Die dritte Staffel der ohnehin schon höchst erfolgreichen Gründershow setzte neue Maßstäbe für VOX und überbot die Werte der Vorjahre problemlos. Nicht selten sahen mehr als drei Millionen zu.
Lange Zeit herrschte die Meinung vor, dass Deutschland ein schwieriges Pflaster für Shows mit wirtschaftlichen Thematiken sei: Nicht nur, dass ökonomische Zusammenhänge und Dynamiken oftmals als sperrig gelten, der Bundesrepublik wurde überdies eine mangelnde Gründer- und Selbständigkeitskultur zugunsten konservativerer Lebens- und Arbeitsentwürfen bescheinigt. Nach drei Jahren
«Die Höhle der Löwen» lassen sich derartige Angstszenarien jedoch als unbegründet, ja vielleicht sogar als ein Produkt eben jener Programmplaner bezeichnen, die in ihrem Job mit genau jener Risikoaversion vorgehen, die sie dem Publikum vorwarfen. Bei VOX dagegen darf man verdientermaßen jubeln: Die Löwen brüllten in diesem Jahr mit einer Macht, die selbst optimistische Planungen bei weitem übertroffen haben.
Die in diesem Jahr auf eine Brutto-Laufzeit von mehr als zweeinhalb Stunden ausgeweitete Ausstrahlung am Dienstag startete bereits am 23. August herausragend und gelangte auf eine Zuschauerzahl von 2,71 Millionen, was bereits beim Gesamtpublikum einem Marktanteil von 10,3 Prozent entsprach. In der werberelevanten Zielgruppe wurde man derweil angesichts von 1,66 Millionen sowie 18,4 Prozent sogar Marktführer und stellte damit sogar den großen Schwestersender RTL in den Schatten, der mit «Bones» nur mittelprächtige Zahlen generierte. Und um es für die gesamte Analyse schon einmal klargestellt zu haben: Ja, sämtliche genannte Werte entsprachen neuen Allzeitrekorden. Im Vergleich zu den Folgen der ersten beiden Staffeln performte jedoch ausnahmslos jede Ausgabe auf Rekordniveau.
Hatte man nach Folge eins noch denken können, dass nicht zuletzt auch die beiden neuen "Löwen" Ralf Dümmel und insbesondere Carsten Maschmeyer einen gehörigen Einfluss auf den Quotensprung hatten, ließ sich eine Woche später sagen: Entweder es lag nicht (vornehmlich) an ihnen oder sie begeisterten die Zuschauerschaft dergestalt, dass sie ausnahmslos dranblieb. Genauer gesagt ging es sogar noch ein Stück weiter bergauf, bei 2,87 Millionen wurden nun 10,7 Prozent Gesamt- sowie 18,8 Prozent Zielgruppen-Marktanteil verzeichnet, bevor es im dritten Anlauf dann mit 9,9 und 17,8 Prozent bei 2,69 Millionen minimale Abschläge hinzunehmen galt.
Doch auch jetzt hatte man sein Pulver beileibe noch nicht verschossen, denn bereits zwei Wochen später fiel der nächste Rekord: Mit 3,12 Millionen wurde am 20. September erstmals die Drei-Millionenhürde genommen, in den beiden darauf folgenden Wochen lief es mit 3,18 und 3,01 Millionen sowie beeindruckenden 10,5 bis 11,2 Prozent Marktanteil ähnlich grandios. Die letzte September-Ausgabe (27.09.) knackte dann bei den 14- bis 49-Jährigen erstmals die Marke von zwei Millionen und kam hier auf 19,0 Prozent - nachdem eine Woche zuvor sogar 19,5 Prozent bei 1,93 Millionen verbucht worden waren.
Gewisse Befürchtungen mussten die Programmverantwortlichen dann im Zuge der Ausstrahlung ihrer achten Folge hegen, lief diese doch im direkten Wettbewerb mit dem WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Nordirland. Doch auch gegenüber diesem mächtigen Gegner zeigten sich die Gründer und Investoren weitgehend immun: Mit 9,0 Prozent aller sowie 16,2 Prozent der umworbenen Konsumenten wurden zwar die schwächsten Marktanteile der gesamten Staffel verzeichnet, die Sehbeteiligung blieb mit 2,77 Millionen aber auf einem nahezu unverändert hohen Niveau. Und eine Woche später wurde diese Mini-Delle dann auch wieder voll und ganz repariert, denn noch einmal wurden bei Alt und Jung neue Rekorde eingefahren: Insgesamt gingen 3,41 Millionen mit 11,5 Prozent einher, bei den Jüngeren waren 2,11 Millionen sowie 19,9 Prozent zu holen. Die letzte Folge erreichte noch 2,70 Millionen Fernsehzuschauer, sodass das Finale mit 15,9 Prozent sogar der niedrigste Zielgruppen-Wert der Staffel verbucht wurde.
Summa summarum kam die dritte Staffel von «Die Höhle der Löwen» auf eine durchschnittliche Sehbeteiligung in Höhe von 2,94 Millionen, was VOX einen sagenumwobenen Marktanteil von 10,4 Prozent einbrachte. Damit verdoppelte die Sendung nämlich nicht nur den Senderschnitt, der sich bei gut fünf Prozent bewegt, sondern stellte auch die beiden ersten Durchgänge spielend leicht in den Schatten. Die erste Staffel hatte 2014 bereits 1,84 Millionen und 6,2 Prozent erreicht, im Vorjahr waren dann 2,04 Millionen sowie 7,0 Prozent zu holen. Ein noch größerer Volltreffer gelang jedoch in der jungen Zielgruppe, wo 18,2 Prozent bei 1,84 Millionen verzeichnet wurden, nachdem in den Vorjahren "nur" 10,5 und 11,8 Prozent zu Buche gestanden hatten. Übrigens: Im Normalfall erreicht VOX so um die sieben, maximal acht Prozent, die Norm wurde also sogar deutlich mehr als "nur" verdoppelt.
Und auch fernab der reinen Quoten-Analyse ist das Format ein Volltreffer ohne Haken: Die in der Show auftretenden Gründer erleben nicht selten im Nachgang an die TV-Ausstrahlung einen erheblichen Push für ihre Produkte, selbst wenn sie keinen Investor haben überzeugen können. Die "Löwen" wiederum gewinnen an Popularität und Bekanntheit und haben überdies die Möglichkeit, sich als besonders engagiert und sympathisch zu präsentieren - gerade einem Carsten Maschmeyer dürfte seine Partizipation also auch aus reinen Image-Gründen geholfen haben. Und durch seine quasi-monopolistische Stellung auf dem deutschen Fernsehmarkt hat «Die Höhle der Löwen» auch längst eine popkulturelle Relevanz als Marke entfacht, die wiederum nicht nur VOX, sondern auch der Gründerszene dient. So kann es also auch laufen, wenn man als Privatsender einmal Mut zeigt und sein Publikum ernst nimmt.
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