Neben dem «Familienduell» brachte RTLplus noch ein weiteres Kultformat seiner Geschichte mit neuen Folgen zurück ins deutsche Fernsehen. Wie schlug sich Joachim Llambi als Quizmaster?
Nicht selten wurde in den vergangenen Jahren die Renaissance der Daytime-Quiz- und Gameshows heraufbeschworen, doch ebenso häufig stellten sich die eher schüchternen Umsetzungsversuche der Sender als Quoten-Enttäuschungen heraus. So bedurfte es erst des Zusammenspiels einer erstaunlich erfolgreichen Quiz-Schiene am ARD-Vorabend und der Geburt eines weiteren Spartensenders von Seiten der RTL-Gruppe, dessen Name (RTLplus) ganz bewusst nostalgische Gefühle weckte, um weitgehend originalgetreue Neuauflagen vom «Familienduell» und von
«Jeopardy!» zu realisieren - wenngleich auf deutlich kleinerer Bühne als damals in den 90ern, der großen Zeit der Daytime-Gameshows. Sowohl Inka Bause als auch Joachim Llambi fühlten sich im Vorabendprogramm des kleinen Senders durchaus wohl und bescherten ihm darüber hinaus Aufmerksamkeit und ein Alleinstellungsmerkmal. Doch wie liest sich die Quotenbilanz der vergangenen sechs Wochen eigentlich.
Die bekannte Suche nach der richtigen Frage auf vorformulierte Antworten wurde seit dem 5. September jeweils montags bis freitags mit täglich zwei frischen Folgen ab 18:40 Uhr ausgestahlt. Vor allem an den ersten Tagen zeigte sich das deutsche Publikum sehr interessiert an der großen Marke im neuen Gewand: Die beiden ersten Folgen erreichten jeweils 0,13 Millionen Zuschauer und Gesamt-Marktanteile in Höhe von 0,7 und 0,6 Prozent. In der klassischen Zielgruppe wurden sogar 1,0 und 1,2 Prozent bei bis zu 0,08 Millionen gemessen. Bis zum Mittwoch konnte dieses Interesse weitgehend aufrecht erhalten werden, ja die spätere Mittwochsfolge erzielte sogar richtig tolle 0,8 und 1,4 Prozent bei 0,15 Millionen Interessenten. Die Folgen sieben bis zehn jedoch fielen dann deutlich ab und lagen in beiden Konsumentengruppen nur noch bei 0,1 bis 0,4 Prozent bei bestenfalls noch 0,07 Millionen Fernsehenden. Damit wurde auch die Wochendurchschnittsbilanz ein wenig in Mitleidenschaft gezogen, die sich letztlich auf 0,5 Prozent aller sowie 0,7 Prozent der 14- bis 49-jährigen Konsumenten bei einer Reichweite von 0,09 Millionen beschränkte.
In Woche zwei setzte sich der Abwärtstrend zunächst fort: Lediglich die spätere Montagsfolge erreichte mit 0,13 Millionen und 0,7 bzw. 1,1 Prozent noch Werte, die auf Höhe dessen lagen, was an den ersten drei Tagen so möglich war. Die restlichen Einsätze von Joachim Llambi hatten doch deutlich kleinere Brötchen zu backen, sodass unterm Strich gerade einmal noch 0,3 Prozent aller sowie 0,4 Prozent der jungen Konsumenten bei einer Zuschauerzahl von 0,06 Millionen ausgewiesen wurden. Es musste sich also was tun, wenn die Shows nicht Gefahr laufen wollten, bereits nach nur sechs Wochen wieder im Archiv zu versauern - und es tat sich auch was: Mit schüchternen, aber doch signifikanten Schritten verbesserte sich das Format mit den Folgen 21 bis 30 wiederum deutlich auf gemittelt 0,6 Prozent bei 0,11 Millionen Gesamt-Zuschauer, was den bis dato höchsten Wochen-Durchschnittszahlen entsprach. Bei den Jüngeren wurden mit 0,04 Millionen und 0,7 Prozent die Werte der ersten Ausstrahlungswoche wiederholt.
Und auch wenn die zweite Staffelhälfte immer wieder schwer erklärbare Ausreißer nach oben und unten vorzuweisen hatte, setzte nun im Grunde doch eine weitgehende Stabilisierung ein: Woche vier fiel beim Gesamtpublikum mit 0,09 Millionen und 0,4 Prozent zwar wieder ein wenig ab, die beiden letzten Sendewochen verbesserten sich dann aber wiederum auf 0,11 bzw. 0,12 Millionen und jeweils 0,5 Prozent. Innerhalb der klassischen werberelevanten Zielgruppe kam jedes Dezett letztlich mit 0,04 Millionen über die Ziellinie, womit Marktanteile von 0,6 und 0,7 Prozent einhergingen.
Unterm Strich erreichte
«Jeopardy!» mit seinen Erstausstrahlungen somit im Durchschnitt 0,10 Millionen Menschen, was einem Gesamt-Marktanteil von 0,5 Prozent entsprach. Beim jungen Publikum wurde ein minimal besserer Wert von 0,6 Prozent bei 0,04 Millionen verbucht, womit die Quizshow derzeit in beiden Zuschauergruppen ziemlich exakt auf Höhe des Senderschnitts rangiert - bei den 14- bis 49-Jährigen in Folge des rasanten Wachstums von RTLplus sogar tendenziell leicht darunter. Blickt man also nur auf die Quoten, ist die Sendung gar nicht mal der ganz große Erfolgsgarant im Vergleich zu diversen schlichtweg runtergespulten Wiederholungs-Dauerschleifen. Aber als großer Name, der dem Image des Senders und dessen Aufmerksamkeit zugute kommt, hat man ebenso wie das «Familienduell» dennoch eine wichtige Funktion - weshalb beide Kultshows auch fortgesetzt werden sollen (
wir berichteten).
Bereits am Montag befassten wir uns mit den Quoten des «Familienduells» - den zugehörigen Artikel finden Sie
hier.
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