Lektionen in Sachen Filmgeschichte, ein «Disney Magic Moments»-Ableger und allerhand Serien, gerne auch mit Musik und Tanz: Das zeigt der Disney Channel in der neuen TV-Saison.
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Unser Ziel ist es, mit hochqualitativen Programmen, die zu unserer Marke und Positionierung passen, an die Erfolge anzuknüpfen und weiter Marktanteile hinzuzugewinnen.
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Ralf Gerhardt, Executive Programming Director und Deputy General Manager, The Walt Disney Company GSA
Nach dem rekordverdächtigen Senderstart ist der Disney Channel erstmal nur langsam, wenngleich konstant gewachsen. 2016 kam es dabei zu einem Wendepunkt: Eingangs noch klar mit Primetime-Problemtagen ausgestattet, stabilisieren sich nunmehr die Wochentage des Privatsenders – weshalb bei der Programmkonferenz 2016/17 ein leise-zufriedenes Fazit gezogen wurde: 2016 liegt die Primetime im Schnitt bei 1,1 Prozent in der umworbenen Zielgruppe, im September gab es mit 1,4 Prozent einen neuen Monatsrekord zu vermelden. Darüber hinaus ergatterte «High School Musical 2» mit 3,8 Prozent bei den Werberelevanten einen Sender-Bestwert in der Filmsparte. In der Daytime liegt der Disney Channel 2016 derweil bei den 3- bis 13-Jährigen bei 9,7 Prozent. Auch hier war der September mit exakt zehn Prozent besonders erfolgreich. Damit diese Werte immer häufiger generiert werden, statt Ausnahmen zu bleiben, schreitet der Privatsender mit leicht erneuerten Schwerpunkten in die aktuelle Saison.
Die Rückkehr der Eigenproduktionen
Nachdem sich der Disney Channel in seinem ersten Sendejahr an allerlei Eigenproduktionen versucht hat, hielt zuletzt das Rankingformat
«Disney Magic Moments» die Fahne hoch. Dies aber dafür sehr erfolgreich – und daran möchte der Free-TV-Sender anknüpfen. Eine dritte Staffel wird ab Mitte November auf neuem Sendeplatz an den Start gehen: Die neusten Hitlisten aus der Welt von Disney werden ab dem 14. November immer montags um 20.15 Uhr auf Sendung geschickt. Somit bleibt der im Frühjahr eingeführte, beliebte Film-Dienstag mit seinem Mix aus Abenteuer und Romantik auch während der «Disney Magic Moment»-Zeit im Programm.
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Wenn ich auf die vergangene TV-Saison zurückblicke, ist eine deutliche Entwicklung zu sehen: Nach einem Blitzstart 2014 haben wir viele Erfahrungen gesammelt, die wir in diesem Jahr im Programm und Marketing erfolgreich umsetzen konnten. Für die kommende TV-Saison setzen wir vor allem auf lokale Eigenproduktionen, neue Serien und ein attraktives Spielfilmangebot, um unser dynamisches Wachstum weiter fortzusetzen.
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Lars Wagner, Vice President & General Manager Disney Channels, The Walt Disney Company GSA
Bei diesem Format allein wird es in der kommenden Fernsehsaison jedoch nicht bleiben. Die positive Resonanz auf das Ranking sorgte dafür, dass man beim Disney Channel wieder Interesse an Eigenproduktionen gefunden hat. In der Primetime seien dabei die offensichtliche Bindung zur Marke Disney und die Anregung zum Mittwittern wichtig – eine Lektion, die man mittlerweile gelernt habe. Im Frühjahr 2017 geht es daher mit
«Disney Magic Moments – Das Quiz» los, einer Rateshow für ältere, allerdings junggebliebene Disney-Fans.
Doch auch in der Daytime wird es neue Eigenproduktionen zu sehen geben, wie
«An die Töpfe, fertig, lecker!», die Adaption eines Konzepts des spanischen Disney Channels. In dieser humorvollen Kochshow stellen sich ein Kind und ein erwachsener Küchenkrieger der Herausforderung, einem Promi ein köstliches Gericht zuzubereiten, das Zutaten enthält, die er normalerweise verabscheut. Des Weiteren befindet sich unter dem Titel
«Disney Channel Magic Room» ein Konzept in Arbeit, das in Anlehnung an Formate wie den «Disney Club» Material aus beliebten Animationsserien durch eine Moderationsstrecke miteinander bündelt. Beide Formate sollen im Frühjahr 2017 Premiere feiern.
Disney Channel: Die Filmheimat
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Wir hatten uns zum Ziel gesetzt, die schwächeren Abende konsequent zu stärken und zwar für eine möglichst breite, erwachsene Zielgruppe. Dies haben wir erfolgreich mit dem neuen Spielfilmslot am Dienstagabend geschafft und wir planen einen weiteren Spielfilmslot mit Hollywood-Klassikern am Sonntagabend.
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Lars Wagner, Vice President & General Manager Disney Channels, The Walt Disney Company GSA
Basierend auf den Quotenerfolgen, die der Disney Channel mit Filmausstrahlungen verbucht, wird dieser Programmaspekt in den kommenden Monaten noch mehr in den Fokus gerückt. So bleiben nicht nur die bisherigen Filmabende im Programm, darüber hinaus führt Kanal im Januar 2017 eine weitere Primetime-Filmstrecke ein: Sonntags werden dann wöchentlich ab 20.15 Uhr große Hollywood-Klassiker, vornehmlich aus den 50ern und 60ern, ausgestrahlt. Mit diesem Themenfenster möchte der Privatsender nicht nur Cineasten eine feste Anlaufstelle geben, sondern zudem seinen jüngeren Zuschauern etwas Nachhilfe in Sachen Kinogeschichte geben. Daher werden die Ausstrahlungen solcher Meilensteine wie
«Das verflixte siebte Jahr»,
«Frühstück bei Tiffany»,
«Casablanca»,
«Mary Poppins» oder
«Love Story» durch ein regelmäßiges Onlinemagazin begleitet, in dem die Frage beantwortet wird: Warum hat der Film der Woche noch heute Relevanz? Neben inhaltlichen Aspekten und filmbezogenen Hintergrundinfos soll in dem Magazin deswegen auch der kulturelle Einfluss dieser Produktionen beleuchtet werden.
Besondere Mühe wird sich der Disney Channel bei der Ausstrahlung von
«Meine Lieder, meine Träume» alias «Sound of Music» geben: Weil das weltweit beliebte Musical hierzulande bislang nur eine Randerscheinung darstellt, hat sich Disney-Channel-Programmchef Ralf Gerhardt auf Ursachenforschung begeben – seine These: Die operettenhafte Synchronisation sei Schuld. Daher wird in Rücksprache mit dem Rechteinhaber Fox eine spezielle, neue Synchronfassung angefertigt – mit deutschen Dialogen und untertitelten Gesangseinlagen in der Originalfassung.
Generell wird der Disney Channel zudem noch stärker auf Themenmonate setzen. Neben dem aktuell laufenden, zweiten
Monstober gibt es einen Pixar-November, den Dezember mit Schwerpunkt auf Disney-Prinzessinnen sowie den „Liebesmonat Februar“. Ein besonderes Highlight wird zudem der
Musical-Monat März, in dem neben Klassikern wie
«Footloose»,
«Grease» und
«Moulin Rouge» sowie der «Saturday Night Live»-Fortsetzung
«Staying Alive» auch eine deutsche Serienpremiere gezeigt wird.
Serien für Jung und Alt
Im Musical-März findet zur späten Primetime endlich die ABC-Studios-Produktion
«Galavant» ihren Weg nach Deutschland. Die selbstironisch erzählte, verwegen-alberne Rittergeschichte setzt auf Songs aus der Feder der Disney-Legende Alan Menken (u.a.: «Arielle, die Meerjungfrau», «Aladdin», «Rapunzel – Neu verföhnt») und zieht genüsslich Genrekonventionen durch den Kakao. Als weitere neue Primetime-Serie feiert im Frühjahr 2017 die Zeitreise-Dramedy
«Hindsight» ihre Deutschlandpremiere. Darin geht es um die an sich zweifelnde Becca (Laura Ramsey). Sie wird am Abend ihrer zweiten Hochzeit ins Jahr 1995 zurück katapultiert und erhält so die Gelegenheit, alles seither Geschehene nochmal zu erleben – und gegebenenfalls auszubügeln. Wie etwa die Freundschaft zu Lolly (Sarah Goldberg), die im Jetzt nicht mehr ihre ewig hilfreiche Weggefährtin ist …
Bereits etablierte Disney-Channel-Serien, die in deutscher Erstausstrahlung fortgesetzt werden, sind derweil das Drama
«Chasing Life», von dem die zweite Runde ansteht, sowie
«The Fosters» (Staffel drei und vier) und
«Switched at Birth», das ab Frühjahr mit Staffel fünf und sechs zu Ende geht. Als Stammsendeplatz für diese Formate soll sich die späte Primetime etablieren, da sich zuletzt gezeigt hat, dass das Disney-Channel-Publikum seine Serienabende lieber mit Klassikern beginnt und mit neuen Formaten ausklingen lässt als umgekehrt.
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Ich bin fest davon überzeugt, dass in der sich immer weiter fragmentierenden Medienlandschaft eine starke Marke noch wichtiger wird, um dem Zuschauer Orientierung zu geben. Sei es bei linearer Nutzung oder non-linear, die außerordentliche Bekannt- und Beliebtheit der Marke Disney garantiert, dass unsere Inhalte so leicht wie möglich zu finden sind.
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Lars Wagner, Vice President & General Manager Disney Channels, The Walt Disney Company GSA
In der Daytime stehen in der kommenden TV-Saison ebenfalls diverse Erstausstrahlungen bevor. Besonders große Hoffnungen setzt Disney auf die Animationsserie
«Elena von Avalor», in der Disneys erste lateinamerikanische Prinzessin auftritt und sich als kämpferische Beschützerin ihres Königreiches herausstellt (
mehr dazu). Die deutsche Erstausstrahlung erfolgt bereits im Januar 2017. Die internationale Gemeinschaftsproduktion
«Miraculous – Geschichten von Ladybug und Cat Noir», die sich diesen Sommer zu einem Publikumsmagneten entwickelt hat, startet im Frühjahr wiederum in Staffel zwei. Ebenfalls im Frühjahr wird die Lucasfilm/LEGO-Kooperation
«Star Wars: Die Abenteuer der Freemaker» als deutsche Free-TV-Premiere in die Disney-Channel-Daytime entlassen. In der CG-Serie dreht sich alles um einen Jungen, der nach Raumschlachten mit seiner Familie den Dreck wegräumt – und erfährt, dass er ein besonderes Talent hat, wodurch sich für ihn große Abenteuer anbahnen.
Eine weitere deutsche Free-TV-Premiere kommt vom Drittanbieter Cartoon Network Studios: Der Disney Channel sicherte sich die Rechte am
«Powerpuff Girls»-Reboot, das ab Frühjahr 2017 tagsüber einer neuen Generation die großäugigen Heldinnen näher bringen soll. Aus dem Hause Disney kommt Anfang 2017 wiederum Nachschub vom manischen Trickspaß
«Star gegen die Mächte des Bösen». In Sachen Daytime-Realserien gibt es neben
dem bereits angekündigten britischen Format «The Lodge» und den jeweils zweiten Seasons von
«Soy Luna» (im Frühjahr 2017) und
«Camp Kikiwaka» (im Sommer) drei neue Formate, die ihre Deutschlandpremiere beim Disney Channel feiern werden: Zunächst das kanadische Jugenddrama
«Backstage» (startet im Winter 2016/17), das im Dokumentationsstil von den Schülerinnen und Schülern einer Elite-Kunstschule erzählt und sich an vergleichsweise ältere Zuschauer richtet. Anfang 2017 folgt dagegen die Disney-Sitcom
«Bizaardvark» über zwei befreundete Schülerinnen, die mit ihren Comedy-Onlinevideos zu kleinen Stars werden und sich mit den Herausforderungen des Networkings innerhalb der Szene konfrontiert sehen. Und letztlich steht die aufwändige US-amerikanische Streicheshow
«Schreck-Attack» in den Startlöchern.
Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
12.10.2016 12:22 Uhr 1
12.10.2016 13:03 Uhr 2
16.10.2016 14:05 Uhr 3