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Kalter Start für den «Heißen Stuhl»

Die Auftaktwerte des RTL-Polittalks «Der heiße Stuhl» sind kein Reinfall, doch es gibt augenscheinlich noch viel Luft nach oben. Zuvor war vor allem «Bauer sucht Frau» überraschend stark.

Es ist ein kleiner Wiedereinstieg von RTL in den politischen Talk. Am Montag kramte der Kölner Sender die von 1989 bis 1994 gelaufene Show «Der heiße Stuhl» wieder aus den Archiven – zu ausgewählten Anlässen und nicht im regelmäßigen Turnus will RTL mit der Sendung aktuelle Themen in den Mittelpunkt rücken. Bereits über den Tag hinweg fokussierte der Sender viele seiner Info-Programme auf die Frage, wie sicher Deutschland sei. Und gleich zu Beginn durfte ein höchstumstrittener Gast auf dem «heißen Stuhl» platznehmen: „Deutschland schafft sich ab“-Autor Thilo Sarrazin. Im gegenüber saßen Khola Maryam Hübsch, muslimische Publizistin und Buchautorin, dann Kai Gehring, Bundestagsabgeordneter Bündnis 90/Die Grünen, Annabelle Mandeng, Schauspielerin und Moderatorin und Arnold Plickert von der Gewerkschaft der Polizei.

Die Bedingungen für ein großes Zuschauerinteresse waren mit dieser Thematik und dem geladenen Gast zumindest theoretisch gegeben. Doch richtig optimal verlief der Start aus Quotensicht nicht. Insgesamt war «Der heiße Stuhl» mit 1,49 Millionen Zuschauern und ordentlichen 10,2 Prozent Gesamtmarktanteil nicht so erfolgreich wie beispielsweise «Extra» in der vergangenen Woche – das Magazin kam zuletzt auf 3,20 Millionen Zuschauer. Sieben Tage zuvor lief in der letzten halben Stunde vor dem «Nachtjournal» darüber hinaus «30 Minuten Deutschland», das zwar ähnlich viele Zuschauer anlockte und genauso wie «Der heiße Stuhl» beim Gesamtpublikum auf Senderschnitt-Niveau lag, aber bei den Umworbenen deutlich stärker war. Mit 11,1 Prozent Marktanteil lag «Der heiße Stuhl» bei den 14- bis 49-Jährigen deutlich unter dem RTL-Mittel, das zuletzt bei 12,8 Prozent lag.

Allerdings muss man dem Talk auch zugutehalten, dass «Extra» deutlich schwächere Quoten ablieferte als in der vergangenen Woche. Zuvor kam das «Extra Spezial» zur Silvesternacht in Köln nämlich auf 2,50 Millionen Interessierte sowie passable 11,1 Prozent und lieferte dem «heißen Stuhl» somit nur thematisch eine perfekte Vorlage. Beim jungen Publikum generierte das RTL-Magazin 13,7 Prozent, da insgesamt 1,10 Millionen 14- bis 49-Jährige einschalteten.

Wie schon seit drei Jahren üblich gab es auch 2016 wieder eine Spezial-Ausgabe «Bauer sucht Frau» nach dem Ende der Staffel: «Bauer sucht Frau - Was ist auf den Höfen los?» lockte um 21.15 Uhr 5,01 Millionen Zuschauer an und verlor damit im Vergleich zum Vorjahr fast eine Million Interessierte. Trotzdem verbuchte die Show einen Teilerfolg: zum ersten Mal seit fünf Wochen knackte sie wieder die Fünf-Millionen-Marke. In der werberelevanten Zielgruppe standen 17,8 Prozent auf dem Papier – in der gesamten regulären Staffel 2016 gab es nur einen besseren Wert. Ganz zu Beginn der Primetime unterlag dann noch «Wer wird Millionär» dem ZDF-Film «Die Glasbläserin» mit 4,94 Millionen Zuschauern und darf auf gute 15,1 Prozent insgesamt sowie ordentliche 13,6 Prozent bei den Umworbenen zurückblicken.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
13.12.2016 08:53 Uhr Kurz-URL: qmde.de/89935
Robert Meyer

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Tags

30 Minuten Deutschland Bauer sucht Frau Der heiße Stuhl Die Glasbläserin Extra Extra Spezial Nachtjournal Was ist auf den Höfen los? Wer wird Millionär extra heißen Stuhl

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