Staffel eins lief gut, Staffel zwei nur mäßig, Staffel drei war ein reiner Quoten-Killer. Innerhalb von nur einem Jahr fiel «The 100» von 22,5 auf 4,3 Prozent Marktanteil.
Selten durfte ProSieben einen solch erfolgreichen Serien-Start wie bei
«The 100» freuen. Selten musste eine Serie allerdings auch einen solch dramatischen Absturz verkraften: um knapp ein Drittel brachen sämtliche Werte der Serie während der zweiten Staffel ein – und während der nun beendeten dritten Season fielen die Quoten ins Bodenlose. Die Serie über eine Gruppe von 100 jugendlichen Straftätern, die 97 Jahre nach einer nuklearen Katastrophe von einer Raumstation aus wieder auf die Erde geschickt wurden, um zu überprüfen, ob der blaue Planet wieder bewohnbar ist, startete einst mit 22,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe – die dritte Staffel begann gerade einmal mit 10 Prozent. Doch die Entwicklung nach unten deutete sich bereits während der zweiten Staffel an, weshalb ProSieben «The 100» aus der Primetime nahm und gegen 22.15 Uhr sendete.
Die Doppelfolge zu Beginn lockte gerade mal 1,09 Millionen Zuschauer an – zum Vergleich: im Schnitt erreichte die zweite Staffel noch 1,62 Millionen. Und diese Reichweite sollte dann auch den Höhepunkt bilden der neuesten Episoden bilden. Keiner einzigen Folge gelang es danach mehr, die Millionen-Marke zu knacken, sodass auch das Erreichen des Senderschnitts mit 6 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum ein singuläres Ereignis blieb. So dümpelte «The 100» zwei Wochen lang zwischen 0,80 und 0,95 Millionen Zuschauern, wobei der Serie am 3. August dann sogar der höchste Marktanteil der Staffel gelang – allerdings erst nach 23 Uhr. Doch selbst mit 10,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen lag man deutlich unter dem Senderschnitt.
Man muss der Serie zugutehalten, dass sie danach während der ersten olympischen Woche nicht einbrach und zumindest für ihre Verhältnisse ein ordentliches Niveau zeigte. Mit 8,3 und 9,4 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum erzielte «The 100» immerhin noch die besseren Werte der dritten Staffel. Doch in der Folgewoche ging es dann rapide bergab. Über 100.000 Zuschauer gingen der Serie verlustig, der Marktanteil beim jungen Publikum brach während der ersten Folge auf 5,5 Prozent ein – tiefroter Bereich. Obwohl die Reichweite während der direkt anschließenden Episode stabil blieb, stieg der Marktanteil immerhin wieder auf 8,2 Prozent. In der Folgewoche verharrte «The 100» zu Beginn auf demselben Niveau und steigerte sich eine Stunde später auf 9,3 Prozent.
Doch Ende August brachen für die Serie dunkle Zeiten an. Mit miesen 4,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und 2,8 Prozent beim Gesamtpublikum generierte «The 100» die bis dato schlechtesten Werte – wäre die Staffel zu diesem Zeitpunkt nicht so weit fortgeschritten, hätte ProSieben wohl die Reißleine gezogen. Wie üblich steigerte man sich am 31. August während der zweiten Folge auf 7,1 Prozent, doch die Reichweite fiel erstmals unter 600.000 Zuschauer. In der ersten Septemberwoche setzte sich die Misere weiter fort: mit 4,6 und 5,6 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe unterbot die Serie den Senderschnitt erneut um mehr als die Hälfte. Nur noch 0,59 und 0,52 Millionen interessierten sich für die dritte Staffel. Zum Finale der Staffel hagelte es dann nochmal Tiefstwerte: mit nur 450.000 Zuschauern (300.000 14-49) erzielte «The 100» schlimme 2,5 (3+) und 4,3 (14-49) Prozent Marktanteil.
Das Staffelfinale war mit 0,45 Millionen Zuschauern die schwächste Folge, mit nur zweieinhalb Prozent ging das Format am späten Mittwochabend gnadenlos unter. Bei den jungen Zuschauern fuhr man mit 0,30 Millionen Zusehern ebenfalls einen Minusrekord ein, in der Zielgruppe holte man vernichtende 4,3 Prozent.
Dass der Mittwochabend bei ProSieben in den vergangenen Wochen allgemein kein Hort der Zufriedenheit für den Sender war, dürfte «The 100» nicht unbedingt geholfen haben. Denn die «Quantico»-Werte lieferten der Sci-Fi-Serie definitiv keine gute Vorlage – zumindest im späteren Verlauf der Staffel. Denn «Quantico» startete gemeinsam mit der dritten Staffel «The 100» und zeigte zumindest in den ersten zwei Wochen ordentliche Werte. Die konnte «The 100» im Anschluss jedoch nicht für sich nutzen.
Letztlich interessierten sich im Mittel gerade einmal 0,66 Millionen Zuschauer für die dritte Staffel «The 100» bei ProSieben – und damit fast eine Million weniger als noch für die zweite Season. Der Gesamtmarktanteil belief sich auf durchwachsene3,7 Prozent, womit die Serie einen Prozentpunkt unter dem Senderschnitt lag. Noch übler ist das Bild bei den 14- bis 49-Jährigen: mit durchschnittlich 0,43 Millionen Zuschauern in diesem Alter generierte «The 100» richtig schwache 6,4 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten. ProSieben wäre angesichts der dramatischen Abwärtsentwicklung und der vor allem gegen Staffelende richtig miesen Einschaltquoten gut beraten, künftig auf neue Folgen der Serie zu verzichten.
Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
15.09.2016 21:26 Uhr 1
Im TV auf ProSieben oder auf prosieben.de im Stream ist ja kein Vergnügen bei der Werbung.