Von Anfang an kam die Krimiserie, in der Pop-Star Jennifer Lopez mitspielt, auf keinen grünen Zweig.
Darum geht es in «Shades of Blue»
Die von Adi Hasak erdachte Serie handelt davon, dass das FBI gegen eine korrupte Polizeieinheit ermittelt. Als schwaches Glied der verschworenen Gemeinschaft wird Harlee Santos (Jennifer Lopez) erachtet, die ihren Kollegen Loman (Dayo Okeniyi) deckt, nachdem er einen unbewaffneten Mann erschossen hat. Anführer der korrupten Gruppe ist der väterlich auftretende Matt Wozniak (Ray Liotta).Der RTL-Dienstag war einst für Quotenhits wie «CSI: Miami» oder «Dr. House» reserviert, die in ihren Glanzzeiten bis zu 30 Prozent Zielgruppen-Marktanteil oder mehr einheimsten. Schon lange ist damit Schluss, an der Farbe Crime hält der Kölner Privatsender allerdings bis heute fest. Bei der Suche nach dem nächsten großen Hit ist man auf «Shades of Blue», einer in den Vereinigten Staaten bei NBC ausgestrahlte Serie, aufmerksam geworden. Darin übernimmt Sängerin Jennifer Lopez nicht nur die Hauptrolle, sondern ist auch als Produzentin für das Format verantwortlich.
Während «Bones» in den Vorwochen den Sendeplatz ab 21.15 Uhr mit größtenteils zweistelligen Zielgruppen-Marktanteilen warmgehalten hat, langte es zur Premiere von «Shades of Blue» am 18. Oktober 2016 zu enttäuschenden Quoten in Höhe von 9,6 und 9,3 Prozent. Die Strategie, auf eine Doppelfolge zu setzten, machte sich nicht bezahlt. Denn die absoluten Zuschauerzahlen belegten eindrucksvoll, dass etliche Leute nach der ersten Folge abgeschaltet haben: 2,25 Millionen Menschen ab drei Jahren waren zunächst dabei gewesen, eine Stunde später ging die Sehbeteiligung runter auf 1,74 Millionen. Selbiges Muster war bei den 14- bis 49-Jährigen zu erkennen, wo erst 1,09 Millionen zusahen und anschließend lediglich noch 0,79 Millionen. Übrigens: Bessere Reichweiten als mit dem Piloten wurden danach nicht mehr eingefahren.
Da half auch die Planänderung von RTL nicht, die wöchentliche Dosis auf eine Episode zu beschränken. Einzig der Marktanteil bei den Umworbenen stieg leicht an auf dem 22.15-Uhr-Slot, aber auf weiterhin zu schwache 9,9 Prozent. Die Knochenjägerin, die als Ersatz um 21.15 Uhr wieder zum Einsatz kam, schlug sich mit 11,7 Prozent wesentlich besser. Ein schlechtes Lead-In konnte die desolate Performance von «Shades of Blue» daher nicht erklären. Auf 1,60 Millionen sank die Gesamtreichweite hierfür. Weiter abwärts ging es sieben Tage später, als neun Prozent der Umworbenen gemessen wurden. Mit 8,8 sowie 6,4 Prozent markierten die Erstausstrahlungen vom 8. und 15. November weitere Tiefs. Auf 1,26 Millionen schrumpfte die Zuschauerbeteiligung beim Gesamtpublikum.
An den zehn Prozent durften die FBI-Agenten am 22. November schnuppern, als immerhin 9,9 Prozent der Werberelevanten generiert wurden. 1,62 Millionen waren hierfür zugegen. 9,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen und 1,40 Millionen aller Fernsehenden wurden beim nächsten Mal ermittelt, ehe am 6. und 13. Dezember erstmals die Zweistelligkeit geschafft wurde. Wenngleich die verbuchten 10,4 und 10,9 Prozent nach wie vor nicht den Ansprüchen von RTL genügt haben dürften. Schließlich durften die Kölner in diesem Monat auf durchschnittlich zwölf Prozent der Jüngeren verweisen. Neue Rekorde bei allen blieben aus, die absoluten Zahlen betrugen 1,59 sowie 1,52 Millionen.
Gnadenlos abgeschmiert ist «Shades of Blue» auf den letzten Metern. Bei miserablen 6,9 Prozent blieb man am 20. Dezember hängen, nach einer kleinen Feiertagspause krachte die Zielgruppen-Quote am 3. Januar 2017 auf sogar noch katastrophalere 6,8 Prozent. Mehr als 1,28 und 1,34 Millionen aller Fernsehenden wurden nicht gezählt. Das Ende der Fahnenstange war da noch nicht erreicht. Zum Abschluss der 13-teiligen ersten Runde setzte es abermals mickrige 6,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, die Reichweite schlitterte auf 1,23 Millionen und somit auf einen neuen Minusrekord.
Im Mittel kam der erste Durchlauf auf 1,54 Millionen Zusehende ab drei Jahren, 0,74 Millionen davon waren zwischen 14 und 49 Jahre alt. Die damit verbundenen Marktanteile lagen weit unter den Erwartungen von RTL: Bloß 6,6 respektive 8,8 Prozent kamen im Durchschnitt zustande. Die Wahrscheinlichkeit, dass RTL sich auch die zweite Season antun wird, die in den USA im März anlaufen wird, geht damit gegen Null.
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