Hat sich die Installation einer zweiten Folge der Scripted-Reality nach aktuellem Stand ausgezahlt? Sah es zu Beginn der Woche noch so aus, versagte man am Mittwoch überraschend auf ganzer Linie.
Immer mal wieder wechselt Sat.1 am Nachmittag durch, um seine diversen Scripted-Reality-Formate möglichst frisch zu halten. In dieser Woche war nun «Verdächtig» fällig, das zuletzt auf dem 17-Uhr-Slot nicht überzeugen konnte - und wurde durch eine zweite Folge von
«Schicksale - Und plötzlich ist alles anders» ersetzt. Das geht zwar ohnehin bereits seit einiger Zeit um 17:30 Uhr auf Zuschauerjagd, konnte bislang allerdings nicht von allen potenziellen Interessenten gesehen werden, da Sat.1 um diese Zeit im Kabelfernsehen sein halbstündiges Regionalfenster ausstrahlt. Die neue Programmierung schien sich zunächst auszuzahlen, erlebte aber zwischenzeitlich auch eine böse Bruchlandung.
Am Montag gelang es aber zunächst, das Narrativ der großen Chancen abzudecken: So gelangte zwar die 17-Uhr-Folge nur auf sehr unspektakuläre 8,4 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei 0,31 Millionen jungen Fernsehenden, lag damit allerdings zum einen schon oberhalb der «Verdächtig»-Durchschnittszahlen in jüngster Vergangenheit und bewirkte überdies, dass im Anschluss starke 10,8 Prozent bei 0,45 Millionen ausgewiesen wurden. Damit erzielte die Sendung erstmals seit dem 22. Februar wieder einen zweistelligen Marktanteil und markierte sogar den Sender-Bestwert am Nachmittag - «Auf Streife» kam nämlich zuvor und direkt im Anschluss "nur" auf Werte zwischen 8,8 und 10,5 Prozent und «Die Ruhrpottwache» hatte sich ab 19 Uhr sogar mit ziemlich überschaubaren 8,0 Prozent zu begnügen.
Ganz ähnlich lief es auch am Dienstag, wo nach mauen 8,3 Prozent der Marktanteil im direkten Anschluss auf 10,7 Prozent in die Höhe schnellte - und damit beinahe sogar den Höchstwert am gesamten Sat.1-Sendetag markiert hätte. Einzig das «Frühstücksfernsehen» lief nämlich mit 13,2 Prozent noch einen Tick besser. An beiden Tagen hielt sich dagegen die Euphorie auf beiden Sendeplätzen in Grenzen, wenn man auf die Werte beim Gesamtpublikum blickt: Mit Zahlen zwischen 6,3 und 7,9 Prozent bei bestenfalls 1,22 Millionen lief es zwar wahrlich nicht schlecht, hier allerdings gab es so einige Formate, die dem Sender mehr einbrachten.
Sehr überraschend kam aber der massive Einbruch am Mittwoch, als um 17 Uhr gerade einmal desolate 4,4 Prozent der jungen Zuschauer erreicht wurden, bevor im Anschluss daran kaum bessere 5,0 Prozent möglich waren. Damit sackte der Marktanteil binnen Tagesfrist um mehr als die Hälfte ab, ohne dass sich dies durch ein herausragendes Konkurrenz-Angebot erklären ließe. Auch «Auf Streife» lässt sich da kein schwarzer Peter in die Schuhe schieben, denn das performte mit 10,3 bis 11,0 Prozent sogar eher etwas besser als an den Vortagen. Insgesamt gingen zunächst 0,73 Millionen mit 5,6 Prozent Marktanteil einher, bevor anschließend 0,84 Millionen für 5,7 Prozent sorgten. Am Donnerstag ging es dann wieder deutlich bergauf, doch nach einem sogar recht ordentlichen Auftakt mit 8,7 Prozent der werberelevanten Zielgruppe fiel man im Anschluss überraschend auf 7,8 Prozent zurück.
Alles in allem stimmt die Gesamtbilanz der ersten Woche dennoch, da «Verdächtig» um 17 Uhr in jüngster Vergangenheit kaum einmal mehr über die Sieben-Prozentmarke bei den 14- bis 49-Jährigen hinausgekommen war und mit nur 3,5 Prozent am vorherigen Dienstag sogar einen noch schlechteren Tag erwischt hatte als «Schicksale» diesmal. Das wiederum hatte sich zuletzt bei ebenfalls nicht mehr wirklich überzeugenden knapp acht Prozent des jungen Publikums bequem gemacht und fand zu Beginn dieser Woche temporär zurück zu alter Stärke. Ebendies wünschen sich die Programmverantwortlichen gewiss auch für die kommenden Wochen, denn in der jüngeren Vergangenheit hatte es für das Daytime-Angebot des Senders durchaus schon einmal besser ausgesehen als aktuell.
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