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Quotencheck: «Wolffs Revier»

Heute starten bei Sat.1 Gold die ältesten Folgen des einstigen Krimihits «Wolffs Revier». Anlässlich dessen blicken wir auf die zuletzt durchaus ambivalenten Quoten des TV-Klassikers.

Er war einer der Sat.1-Krimihelden der Neunziger Jahre: Ermittler Andreas Wolff flackerte insgesamt 14 Jahre lang über die Bildschirme und bekam 2012 sogar noch einen Fernsehfilm spendiert. «Wolffs Revier» ist laut Meinung unseres Kolumnisten (siehe Infobox) definitiv ein deutsches Fernsehjuwel. Letztlich fällt die Serie ziemlich genau in die Zielgruppe von Sat.1 Gold – die Best-Ager – und bedient darüber hinaus eine in das Erbgut des Spartensenders eingepflanzte Stimmung: die Nostalgie. Anfang September 2016 holten die Unterföhringer den einstigen Krimi-Hit wieder ins Programm zurück, begannen allerdings nicht ganz von vorne, sondern stiegen quasi erst mit der zweiten Generation von «Wolffs Revier» ein.

Doch der Erfolg der Serie hielt sich in den vergangenen Monaten in Grenzen. Natürlich mag viel daran gelegen haben, dass freitagabends ab 22 Uhr nicht die optimale Sendezeit für große Quotenhits darstellt, sodass die Fangemeinde vor den Fernsehbildschirmen im Schnitt gerade mal 260.000 Zuschauer groß war. Die Marktanteile ließen ebenfalls zu wünschen übrig: die Referenzgröße des Senderschnitts (2016 waren es 1,4 Prozent beim Gesamtpublikum) erreichte «Wolffs Revier» seit November nur in seltenen Fällen. Ab und zu war ein Ausflug auf 1,9 Prozent möglich, doch das blieb viel zu oft die Ausnahme.

Hintergrund für das Comeback von «Wolffs Revier» waren wohl auch die guten Erfahrungen, die Sat.1 Gold im vergangenen Jahr mit «Kommissar Rex» gemacht hatte. Die Serie lockt in aller Regelmäßigkeit mehr als 600.000 Zuschauer an und verbucht Marktanteile, die dem Zweifachen des normalen Senderschnitts entsprechen. Allerdings geschieht das auch unter vollkommen anderen Umständen: «Kommissar Rex» darf montags zur besten Sendezeit ermitteln. So stellten zuletzt durchschnittlich 1,2 Prozent Gesamtmarktanteil für «Wolffs Revier» zwar einen recht ordentlichen Wert dar, doch an die hoch gelegte Latte des Montagabend-Programms kommt die Serie derzeit noch nicht mal mit den Fingerspitzen heran.

Darüber hinaus steht die Krimiserie auch während ihrer Re-Runs vor einem ähnlichen Problem wie einst in den abschließenden Staffeln: die jungen Zuschauer werden nicht angesprochen. Auf den ersten Blick mögen 1,1 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe ganz passabel wirken, doch beim genaueren Hinsehen offenbart sich ein anderes Bild. Wenn eine Serie während der Hälfte ihrer Ausstrahlungen deutlich unter einem Prozent Marktanteil liegt und trotzdem auf einen solch ordentlichen Mittelwert kommt, muss es klare Ausreißer geben. Und diese finden sich am 25. November, als die Serie schon die oben erwähnten 1,9 Prozent bei allen einfuhr. An diesem Freitagabend gelangen «Wolffs Revier» um 22.09 Uhr erst 1,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, danach waren es hervorragende 2,6 Prozent Marktanteil. Rechnet man diese klaren Ausnahmefälle heraus, fällt der durchschnittliche Marktanteil bei den jüngeren Zuschauern auf 0,9 Prozent – ein deutlich passenderer Wert für die Performance der Serie seit November.

Nun möchte Sat.1 Gold noch einen Schritt weitergehen: von heute an zeigt der Sender die ältesten Folgen und beginnt mit der ersten Staffel von vorne. Einen so großer Erfolg wie mit «Kommissar Rex» feierte Sat.1 Gold mit «Wolffs Revier» bisher nicht – und derzeit gibt es auch keine Anzeichen für einen Aufschwung. Dennoch darf der Sender mit durchschnittlich 260.000 Zuschauern und 1,2 Prozent Marktanteil zufrieden sein, auch wenn die auf den ersten Blick ordentlichen Werte bei den Jüngeren kritischer betrachtet werden müssen. Nur 90.000 sind im Schnitt zwischen 14 und 49 Jahre alt, was der Serie 1,1 Prozent Marktanteil einbrachte (Betrachteter Zeitraum: 04.11.2016 - 06.01.2017).
20.01.2017 14:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/90716
Robert Meyer

super
schade


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Kommissar Rex Wolffs Revier

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