Popcorn und Rollenwechsel: Die Schöne und der Autobot
Paramount bewirbt in den USA «Transformers: The Last Knight» mit einem Sondertrailer, der exklusiv für «Die Schöne und das Biest»-Aufführungen erstellt wurde.
Trailer sind so eine Kunst. Eine, in die von den Verantwortlichen zuweilen nicht so viel Mühe, Liebe und Kreativität gesteckt wird, wie es meiner Ansicht nach angebracht wäre. Statt eine Big-Budget-Produktion mit zwei hingerotzten Teaser-Trailern und drei Trailern zu bewerben, die inhaltlich zunehmend spezifischer werden und dem damit bombardierten Kinopublikum mehr und mehr vorab zu verraten, ziehe ich es vor, wenn sich die Martketingteams auf wenige, umso bessere Filmvorschauen beschränken.
In den USA hat Paramount Pictures diese rar genutzte Seite aus dem Buch für clevere Trailer neulich wieder herausgekramt: Speziell, um während der Trailerrolle vor Vorführungen von Disneys «Die Schöne und das Biest»-Remake gezeigt zu werden, ließ man einen atypischen «Transformers: The Last Knight»-Ausblick zusammenschneiden, der Bays Krachbumm-Actionfest aus einem ungewohnten Winkel bewirbt.
Gewiss, ich sehe den Gedanken hinter dieser Trailer-Film-Kombi. «Die Schöne und das Biest» lockt ein junges Publikum in die Kinos, also spricht der Trailer gezielt Kinder an. Und als Film mit weiblicher Hauptfigur bekommt «Die Schöne und das Biest» prompt die längste Aneinanderreihung von Szenen starker, nicht sexualisierter Frauenaction als Trailer vorkopiert, die Michael Bay je gedreht hat. Vor allem aber weckt dieser Trailer bei mir durch den gewählten Fokus folgende Assoziationen: Er lässt «Transformers: The Last Knight» wie einen postapokalyptischen 80er-Jahre-Film aussehen, der einen 80er-Jahre-Spielberg-Trittbrettfahrer-Familienfilm getroffen hat – und anschließend Steroide nahm. Cool. Nun darf der fertige Film genauso sein und ich bin glücklich.
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