Die dritte Staffel der Krankenhausserie konnte den Abwärtstrend beim Gesamtpublikum aufhalten und gewann sogar wieder etwas an Beliebtheit beim jungen Publikum hinzu.
Es war ein kleiner Schock für viele Fans, als das ZDF vor wenigen Wochen bekannt gab, neben «Sibel & Max» auch die Vorabend-Serie «Herzensbrecher» nach vier Staffeln einstellen zu wollen. Durchatmen durften hingegen zunächst einmal die Verantwortlichen von
«Dr. Klein», denn im Gegensatz zu ihren Kollegen, die sich am Samstag in direkter Konkurrenz zur ARD-«Sportschau» duchschlagen mussten, konnten ChrisTine Urspruch und Co. unter deutlich angenehmeren Voraussetzungen am Freitag zwar nur kleine, aber ab und an doch auch durchaus feine Quotenerfolge feiern. Überraschend war vor allem die deutliche Steigerung bei den 14- bis 49-Jährigen zuletzt, nachdem man im Vorjahr noch deutlich unter den Senderschnitt gerutscht war.
Dass da was gehen könnte, deutete sich bereits im Rahmen des Staffelauftakts an, der am 7. Oktober bei 3,72 Millionen Menschen Zuspruch fand und mit 14,2 Prozent gleich mal einen höheren Marktanteil verzeichnete als sämtliche Episoden des zweiten Durchgangs. Ähnlich gut sah es auch bei den 14- bis 49-Jährigen aus, wo mit 7,6 Prozent bei 0,58 Millionen sogar bessere Werte zu Buche standen als bei der Mehrzahl der Folgen des ersten Durchgangs. Es war also der Auftakt nach Maß, der 2015 noch dieser Serie komplett verwehrt blieb - mit nur 12,4 und 4,1 Prozent bei 2,88 Millionen hatte man sich damals der Aufgabe zu stellen, nach einem enttäuschenden Auftakt Pluspunkte sammeln zu müssen.
Die neueste Herausforderung bestand dagegen eher darin, diesen schönen Status Quo zu zementieren - was nicht so ganz gelang: Die Folgen zwei und drei lagen nur noch bei 3,15 und 3,17 Millionen Fernsehenden sowie jeweils 11,8 Prozent Marktanteil, Ende Oktober steigerte man sich dann wieder auf 3,41 Millionen und 12,7 Prozent. Und die letztgenannten Zahlen standen dann auch repräsentativ für das Abschneiden sämtlicher vier November- sowie der ersten drei Dezember-Ausgaben, die allesamt zwischen 3,30 und 3,45 Millionen und Marktanteile zwischen 12,3 und 13,0 Prozent erzielten. Eine solche Konstanz auf gutem Niveau wird aufgrund ihrer Bewegungsarmut in der alltäglichen medialen Berichterstattung selten gewürdigt, ist jedoch in der heutigen Fernsehwelt durchaus eine lobende Erwähnung wert.
Beim jungen Publikum ging es nach dem schönen Auftakt zunächst für drei Wochen bergab auf nur noch 5,5 bis 5,6 Prozent, ab November hielten sich dann jedoch fünf von sieben Folgen bei ganz guten 6,2 bis 7,0 Prozent - und selbst die beiden schwächeren Ausgaben blieben mit 5,6 und 5,8 Prozent noch immer deutlich oberhalb des Niveaus hängen, das im Vorjahr noch den Staffel-Durchschnittswert markiert hatte (4,5 Prozent). Und kurz vor dem Staffelfinale gab es dann ja auch nochmal Stoff für die nach Rekorden gierenden Presse-Vertreter: Mit 4,02 Millionen Zuschauern wurde am Tag vor Heiligabend die höchste Reichweite seit über zwei Jahren generiert, bei den 14- bis 49-Jährigen stand mit 0,75 Millionen sogar der beste Wert ever auf dem Papier. Und auch die Marktanteile konnten sich mit 13,5 und 8,2 Prozent voll und ganz sehen lassen.
Umso erstaunlicher war dann die Tatsache, dass das anschließende Staffelfinale am 30. Dezember Schlagzeilen in eine gänzlich andere Richtung machte: Schon die Gesamt-Reichweite fiel mit 3,25 Millionen etwas ab, vor allem aber die Marktanteile überraschten negativ: Mit 11,7 Prozent wurde ausgerechnet zum feierlichen Abschluss des dritten Durchgangs der schwächste Marktanteil der Formathistorie verzeichnet, bei den Jüngeren mit 4,7 Prozent bei 0,40 Millionen zumindest die mit Abstand schwächsten Zahlen dieser Staffel.
Durchschnittlich gelangte der mit 13 Folgen übrigens minimal länger als in den Jahren zuvor ausgefallene dritte Durchlauf von «Dr. Klein» auf eine Sehbeteiligung von 3,40 Millionen, was einem Gesamt-Marktanteil von 12,5 Prozent entsprach. Damit positionierte man sich leicht oberhalb des Senderschnitts von momentan 12,2 Prozent im gesamten Fernsehjahr und gab nur minimalst gegenüber den 12,7 Prozent ab, die für die zweite Staffel 2015 im Schnitt auf dem Papier gestanden hatten. Diese Meldung ist für die Programmplaner der Mainzer vor allem auch deshalb beruhigend, weil Durchgang eins einst noch auf herausragende 4,05 Millionen und 15,6 Prozent gelangt war.
Bei den Konsumenten im Alter zwischen 14 und 49 Jahren kam die Krankenhausserie derweil auf 0,50 Millionen und 6,2 Prozent im Schnitt, was in zweierlei Hinsicht ein Grund zur Freude war: Einmal, weil die äußerst mauen 5,7 Prozent, die das ZDF zwischen September und Dezember im Mittel generierte, damit deutlich übertroffen wurden. Vor allem aber auch, weil nach dem rapiden Absturz von schönen 7,0 auf miese 4,5 Prozent im Vorjahr die Trendwende geglückt ist und das Ärzteteam um ChrisTine Urspruch wieder mehr junge Anhänger fand. Für Durchgang Nummer vier ist dennoch Vorsicht geboten, denn momentan spricht vieles dafür, dass «Dr. Klein» die Lücke wird schließen mussen, die «Herzensbrecher» und «Sibel & Max» am Samstagvorabend haben aufklaffen lassen. Und es gibt sicherlich angenehmere Konkurrenzsituationen, als gegen die «Sportschau» und das Bundesliga-Livespiel auf Sky antreten zu müssen.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel