Wurde die neue Sat.1-Krimiserie gut aufgenommen am Donnerstagabend? Wir haben die Quoten unter die Lupe genommen…
Eine nackte, überall tätowierte und identitätslose Frau wird mitten auf dem Times Square in einer Tasche entdeckt. Ihre Tätowierungen zeigen dem FBI Kriminalfälle auf, die es zu lösen gilt und bringen die Ermittler zudem Stück für Stück auf die Spur, was es mit der Frau ohne Erinnerung auf sich hat. Das ist die Ausgangssituation in «Blindspot», der Crime-Serie, die bei NBC im Herbst 2015 aus Quotensicht eingeschlagen ist wie eine Bombe und dann unglücklicherweise größere Teile des Publikums verlor. Von anfänglich über zehn Millionen ging die Gesamtreichweite zurück in den Fünf-Millionenbereich. Wie dem auch sei: Hierzulande hat sich Sat.1 die Rechte an dem Format gesichert und zeigt es seit dem 8. September 2016 am Donnerstagabend als Free-TV-Premiere.
Der Start hätte nicht besser laufen können. Die ab 21.15 Uhr gesendete Doppelfolge generierte 13,1 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen, 1,21 Millionen dieser Altersklasse waren dabei. Auf 2,52 Millionen belief sich die Zuschauerzahl bei allen Fernsehenden ab drei Jahren zu Beginn, 9,5 Prozent betrug die dazugehörige Quote. Bei etwa sieben Prozent insgesamt respektive neun Prozent bei den Jüngeren befindet sich der derzeitige Senderschnitt des Münchner Privatsenders, der Auftakt war also nach Maß verlaufen.
Ansteigen sollten die Werte in Staffel eins dann aber nicht mehr, schon in der zweiten Woche mussten starke Verluste akzeptiert werden. Der Marktanteil bei den Umworbenen befand sich mit 9,9 Prozent dennoch im Soll, auf 2,15 Millionen verringerte sich die Reichweite bei den Älteren. Zweistellig wurde es mit den nächsten beiden Malen, als schöne 10,2 sowie 11,1 Prozent bei den Jungen auf dem Papier standen. 1,97 sowie 2,24 Millionen verweilten für den Krimistoff vor den Mattscheiben. Im Oktober vergangenen Jahres stellte sich eine gewisse Flaute ein; auf ein Ergebnis oberhalb der Zehn-Prozentmarke brachte es «Blindspot» in diesem Monat nicht mehr. Stattdessen bewegte sich der Zielgruppen-Marktanteil zwischen 8,3 und 9,9 Prozent. Bestenfalls 2,19 Millionen wohnten dem Ganzen bei, 1,88 Millionen war die niedrigste Sehbeteiligung in diesem Zeitraum.
Am 3. November zeigte Sat.1 «Blindspot» noch um 21.15 Uhr, versagte allerdings mit lediglich 7,2 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten. Die Gesamtreichweite fiel mit 1,66 Millionen zudem auf ein neues Tief. Das doch recht enttäuschende Abschneiden veranlasste den Bällchensender zum Handeln: Fortan durfte die Warner-Bros.-Produktion erst eine Stunde später ran. Dies führte zu einer kleinen Steigerung auf 8,9 Prozent in der Zielgruppe und somit zu einer Annäherung an den aktuellen Mittelwert des Kanals. Je 8,8 Prozent wurden für die darauffolgenden beiden Ausstrahlungen auf dem späteren Sendeplatz gemessen. Am 1. Dezember gelang sogar der Sprung auf 10,5 Prozent, mit 1,97 Millionen schnupperte man beim Gesamtpublikum wieder an der Zwei-Millionenmarke. Von Dauer war dieser Aufschwung jedoch nicht: In den drei kommenden Wochen bezifferten sich die Zuschauerbeteiligungen auf 1,51, 1,60 sowie 1,74 Millionen. Bei den Umworbenen wurden 7,6, 8,9 sowie 8,8 Prozent ausgewiesen.
Ab dem 29. Dezember 2016 erhöhte man die Dosis auf zwei Folgen wöchentlich, große Verbesserungen zog das nicht nach sich. Das erste Doppel erreichte ab 22.15 Uhr nur 6,9 Prozent und 1,41 Millionen Gesamtzuschauer, 1,52 Millionen sowie 8,4 Prozent der Werberelevanten wurden am 5. Januar des neuen Jahres ermittelt. Mit 1,26 Millionen markierte das zweiteilige Staffelfinale sieben Tage später ausgerechnet einen neuen Minusrekord bei allen, auf 7,3 Prozent ging es bei den 14- bis 49-Jährigen bergab.
Der ganz große Wurf waren die ersten 23 Folgen von «Blindspot» sicherlich nicht, unterm Strich reichte es trotzdem zu Werten auf Senderschnitt-Niveau – und zwar bei Jung und Alt. 0,84 Millionen 14- bis 49-Jährige sorgten für durchschnittlich neun Prozent Marktanteil. Im Schnitt 1,81 Millionen entsprachen einer Quote in Höhe von exakt sieben Prozent. Am 2. Februar, also bloß drei Wochen nach dem Ende von Season eins, geht’s daher auf demselben Slot schon weiter mit Durchgang zwei. Der Grund für die Zwangspause dürfte der Dschungel bei RTL sein, gegen den Sat.1 Neues von «Blindspot» nicht verheizen will. Während dieser Zeit geht man auf Nummer sicher und bestückt seine Primetime bis nach 23 Uhr lieber mit «Criminal Minds».
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