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Satte Zombies: Wie tief fällt «The Walking Dead»?

Im Rahmen von Staffel sieben erlitt die AMC-Serie massive Verluste. Nach der ersten Staffelhälfte geben die Zahlen dem Sender zu denken. Hat man sich inhaltlich verzockt?

Dass die großartigen Zahlen von «The Walking Dead» nicht ewig halten würden, war auch AMC klar, immerhin kommt die Serie mittlerweile bereits auf sieben Staffeln. So machten sich bereits in der jüngeren Vergangenheit Ermüdungserscheinungen beim AMC-Format bemerkbar. Nach der bislang stärksten fünften Staffel, die im Schnitt 14,38 Millionen Zuschauer anlockte, gab Season sechs auf 13,15 Millionen Personen ab. Das Zombie-Spin-Off «Fear the Walking Dead», dass erst 2015 gestartet war, hatte sogar schnell mit deutlichen Verlusten in Staffel zwei zu kämpfen. Von durchschnittlich 7,61 Millionen Zuschauern ab zwei Jahren, die Staffel eins verfolgten, stürzte die Serie eine Staffel später auf 4,19 Millionen Personen, als jedoch auch inhaltliche Kritik laut wurde (für mehr zum Thema: siehe Infobox).

Der Inhalt scheint nun auch der Knackpunkt im Rahmen der siebten «The Walking Dead»-Staffel zu sein, die am 23. Oktober 2016 anlief. Anders lassen sich die deutlichen Verluste, die das Format im Laufe der siebten Runde hinnehmen musste, kaum erklären. Zwar rangiert «The Walking Dead» noch immer unangefochten auf Platz eins der beliebtesten Kabelserien in den USA, die neuesten Entwicklungen werden den Verantwortlichen jedoch zu denken geben.

Rekordverdächtiger Staffelstart


Zum Staffelstart Ende Oktober lief jedenfalls alles noch prächtig für die Zombie-Serie. Grandiose 17,03 Millionen Zuschauer ab zwei Jahren widmeten sich der ersten Ausgabe aus Staffel sieben. Damit erreichte AMC um 21 Uhr am Sonntagabend fast fünfmal so viele Zuschauer wie der beliebte Live-Football auf dem NFL Network. Im direkten Vergleich lockte der große Konkurrent HBO mit seinem neuen Prestige-Format «Westworld» außerdem gerade einmal 1,7 Millionen Zuschauer an – ein Zehntel dessen, was «The Walking Dead» zu Stande brachte. Auch ein weiteres Phänomen lebte weiter: Die außerordentlich günstig produzierte Talk-Show «Talking Dead», die seit einigen Jahren auf die Episoden der Zombie-Serie folgt und die Ereignisse darin diskutiert, stellte mit 7,56 Millionen Zuschauern das zweitbeliebteste Programm des Abends im Kabelfernsehen dar.

Also ein rundum zufriedenstellender Abend, für alle die es mit der einst von Frank Darabont entwickelten Produktion halten? Weit gefehlt, denn nach einem aufsehenerregenden Cliffhanger zum Ende der sechsten Staffel, zeigten sich sehr viele Fans hoch unzufrieden mit der Art und Weise, wie die Geschichte in Staffel sieben fortgeführt wurde. Nur so lässt sich der Quotenverfall erklären, der sich daraufhin in den folgenden Wochen vollzog. Nachdem der Beginn der Staffel die zweithöchste Reichweite überhaupt in der Geschichte von «The Walking Dead» verzeichnete und obendrein fantastische 8,4 Prozent aller in den USA lebenden 18- bis 49-Jährigen anzog, verlor das AMC-Format in der Folgewoche satte viereinhalb Millionen Zuschauer. Zwar gaben auch die Folgen in den Vorjahren gegenüber den Staffelstarts ab, in Season fünf und sechs beliefen sich die Differenzen zwischen Episode eins und zwei jedoch nur auf je knapp zwei Millionen Personen.

12,46 Millionen Zuschauer maß «The Walking Dead» also am 30. Oktober noch, dazu 6,1 Prozent der Zielgruppe. Zwar schnitt die AMC Studios-Produktion noch immer klar auf Platz eins der Sonntagsshows im US-Kabelfernsehen ab und avancierte im Nachhinein wie üblich durch DVR-Abrufe zur meistgesehenen Sendung der Woche, dafür musste man sich jetzt in Sachen Rating hinter Sportübertragungen wie «Sunday Night Football» anstellen. Anstatt sich in Woche drei wieder aufzuschwingen, hielt der Zuschauerschwund an: 11,72 Millionen Interessenten führten am 6. November zu 5,7 Prozent in Bezug auf alle in den USA lebenden 18- bis 49-Jährigen. Eine derart niedrige Reichweite hatte das Format seit Staffel drei nicht mehr verzeichnet.

Rekordverdächtige Verluste


Spätestens zu diesem Zeitpunkt schien es für die AMC-Chefs klar zu sein, dass sich «The Walking Dead» quotentechnisch deutlich in die falsche Richtung entwickelte. Doch der kontinuierliche Zuschauerrückgang, der nach Episode eins zumindest etwas eingedämmt wurde, ließ sich nicht aufhalten. Am 13. November verzeichnete «The Walking Dead» mit 11,40 Millionen Zuschauern wieder einen Rückgang von 320.000 Serienfans, während HBOs «Westworld» immer mehr an Fahrt gewann, gleichwohl die Sci-Fi-Serie «The Walking Dead» nie nahekam. Die Reichweite beinhaltete 5,4 Prozent aller 18- bis 49-Jährigen, die auch am 20. November mit 5,2 Prozent weiter Reißaus nahmen.

Die durchschnittlichen Reichweiten der bisherigen «The Walking Dead»-Staffeln

  1. Staffel: 5,24 Mio.
  2. Staffel: 6,90 Mio.
  3. Staffel: 10,40 Mio.
  4. Staffel: 13,30 Mio.
  5. Staffel: 14.40 Mio.
  6. Staffel: 13,15 Mio.
  7. Staffel: 11,88 Mio. (nach 8 Folgen)
ab 2 Jahren
600.000 Zuschauer verabschiedeten sich in der Folge noch vor der siebten Episode am 27. November. Mit 10,40 Millionen Zuschauern stand die niedrigste Reichweite seit dem 18. November 2012 fest, als «The Walking Dead» im Rahmen von Staffel drei gerade dabei war, in neue Quotenhöhen vorzudringen. 2016 bewegte sich der Trend in die andere Richtung, mit noch 4,9 Prozent der Zielgruppe. Erst die siebte Ausgabe aus Staffel sieben stoppte den Quotensturz. Mit 10,48 Millionen Zuschauern gewann man aber bei Weitem nicht so viele Zuschauer wie man in den vorangegangenen Wochen verlor, das Rating verharrte bei 4,9 Prozent. Auch die letzte Folge vor der Winterpause verbesserte sich gegenüber der Vorwoche wieder leicht und unterhielt am 11. Dezember 10,58 Millionen Personen, wobei sich das Rating auf 5,1 Prozent steigerte. Trotz der 100.000 Zuschauer, die die Zombie-Serie hinzugewann, stand damit zugleich das niedrigste Rating eines Halbzeitabschlusses seit Season zwei zu Buche und die niedrigste Reichweite für die letzte Episode vor der Winterpause seit Staffel drei.

Es scheint, als habe «The Walking Dead» im Rahmen der inhaltlichen Konzeption der siebten Staffel gehörig danebengelegen, sodass Ende 2016 ein beispielloser Zuschauerschwund des Formats ins Haus stand. Massenhaft wanderten die Fans ab, sodass zum jetzigen Stand davon ausgegangen werden muss, dass «The Walking Dead» die neue Staffel im kommenden Jahr mit den niedrigsten Zahlen seit Staffel drei abschließen wird. Die massiven Verluste kommen zu einer Zeit, in der AMC fieberhaft nach einem vergleichbar starken Nachfolger für seine alles überstrahlende Horror-Serie sucht, die der Sender zuletzt weder in «Better Call Saul» noch in «Preacher» fand. Im Schnitt kamen die bisher acht Folgen der siebten Staffel noch immer auf ausgezeichnete 11,88 Millionen Zuschauer, die jedoch mit Blick auf die Zahlen der vergangenen Staffel schwer wiegen.
15.12.2016 10:28 Uhr Kurz-URL: qmde.de/89992
Timo Nöthling

super
schade

36 %
64 %

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Tags

Better Call Saul Fear the Walking Dead Preacher Sunday Night Football Talking Dead The Walking Dead Westworld

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Es gibt 8 Kommentare zum Artikel
LittleQ
15.12.2016 15:01 Uhr 6
Was mich fast schon am meisten gewundert hat war, dass das so lange gedauert hat?! Für mich bietet die Serie ja schon seit Jahren nicht mehr die ultimative, neue Spannung.
Cheops
15.12.2016 16:23 Uhr 7
Man merkt es leider immer deutlicher.

Die Luft ist langsam raus und die eigentliche Story gibt nicht viel mehr her und die Phantasie der Macher hat ganz offensichtliche Grenzen. Jeffrey Dean Morgan als Negan ist eigentlich eine zu gute Besetzung für einen so finsteren Antagonisten.

er hat wesentlich mehr Charisma als Andrew Lincoln, der den Rick gibt und daraus hätte man nach derart vielen menschen Verlusten in der Gruppe mehr machen können als nur ein neues Problem für sie. Man merkt, es geht aufs Ende zu und die Spannung ist weg!
Pestilence
15.12.2016 23:19 Uhr 8
Viele Folgen beschäftigen sich mit Nebencharakteren, die absolut niemanden interessieren. Bestes Beispiel in der aktuellen Staffel war Folge 6 mit der Tara-Story. Wer schaut sich den belanglosen Quatsch bitte gerne an? Und das geht ja jetzt schon länger so, dass die Serie diese ultralangweiligen Filler Episoden präsentiert. Als ob man keine spannenden Ideen mehr hat. Das ermüdet auf Dauer einfach.
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