Von FOX in Amerika zu Amazon und dann zu ProSieben. Auch wenn am Ende keine ganz rosige Bilanz steht, wird ProSieben den 13 Episoden am späten Mittwochabend etwas Positives abgewinnen können.
Es war die Serie «Lucifer», die in den vergangenen Wochen (und vor allem in ihrer Anfangszeit bei ProSieben) doch für die eine oder andere sehr positive Überraschung sorgte. Das US-Format zeigte nämlich, dass ungewöhnliche Stoffe manchmal doch noch funktionieren können, selbst wenn alle Folgen vorab schon bei einem gängigen Streaming-Unternehmen (hier Amazon) zur Verfügung standen. «Lucifer», das ist ein Krimiformat mit Tom Ellis, D.B. Woodside und Lauren German rund um einen namensgebenden Charakter, der in der Hölle unglücklich ist, der deshalb auf Erden einen Nachtclub gründet und fortan dort einem Verlangen nachgeht, Schuldige zu bestrafen. Daher geht er nun regelmäßig der Polizei mit seinen übernatürlichen Fähigkeiten zur Hilfe.
Ähnlich crazy wie die Handlung waren auch die Quoten der ersten beiden Episoden, die am ersten Mittwoch im Februar sehr starke 12,5 und 13,8 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe erreichten. Auf den Slots um 22.10 und 23.10 Uhr kam das Format auf 1,55 und 1,29 Millionen Seher. So viel sei gesagt: Den zweistelligen Bereich erreichte das Format danach nie wieder. Und somit war man vom ganz großen Erfolg auch immer ein Stück entfernt. Aber man ist ja bescheiden geworden bei ProSieben, jenem Sender, der sich mit mancher US-Serie zuletzt schon eher in Richtung sechs und fünf Prozent in der Zielgruppe bewegte.
In Woche zwei jedenfalls kam die Doppelfolge noch auf 1,04 und 0,81 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, eine weitere Woche später waren es fast identische 1,05 und 0,85 Millionen. 8,2 und 8,0 sowie 8,3 und wieder bessere 9,3 Prozent Marktanteil wurden bis Mitte Februar im Schnitt in der Zielgruppe ermittelt. Auch am 22. Februar machte die Serie vor allem in den Minuten vor Mitternacht Spaß. Nachdem die erste Folge mit 7,7 Prozent einen neuen Negativ-Rekord aufstellte, gelangte die zweite Folge des Abends auf ansehnliche 9,9 Prozent Marktanteil. 0,93 Millionen Menschen schauten zu – und somit deutlich mehr als in der Woche zuvor.
Schwächer lief das Format am ersten Mittwoch im März. Angesichts von 5,9 und 6,8 Prozent sah man sich weit entfernt von den eigentlichen Ansprüchen. Die Reichweite der späten Folge etwa fiel deutlich; auf nur noch 0,66 Millionen, was fast ein Drittel weniger war als sieben Tage zuvor. Die Ausgangssituation für das nahende Finale hätte also durchaus besser sein können. Doch mit 0,88 und 0,86 Millionen Fans lief es in der vorletzten Woche dann gar nicht so schlecht. Zunächst wurden bei den Umworbenen – wohl gemerkt gegen König Fußball – nur 6,3 Prozent ermittelt, die späte Folge steigerte sich dann auf ordentliche 9,7 Prozent.
Das Finale der ersten Staffel zeigte ProSieben letztlich vergangene Woche und erntete mit 8,1 Prozent eher halbgare Werte bei den 14- bis 49-Jährigen. Die ermittelte Reichweite belief sich lustigerweise auf 0,97 Millionen Zuseher, was auch der exakte Staffelschnitt im Gesamtmarkt war. Über die 13 Episoden hinweg holte «Lucifer» mit 4,9 Prozent Marktanteil keine herausragenden Werte. Für ProSieben wichtiger sind aber die Ergebnisse bei den Umworbenen – hier standen im Schnitt 8,8 Prozent Marktanteil zu Buche. Damit lag man ein gutes Stück unter dem ProSieben-Schnitt, machte seine Sache aber besser als manch anderer US-Serienneustart. 0,63 Millionen Menschen, die den Umworbenen zugerechnet werden, schauten im Schnitt zu.
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