Vor drei Wochen wurde der RTL II-Geschäftsführer Josef Andorfer entlassen (
Quotenmeter.de berichtete). Doch das Landgericht München hat nun den Rauswurf rückgängig gemacht, berichtet Focus Online.
Als Andorfer am Donnerstag um 14:15 Uhr die Räume seines Senders betrat, seien alle Türen verschlossen gewesen. Ferner sei den Mitarbeitern untersagt worden, mit Andorfer zu kommunizieren, so Focus Online weiter.
Ein Sprecher der Hamburger Verlagsgruppe Bauer, die an RTL II beteiligt ist, sagte, die Entscheidung müsse "jetzt juristisch ausgetragen werden." Doch nach Angaben von Andorfer-Anwalt Martin Diller zeigt sich der neue alte Geschäftsführer mit Blick auf die Zukunft von RTL II selbstbewusst: "Ich werde mich wieder voll und ganz für RTL II einsetzen. Gerade jetzt, wo das Ende der fünften und der Start der neuen Staffel von Big Brother in die entscheidende Phase treten, sind wesentliche Programmweichen zu stellen."
Der Burda-Verlag, der 1,1 Prozent hält, kritisierte zuvor die Absetzung Andorfers als RTL II-Geschäftsführer. Die Entlassung war Anfang des Monats in einer Gesellschafterversammlung, in der neben dem Bauer-Verlag die RTL Group (35,9 %) und die Tele München Gruppe (31,5 %) vertreten waren, ausgesprochen worden. Burda hatte daraufhin rechtliche Schritte angekündigt.
Zunächst übernahm der kaufmännische Leiter des Senders, Jochen Starke, die Aufgabenbereiche Andorfers.
Harte Zeiten für Geschäftsführer: Erst in der vergangenen Woche übernahm Gerhard Zeiler bei RTL Television wieder die Geschäfte des Senders. Zuvor war Marc Conrad nach nur drei Monaten Amtszeit entlassen worden.
Update: Am Nachmittag wurde die Berufung von Jochen Starke zum RTL II-Geschäftsführer von den drei Hauptgesellschaftern noch einmal bekräftigt: “Ungeachtet juristischer Auseinandersetzungen mit Herrn Andorfer führt dieser nicht mehr die Geschäfte von RTL II. Geschäftsführer des Senders ist Jochen Starke, der die volle Unterstützung der Gesellschafter hat“, erklärt dazu der Vorsitzende der RTL II-Gesellschafterversammlung, Manfred Braun (Bauer Verlagsgruppe). „Im Sinne unserer Verantwortung für den Sender und dessen Mitarbeiter müssen wir die Zukunft gestalten und nicht die Vergangenheit diskutieren.“