Hat RTL Nitro mit der Neuauflage der ZDF-Kultshow ein glückliches Händchen bewiesen?
Infos zu «Ronny's Pop Show»
- Lief zwischen 1982 und 1988 zweimal jährlich im ZDF (und bekam schließlich 1991 noch ein Special)
- Der Moderator Ronny war kein Mensch, sondern ein meist telefonierender Schimpanse
- Hauptverantwortlich für das Konzept der Sendung zeichnete Otto Waalkes: Er hatte die Idee, synchronisierte die Affen und führte Regie
Über durchschnittlich tolle 1,7 Prozent Marktanteil durfte RTL Nitro sich im Januar bei den wichtigen 14- bis 49-Jährigen freuen. Damit zog der Spartenkanal der Kölner erstmals gleich mit dem ebenfalls für Männer ausgerichteten DMAX. Daran kam «Ronny‘s Pop Show», die Neuauflage einer ZDF-Sendung aus den 80ern, in den zurückliegenden Wochen allerdings bei Weitem nicht heran. Dabei hatte der Auftakt mit Martin Reinl als neuem Mann für die Affenpuppe immerhin die Ein-Prozentmarke bei den Umworbenen knacken können.
1,1 Prozent standen am Donnerstag, den 5. Januar in der Zielgruppe zu Buche. Ab 20.15 Uhr entschieden sich 120.000 14- bis 49-Jährige für die musikalische Zeitreise. 170.000 Menschen ab drei Jahren wurden zu Beginn gezählt, was einer mageren Quote von 0,8 Prozent entsprach – auch hier wurde also der Mittelwert vom abgelaufenen Monat (1,5 Prozent) deutlich verfehlt. Ohne den Neugier-Bonus wurden sieben Tage später noch schlechtere Ergebnisse eingefahren. Die Gesamtreichweite sackte auf 190.000, der dazugehörige Marktanteil auf 0,6 Prozent. 0,9 Prozent der Werberelevanten hielten dem Format die Treue. 100.000 Zusehende gehörten zu den 14- bis 49-Jährigen.
Mit 180.000 Zusehern insgesamt und 0,8 Prozent bei den Jungen war Ausgabe drei ähnlich auf die Nase gefallen. Ein Aufschwung fand am 26. Januar statt: Auf 220.000 kletterte die absolute Sehbeteiligung, von 0,5 auf 0,7 Prozent stieg der Marktanteil bei allen. Von 80.000 auf 130.000 besserte sich die Reichweite bei den Umworbenen, 1,3 Prozent Marktanteil kamen so zustande – besser wurde es danach für «Ronny’s Pop Show» nicht mehr in dieser Gruppe.
Eine kleine Schippe draufzulegen wusste die Produktion sehr wohl aber bei den Älteren, wo am 2. Februar mit 250.000 die beste Zuschauerzahl erzielt wurde. Mehr als 0,8 Prozent waren dennoch nicht drin. Aus 110.000 Jüngeren resultierte immerhin eine Quote von nach wie vor mehr als ein Prozent, obgleich es diesmal sehr knapp war. Wie bereits bei der Premiere der 2017er-Version wurden 1,1 Prozent Marktanteil erreicht. Eine Woche später wurde man auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt: Die Reichweite stürzte auf 150.000, der Marktanteil auf 0,4 Prozent. 60.000 Werberelevante führten zu gerade einmal 0,5 Prozent. Das alles waren Minusrekorde bei Jung und Alt.
Zum Staffelabschluss präsentierte RTL Nitro ein mehrstündiges Best-of, doch auch die längere Laufzeit verhalf «Rony’s Pop Show» nicht zu neuen Höhen. 190.000 Menschen ab drei Jahren fühlten sich von der vorläufig letzten Folge unterhalten, 70.000 davon waren zwischen 14 und 49 Jahre alt. 0,6 Prozent Marktanteil hatte dies jeweils zur Konsequenz.
Übrig bleibt also die Erkenntnis: Zu punkten wusste «Ronny’s Pop Show» streng genommen kein einziges Mal, sofern man einzig den bereits erwähnten Senderschnitt vom Januar als Maßstab heranzieht. 210.000 Zuschauer ab drei Jahren wurden im Mittel mit den musikalischen Einlagen beglückt, was desolate 0,6 Prozent am Gesamtmarkt nach sich zog. 100.000 14- bis 49-Jährige brachten RTL Nitro im Schnitt bloß 0,9 Prozent Marktanteil ein. Für den Sender, der in diesen Zeiten im Aufwind ist, dürfte dies alles andere als befriedigend sein.
Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
21.02.2017 14:08 Uhr 1
21.02.2017 14:58 Uhr 2
21.02.2017 18:04 Uhr 3
Ich sehe das ähnlich wie Sie. Die jungen Leute schauen weniger fern, sondern rufen sich das ab, was sie sehen wollen, wenn sie es wollen. Netflix, Amazon, YouTube und co. machen es möglich. Die, die noch TV schauen sind die "alten" und ich vermute, dass die auch die Zielgruppe sein sollten. So à la back to the 80's. Ich habe versehentlich einmal durchgezapped und nur die Affenpuppe gesehen, da hatte ich schon genug gesehen.