Die Nominierungen für die diesjährigen Oscars stehen fest – und neben dem historischen Abschneiden von «La La Land» sind sie auch in vielerlei anderer Hinsicht denkwürdig.
Diversität
Nach zwei Jahren, in denen die Oscar-Nominierungen mit einem „#OscarsSoWhite“-Backlash begrüßt wurden, startete die Academy eine Initiative, um ihre Mitgliedschaft vielfältiger zu gestalten und so akkurater abzubilden, was Hollywood so denkt. Ob Zufall oder nicht: Dieses Jahr kam es tatsächlich zu einem herausragenden Schnitt, der suggeriert, dass Progression stattfindet …
- In allen vier Schauspielkategorien ist mindestens eine Performance einer nicht-weißen Person nominiert, insgesamt wurden sieben entsprechende Nominierungen in den Darstellersparten ausgesprochen.
- Erstmals hat eine schwarze Cutterin eine Chance, für den besten Filmschnitt mit dem Oscar prämiert zu werden (Joi McMillion for «Moonlight»).
- Mit Bradford Young («Arrival») wurde zum zweiten Mal in der Oscar-Geschichte ein Schwarzer für die beste Kamera nominiert.
- Viola Davis holt sich ihre dritte Oscar-Nominierung und ist somit die am häufigsten für den Oscar vorgeschlagene Afro-Amerikanerin.
- Barry Jenkins («Moonlight») ist der vierte Schwarze, der für die beste Regie nominiert wurde.
- Barry Jenkins & Tarell McCraney («Moonlight») und August Wilson («Fences») sind für das beste adaptierte Drehbuch nominiert – noch nie zuvor waren im selben Jahr mehr als zwei schwarze Autoren im Oscarrennen.
- Alles in allem gingen 18 Nominierungen an nicht-weiße Filmschaffende – ein neuer Rekord.
Novitäten und Leistungen, die nah dran sind
- Erstmals wurde eine australische Produktion als bester fremdsprachiger Film nominiert.
- Mit «La La Land» spielt erstmals ein Realfilmmusical in der Kategorie „Bester Tonschnitt“ mit.
- Amazon Studios holt erstmals Oscar-Nominierungen – und dann sogleich sechs Stück für «Manchester by the Sea» und einen für «The Salesman» (in der Fremdsprachen-Kategorie). Zum Vergleich: Amazons Konkurrent Netflix mischt zwar immer wieder bei den Dokumentationen mit, ging bislang aber bei den fiktionalen Filmen leer aus.
- Erst zum zweiten Mal wurde ein Animationsfilm in der Kategorie „Beste Effekte“ nominiert – «Kubo – Der tapfere Samurai».
- Innerhalb der letzten fünf Jahre wurden fünf Songs aus Dokumentationsfilmen nominiert. Dieses Mal: „The Empty Chair” aus «Jim: The James Foley Story». Zu den Komponisten gehört J. Ralph, der hiermit seine dritte Oscar-Nominierung einheimst – sie alle sind für Doku-Songs.
Rekordleistungen
- «La La Land» holt 14 Oscar-Nominierungen und zieht mit den bisherigen Rekordhaltern «Alles über Eva» (1950) und «Titanic» (1997) gleich.
- Komponist Thomas Newman holt sich seine 14. Oscar-Nominierung, sein Familienclan hat somit als erster die 90-Nominierungen-Grenze überschritten.
- Unter den deutschen Verleihern hat StudioCanal den besten Oscar-Riecher: 16 Nominierungen gingen an hierzulande von StudioCanal veröffentlichte Filme.
- Mit «O.J.: Made in America», nominiert in der Sparte „Beste Dokumentation“, wurde der bisher längste Film der Oscar-Geschichte ins Rennen geholt: Die Doku hat eine Laufzeit von sieben Stunden und 47 Minuten.
- Laut 'Deadline Hollywood' haben mehr Academy-Mitglieder denn je Gebrauch von ihren Nominierungsrechten gemacht.
Hier sind nochmal alle Nominierungen für den Oscar 2017 auf einem Blick!
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