Der Primetime-Sendeplatz am Montag hat «Navy CIS» bei Sat.1 definitiv nicht gut getan. Doch der langfristige Abwärtstrend wäre wohl auch ohne diesen Katalysator nicht zu vermeiden gewesen.
14 Staffeln und noch kein Ende in Sicht:
«Navy CIS» ist eine der erfolgreichsten US-Serien auf dem Markt und die 15. Runde wurde bereits vor einem Jahr bestätigt. Auch in Deutschland feierte die Krimiserie rund um Agent Gibbs schon zahlreiche Erfolge bei Sat.1. Vor allem die mittleren Staffeln waren die reinsten Zuschauermagnete, doch die Quotenbilanz der CBS-Erfolgsproduktion weist zunehmend Kratzer auf. Sat.1 entschied sich Ende vergangenen Jahres für einen nahtlosen Übergang zwischen der 13. und 14. Staffel der Serie – gleichzeitig schied auch Hauptdarsteller Michael Weatherly alias Tony DiNozzo aus. Nun pausiert die Serie vorerst und lässt der Neuauflage von «Lethal Weapon» den Vortritt – doch wie sieht die Bilanz der ersten Folgen der 14. Staffel bei Sat.1 aus?
Am 5. Dezember begann die Ausstrahlung der neuesten Episoden beim Bällchensender – ziemlich nah an der Erstausstrahlung in den USA. Dort startete die 14. Staffel «Navy CIS» am 20. September. Doch genau wie in den Wochen zuvor musste sich die Serie mit dem neuen Montags-Sendeplatz begnügen, da Sat.1 «The Voice of Germany» am neu etablierten Show-Sonntag den Vorrang gab. Angesichts der zunehmend enttäuschenden Quoten von «Navy CIS» und den tollen Werten von «The Voice» dürfte Sat.1 diese Entscheidung nicht bereut haben. Denn die einstigen Glanzzeiten von Gibbs und Co. sind vorbei. Noch vor nicht allzu langer Zeit lockte «Navy CIS» regelmäßig über vier Millionen Zuschauer vor die Fernsehgeräte: Zwischen der 3. und 11. Staffel erreichte die Serie im Schnitt immer mehr als dreieinhalb Millionen Menschen. Vor 2010 drückte sich das auch noch in überragenden Marktanteilen aus. Damals verbuchte Sat.1 mit der Krimiserie in der werberelevanten Zielgruppe durchschnittlich bis zu 17,3 Prozent Marktanteil.
Zwar sackten in den folgenden Staffeln die Marktanteile etwas ab, dennoch versammelten sich immer noch weit über drei Millionen Zuschauer. Die Seasons Nummer acht bis elf generierten immerhin noch um die 14 Prozent bei den Umworbenen – Werte, von denen die Serie heute nur noch träumen kann. Bereits die 12. Staffel erlebte mit durchschnittlich elf Prozent Marktanteil einen Dämpfer, doch die erst kürzlich beendete 13. Runde setzte mit 9,5 Prozent nochmal einen drauf. Die Vorzeichen für die direkt anschließende 14. Season waren dementsprechend düster. Die erste Folge erzielte bei den Werberelevanten nur 9,2 Prozent Marktanteil und konnte nur noch 2,58 Millionen Zuschauer überzeugen. Die zweite Episode konnte dann zwar diese Reichweite bestätigen, verlor aber junge Zuschauer (von 1,03 auf 0,93 Mio.) und fiel auf 8,6 Prozent. Nachdem diese sieben Tage später wieder auftauchten und «Navy CIS» für Sat.1 akzeptable 9,2 Prozent generierte, fiel der Marktanteil während der vierten Folge auf 7,7 Prozent – der vorläufige Tiefpunkt der noch jungen Staffel.
Zwar berappelte sich «Navy CIS» daraufhin wieder und konnte auf 9,1 und sogar 10,3 Prozent verweisen, allerdings bleiben die Gefühle bei solchen Werten gemischt. Mit 2,87 Millionen Zuschauern stand während der sechsten Episode sogar der bisherige Staffelbestwert auf dem Papier, dennoch liegt man mit aus Sicht der 14. Staffel guten Reichweiten deutlich unter den einstigen Durchschnittswerten (knapp eine Million weniger). Auch die zweistelligen Marktanteile sind mittlerweile zur Ausnahme geworden: nur eine einzige Folge der 14. Runde schaffte diesen Sprung bisher. Beim Gesamtpublikum liegt «Navy CIS» schon seit längerem im einstelligen Bereich, doch mit Werten zwischen 6,7 und 8,2 Prozent steuert man derzeit auf einen neuen Tiefpunkt zu. Der einzige Trost: Sowohl bei Jung und Alt rangiert die US-Serie noch auf Senderschnitt-Niveau.
Für manche Formate mögen Quoten im Bereich des Sender-Mittels ein ordentliches Zeugnis darstellen, doch für «Navy CIS»
sind das beinahe katastrophale Werte. Die sechste Staffel erzielte einst 17,3 Prozent Marktanteil, Staffel 14 kommt bisher auf 8,9 Prozent. Dasselbe Bild beim Gesamtpublikum: Von den einst elf Prozent ist derzeit nicht mehr viel übrig – 7,5 Prozent standen für die aktuelle Runde bisher auf dem Papier. Im Moment erreicht die 14. Staffel durchschnittlich 2,56 Millionen Zuschauer – 360.000 weniger als noch die 13. Runde, jedoch stets mit einer recht gleich hohen Fanbasis. Auch beim jungen Publikum setzte sich der Abwärtstrend fort: 1,01 Millionen 14- bis 49-Jährige schalteten bisher ein, um die neuen Folgen zu sehen (13. Staffel: 1,23 Mio.). Auch der Sendeplatz am Montag mag da einen gewissen Einfluss gehabt haben. Die 13. Staffel musste Ende 2016 auf dem neuen Slot herbe Verluste hinnehmen: Sonntags kamen die Folgen bei den Umworbenen noch auf 10,2 Prozent (3,08 Mio.), montags waren es nur noch 7,9 Prozent (2,55 Mio.). Dennoch bleibt festzuhalten, dass der langfristige Abwärtstrend von «Navy CIS» wohl auch ohne den Katalysator „Montag“ angehalten hätte.
Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
31.01.2017 16:22 Uhr 1