►   zur Desktop-Version   ►

«Wigald & Fritz – Die Geschichtsjäger»: 'Keine typische Zusammenstellung'

Produzent Emanuel Rotstein erklärt Quotenmeter.de die Teamdynamik hinter den "Geschichtsjägern" von History Deutschland.

Der Bezahlsender History startet mit der Dokureihe «Wigald & Fritz – Die Geschichtsjäger» eine weitere deutsche Eigenproduktion. Das Format zeigt Multitalent Wigald Boning und YouTuber Fritz Meinecke, wie sie verlassene Orte erforschen. Auf ebenso unterhaltsame wie informative Weise klären sie dabei auch über die Geschichte dieser einsamen Landflecken und leerstehenden Gebäude auf. Ein ungewöhnliches Duo – und exakt das, wonach History gesucht hat. Emanuel Rotstein, Produzent des Formats und Produktionschef von History Deutschland, erläuterte Quotenmeter.de: „Wir haben nach einem Team gesucht, dass keine typische Zusammenstellung darstellt und dennoch ebenso unterhaltsam wie kompetent über Geschichte informieren kann. Wir haben uns schnell für Wigald Boning entschieden, der schon längst bewiesen hat, viel mehr als nur Comedy auf dem Kasten zu haben, und sich intensiv mit verschiedenen Themen auseinandersetzt. Zudem wollten wir jemanden aus der 'Urban Exploration'-Szene.“

Diese präsentierte sich „aber als sehr verschlossene Community“, wie Rotstein festhält. „Die Leute dort haben ihre eigenen Blogs und YouTube-Kanäle. Fritz Meinecke jedoch war uns gegenüber aufgeschlossen, zudem weiß er, wie man den Zuschauer auf Augenhöhe anspricht.“ Und so war der zweite Geschichtsjäger für History gefunden.

Doch nicht nur Meinecke und Boning informieren in «Wigald & Fritz – Die Geschichtsjäger» das Publikum, sondern auch ausgewählte Zeitzeugen, die an den verschiedenen Lost Places mit den titelgebenden Protagonisten der Dokureihe über die wichtigsten Kapitel in der Geschichte dieser Orte sprechen. So gibt das Format nicht nur einen Einblick darauf, wie die verlassenen Gegenden heute aussehen, sondern auch in die Schicksale der Menschen, die etwas mit ihnen verbinden.

Besucht werden in Staffel eins das Nazi-Eliteinternat Napola Ballenstedt, die Sophienheilstätte bei Bad Berka, auch bekannt als „Gruselklinik“, die Schorfheide bei Berlin, Hitlers Raketenschmiede in Peenemünde, der Stasiknast Hohenschönhausen und die Todeszone Tschernobyl. Stoff genug für weitere Staffeln ist gegeben: Zur Vorbereitung der Season wurden mehrere Dutzende weitere Orte genauer ins Visier genommen, nur wenige fielen aufgrund zu schwieriger Drehbedingungen völlig aus dem Rennen.

Ich glaube, man wird in Zukunft noch dringender einen zugkräftigen Markennamen brauchen. Marken dienen praktisch wie Kuratoren, die bestimmte Inhalte unter dem Versprechen einer tonalen oder inhaltlichen Ausrichtung sowie einem Qualitätsmerkmal bündeln und präsentieren. So wie History und A&E jeweils versprechen, Informationen aus bestimmten Themengebieten auf fesselnde, bereichernde Weise aufzubereiten.
Emanuel Rotstein über die Bedeutung von Markennamen im sich wandelnden Mediengeschäft
Dass History in den vergangenen Monaten immer häufiger eigene deutsche Inhalte erzeugte und auch in den kommenden Monaten weitere eigene Projekte starten wird, gibt dem Bezahlsender die Gelegenheit, auf die Unterschiede zwischen dem hiesigen Publikum und den US-Sehgewohnheiten zu reagieren. „Vor allem sind die Programme anders strukturiert“, skizziert Rotstein die Differenzen: „In Amerika sind es die Zuschauer gewohnt, dass es bis zu vier Werbebreaks gibt, die eine inhaltliche Zäsur darstellen. Wir haben da eine andere Erzählweise, bei uns schaut das Publikum gezielter. Wer sich für eine Dokumentation entscheidet, guckt diese bewusst von Anfang bis Ende, nicht in kleinen Sinnabschnitten, bei denen man gedanklich zwischendurch abschweifen kann.“

Auch stilistisch gibt es unterschiedliche Präferenzen, wie Rotstein aufzeigt: „Vom Tonfall her neigt der deutsche Dokumentationszuschauer auch eher zu einer Ernsthaftigkeit, zu einer größeren thematischen Tiefe als der US-Zuschauer, der auch Dokus zum reinen Zeitvertreib schaut.“ Als kurzweiliges, doch mit hoher Informationsdichte daherkommendes Format ist «Wigald & Fritz – Die Geschichtsjäger» zweifelsfrei eine gelungene Ergänzung für das History-Portfolio.

«Wigald & Fritz – Die Geschichtsjäger» ist ab dem 13. November 2016 immer sonntags um 21.55 Uhr bei History zu sehen.
12.11.2016 10:58 Uhr Kurz-URL: qmde.de/89312
Sidney Schering

super
schade


Artikel teilen


Tags

Die Geschichtsjäger Wigald & Fritz Wigald & Fritz – Die Geschichtsjäger

◄   zurück zur Startseite   ◄
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel

Qtalk-Forum » zur Desktop-Version

Impressum  |  Datenschutz und Nutzungshinweis  |  Cookie-Einstellungen  |  Newsletter