger die ganz schwierigen Fälle übernehmen. Annika Ernst (zuletzt als Kollegin von Einstein im Sat.1-Erfolg «Einstein» zu sehen) und Ex-«Cobra 11»-Star René Steincke haben weitere Rollen inne.
Von Talpa Germany kommt mit
«Bad Cop» eine ungewöhnliche Crime-Serie, in der Jan Starck (David Rott), bisher bekannt als Kleinkrimineller nach dem Tod seines Bruders dessen Identität übernimmt. Nur: Sein Bruder war bei der Polizei und so muss Jan nun selbst Verbrecher jagen. Die Dreharbeiten starten schon Ende März, weshalb das Format ein heißer Anwärter auf eine Ausstrahlung ab Herbst ist. In weiteren Rollen sind Daniel Rodic, Alma Leiberg, Victoria Fleer und Lisa Marie Trense zu sehen.
Das fünfte neue Format hört derzeit auf den Namen
«Jenny» und zeigt Birte Hanusrichter als junge, alleinerziehende Mutter aus einfachen Verhältnissen. Die Figur trage das Herz auf der Zunge, heißt es seitens RTL. Als ungelernte Anwaltssekretärin schafft sie es, ihrem Anwalt und neuen Chef Martin (August Wittgenstein) nicht nur die Fälle, sondern auch den Kopf zu verdrehen. Gedreht wird ab Ende April in Berlin. Von allen Formaten, deren Namen übrigens derzeit noch Arbeitstitel tragen, hat RTL je zehn Episoden bestellt. Insgesamt also entstehen 50 Serienfolgen in der nächsten Zeit. Hinzukommen weitere Staffeln von «Der Lehrer» (hier wird im Sommer wieder gedreht) und «Alarm für Cobra 11».
„Mit sechs Serienpilotierungen sind wir im vergangenen Jahr in die zweite Phase unserer groß angelegten Fiction-Offensive gestartet. Die Entwicklungen haben uns so begeistert, dass wir davon gleich fünf Stoffe realisieren werden. Wir freuen uns, mit verschiedenen Genres, starken Protagonisten und relevanten, mit Leichtigkeit erzählten Themen das Senderprogramm zu erweitern. Und das ist erst der Anfang - eine neue Ausschreibung wurde dieses Jahr schon auf den Weg gebracht. Wir werden die Dosis eigenproduzierter Fiction bei RTL deutlich erhöhen", so Philipp Steffens, Bereichsleitung RTL Fiction.
Es gibt 5 Kommentare zum Artikel
23.03.2017 16:47 Uhr 3
Die anderen funktionieren nach dem Motto: "Jemand, dem man es nicht zugetraut hat, leistet Großes." Wäre nicht so schlimm, wenn manches schon in der Papierform unglaubwürdig klingt.
Der Sitcomideen wirkten besser.
23.03.2017 18:26 Uhr 4
24.03.2017 00:16 Uhr 5