Das neue Sportproduktionszentrum von Sky soll ab 2017 gänzlich neue Möglichkeiten bieten. Zunächst steht aber die Saison 16/17 an. Mit welchen festen Köpfen Sky den Freitag- und Samstagabend bespielt, wer die Europa League verlassen muss und welche Meinung er zu «Sky 90» hat, verrät der Live-Sport-Chef von Sky im Exklusiv-Interview.
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Darf man davon ausgehen, dass Sie am Übertragungskonzept am Sonntag dann erst etwas zur Saison 17/18 ändern, wenn das zweite Spiel von 17.30 Uhr auf 18 Uhr rutscht?
Nicht zuletzt, weil wir dann auch unser neues Sportproduktionszentrum haben, werden wir viele neue Möglichkeiten haben, technisch und redaktionell. Wir haben Dinge hinsichtlich der Moderation von Fußball-Sendungen im Kopf, die es in dieser Form in Deutschland bisher noch nicht gegeben hat. Insofern bleibt am Sonntag in der nun startenden Saison alles beim Alten.
In diesem Zusammenhang gefragt: Planen Sie auch dann noch mit «Sky 90», das seinen Sendeplatz dann ja verlieren wird und sehen Sie da jetzt schon neue Impulse nach einer auch etwas schwächeren Saison vor?
Woran messen Sie schwächer oder besser? An Quoten? An Gästen? An Themen?
Ohne Frage: Die Themenlage war auch schon mal eine bessere als in der zurückliegenden Saison.
Ich glaube, dass es in jeder Saison gute und weniger gute Sendungen von «Sky 90» gab. Was stimmen mag: Vor fünf Jahren war «Sky 90» noch anders. Aber Veränderungen sind wichtig. Auch hier wollen wir den Fokus etwas schärfen. Wenn‘s – zum Beispiel – beim HSV brennt, dann machen wir auch mal 90 Minuten nur zu einem Thema.
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Ich habe keinen Zweifel, dass «Sky 90» auch zukünftig fester Bestandteil unseres
journalistischen Programms sein wird.
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Sky-Live Sport-Chef Burkhard Weber
Halten Sie an «Sky 90» fest, wenn ab 2017/2018 um 19.30 Uhr der Ball in Liga 1 noch rollt?
Ich habe keinen Zweifel, dass «Sky 90» auch zukünftig fester Bestandteil unseres journalistischen Programms sein wird. Aber es gibt zig Möglichkeiten, wie wir das machen können. Wir können um 19.30 Uhr beginnen – dann parallel auf einem anderen Sender. Möglichkeiten haben wir. Oder wir starten um 20 Uhr. Oder ganz woanders. «Sky 90» ist für mich ein großes journalistisches Aushängeschild für unsere Company und eine Sendung, zu der die Gäste sehr gerne kommen, weil sie die Zeit bekommen, ihre Gedanken ausführlich darzustellen.
Bleibt noch der Montag. Ab kommendem Sommer haben Sie die zweite Liga dort exklusiv, heuer noch parallel zu Sport1. Sie haben vor vier Jahren ihre Mädels-Runde eingeführt, was erst einmal zu steigenden Quoten führte. Jetzt aber ist das Trio weg und die Sendung kürzer.
Sie nehmen die Antwort ja vorweg. Es ist richtig, dass wir anfangs deutlich steigende Zuschauerzahlen hatten. Aus Sicht der Quoten ist die vergangene Saison am Montagabend nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Offenbar ist diese – durchaus aufwändige – Form der Präsentation beim Zuschauer nicht mehr überzeugend genug angekommen.
Entsprechend haben wir uns für eine Reduzierung des Aufwands entschieden.
Vermutlich für ein Jahr, da Sie den Montagabend in Liga 2 ab kommendem Sommer exklusiv haben.
Dann werden die Karten neu gemischt.
Für die kommende Champions League-Saison gibt es ein neues Konzept in der Nachberichterstattung. Es sieht vor, die Spiele ohne deutsche Beteiligung erst im Anschluss an «Alle Spiele, alle Tore» ausführlich zu betrachten. Welche Idee steckt dahinter?
Wir haben uns hier für ein anderes Konzept als bisher entschieden. Grundsätzlich wollen wir im Champions League-Umfeld den Fokus noch stärker auf die deutschen Teams legen. Entsprechend behandeln wir im Nachlauf bis 23.30 Uhr mit unseren wechselnden Moderatoren Sebastian Hellmann, Jessica Kastrop und Michael Leopold und ihren Gästen erst einmal schwerpunktmäßig die deutschen Spiele. Da dürfen es dann auch zwei, drei Interviews oder Analysen mehr sein. Ab 23.30 Uhr folgt dann ein kompaktes und unmoderiertes «Alle Spiele, alle Tore» mit den Highlights aus allen Spielen. Es ändert sich also nur die Verpackung – denn auch bisher war der Champions League-Abend immer um Mitternacht zu Ende.
Danke für das Interview.
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