Quotenmeter.de blickt auf das deutsche Kinojahr 2016 zurück und nennt die zehn Filme, für die am häufigsten Eintrittskarten gelöst wurden.
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Für die deutschen Kinobetreiber war 2016 ein schwaches Jahr: Standen 2015 alles in allem annähernd 115 Millionen Kinogänge auf der Rechnung, brachte es 2016 auf etwas mehr als 90 Millionen Besucher. Schuld daran haben unter anderem die Europameisterschaft und die enttäuschende Qualität vieler potentieller Blockbuster. Auf dem Papier sieht 2017 glücklicherweise wieder rentabler aus, aber ehe es so weit ist, ist es an der Zeit, hier bei Quotenmeter.de auf die zehn Filme zurückzublicken, die 2016 sehr wohl einen respektablen Dienst als Publikumsmagneten geleistet haben.
Platz 10: «Ein ganzes halbes Jahr» (Regie: Thea Sharrock; 2,36 Millionen Besucher)
Eine Bestseller-Adaption, die aufgrund ihres eingangs lockeren, humorigen Tonfalls nicht frei von Kontroversen war: «Game of Thrones»-Star Emilia Clarke spielt in dieser Tragikomödie eine junge Frau, die sich um einen querschnittsgelähmten Ex-Lebemann kümmert – und aufgrund dessen Sturheit macht Clarke eine emotionale Achterbahnfahrt durch.
Bei uns zumindest schnitt diese löblich ab, und auch das zahlende Kinopublikum fand sehr großen Gefallen daran. «Ein ganzes halbes Jahr» ist einer der Überraschungserfolge 2016 – und das ganz ohne Explosionen, Zauberei oder sprechende Tiere.
Platz 9: «Rogue One: A Star Wars Story» (Regie: Gareth Edwards, 2,40 Millionen Besucher)
Im Sommer überschlugen sich die US-Branchenportale mit Berichten über Reshoots. Ewig lang wurde darüber spekuliert, ob der erste große «Star Wars»-Ablegerfilm aufgrund dieser nachträglichen Dreharbeiten überhaupt wie aus einem Guss wirken wird. Und letztlich waren die Sorgen vergebens: Das dramatische Rebellenabenteuer «Rogue One: A Star Wars Story» wird von Fans
sowie von Kritikern warm aufgenommen und bringt obendrein Disney/Lucasfilm ordentlich Kasse. 2017 geht es im «Star Wars»-Franchise dann weiter, wo es 2015 angesetzt hat: Episode VIII erzählt das nächste Kapitel in der Geschichte der Jedi, der Skywalker-Familie und der zur Heldin aufgestiegenen Schrottsammlerin Rey.
Platz 8: «Deadpool» (Regie: Tim Miller; 2,71 Millionen Besucher)
Ein Superheld, der keinen Moralkodex hat, dafür direkt zum Publikum spricht und sich einen Spaß daraus macht, sich über Genreklischees lustig zu machen: Ryan Reynolds' Passionsprojekt «Deadpool» kam im Frühjahr 2016, feuerte eine kreative Werbekampagne ab – und siegte.
In unserer Kinoredaktion wurde der Hype um den frechen Knarrenliebhaber nicht zu 100 Prozent verstanden, als engagiert umgesetzten, frischen Wind im Superheldenkino erkannten «Deadpool» Fans und Nörgler aber gleichermaßen – und die Fortsetzung ist bereits auf dem Weg. Vielleicht holt sie sogar noch mehr aus dem gebotenen Potential heraus?
Platz 7: «The Revenant – Der Rückkehrer» (Regie: Alejandro González Inárritu; 2,82 Millionen Besucher)
Ein moralisch komplexer, über weite Strecken auf Dialoge verzichtender Rache-Schneewestern, in dem Leonardo DiCaprio Höllenqualen durchleiden muss – das ist keine typische Massenware, sondern
ein anspruchsvoll-intensives Leinwanderlebnis. Trotzdem, oder vielleicht doch gerade deswegen, traf der unter rauen Bedingungen gedrehte, visuell imposante und Oscar-prämierte Film einen Nerv beim Kinopublikum und sorgte für einen herrlichen Besucherreigen zu Beginn eines anschließend von wirtschaftlichen Enttäuschungen gebeutelten Kinojahres.
Platz 6: «Ice Age – Kollision voraus!» (Regie: Mike Thurmeier, Galen T. Chu; 2,90 Millionen Besucher)
Zum fünften Mal machten Faultier Sid, Mammut Manni, Säbelzahntiger Diego und Co. auf der großen Leinwand ein turbulentes Abenteuer durch –
die Kritiken fielen dieses Mal jedoch besonders schlecht aus. Auch das zahlende Publikum war weniger angetan als bislang: Mit 2,90 Millionen gelösten Tickets ist «Ice Age – Kollision voraus!» nicht einmal halb so erfolgreich wie der vorhergegangene Besucherzahlen-Tiefpunkt der Trickfilmreihe. Was die Blue Sky Studios trösten und die Kinobetreiber in Sorge stürzen dürfte: Für einen ordentlichen Rang in den Jahrescharts reichte es dennoch …
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