Erstaunlich hingegen ist der Umschaltreflex um 21.45 Uhr. Eine Doku rund ums Thema 1000 Mal «Tatort» führte nicht zu höherem Interesse als der sonst zu dieser Zeit gezeigte Sonntags-Talk von Anne Will.
1000 Mal «Tatort»- Fun Facts
Günter Lamprecht hatte im 1. wie im 1.000. «Tatort» einen Kurzauftritt. Am Sonntagabend war er "Schlussredner" der Folge. Von 1991 bis 1995 spielte er den Hauptkommissar Franz Markowitz in der «Tatort»-Reihe
In 1.000 «Tatort»-Folgen wirkten bisher insgesamt 89 Ermittler bzw. Ermittlerteams mit. Die meisten Fälle haben die Hauptkommissare Batic und Leitmayr (Miro Nemec und Udo Wachtveitl) aufgeklärt; in 72 Einsätzen ermittelte das Team vom BR aus München bisher. Auf den zweiten Platz kommen ihre Kollegen aus Köln, die Hauptkommissare Max Ballauf und Freddy Schenk (Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär) vom WDR mit 67 Einsätzen. Platz drei geht an Lena Odenthal (SWR).
Keine "runde Episodennummer" wurde bisher derart groß aufgezogen. Der 100. Fall etwa war "Ein Schuß zuviel" vom WDR (mit Haferkamp und Kreutzer). Im 500. «Tatort» ermittelten die Bremer Lürsen und Stedefreund in "Endspiel". Klaus Borowski war derweil Teil von «Tatort» Nummer 777, "Borowski und die Frage nach reinem Geschmack", der damals innerhalb einer ARD-Themenwoche gesendet wurde. Klaus Borowski und Charlotte Lindholm besetzen derzeit Platz drei in den Jahrescharts des
«Tatorts». Dies gelang mit dem Fall „Taxi nach Leipzig“, der 1000. Episode der ARD-Krimireihe, für die die Sendeanstalt zuletzt groß geworben hatte. Zum Jubiläum hatte man sich nur zahlreiche Gastauftritte organisiert, den bisher „häufigsten Mörder“ der Reihe zum durchgeknallten Taxilenker gemacht, sondern auch den Titel der ersten Episode wieder aufgegriffen.
Im Schnitt schalteten am Sonntag ab 20.15 Uhr 11,46 Millionen Menschen ab drei Jahren ein, was sensationelle 30,3 Prozent Marktanteil nach sich zog. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen war der 90 Minuten lange Krimi äußerst gefragt. Angesichts von 26,3 Prozent Marktanteil (3,74 Millionen) war dem Fall die Marktführung auch in dieser Gruppe nicht zu nehmen. In 2016 waren bisher nur zwei Sonntags-Krimis gefragter; natürlich die aus Münster mit 13,63 und 13,31 Millionen Zuschauern ab drei Jahren. Auf Platz vier liegt derzeit der Fall „Rebecca“ (Konstanz) mit knapp elf Millionen Zusehenden.
Erstaunlich: Ab 21.45 Uhr lief mit
«Sonntagsmörder» eine einstündige Doku zum «Tatort»-Hype, die ausnahmsweise «Anne Will» ersetzte. Die Doku verlor aber viele Zuschauer, kam im Schnitt nur auf 4,82 Millionen und 16,1 Prozent. Obwohl das weit überdurchschnittliche Zahlen sind, greift bei vielen Leuten wohl um 21.45 Uhr eine Art Umschaltreflex. Besser als die sonntägliche Talkshow lief «Sonntagsmörder» also insgesamt nicht. Nur die 14- bis 49-Jährigen fanden reges Interesse an dem Format und bescherten dem Ersten im Schnitt 14,5 Prozent Marktanteil - «Anne Will» verbleibt in dieser Altersklasse meist doch recht deutlich im einstelligen Bereich.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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14.11.2016 09:26 Uhr 1