Mit fast sechseinhalb Millionen Zuschauern war überraschend das Frauenfinale im Schießen die bis dato zuschauerstärkste Übertragung aus Rio. Zu begeistern wusste aber auch Reiten und Ballsport.
Nachdem an den ersten drei Turniertagen aus deutscher Sicht sportlich noch nicht so viel ging, wurden die ersten Fans und Medienvertreter schon ungeduldig - bis dann am Dienstag gleich drei Medaillen auf einmal erreicht wurden. Wie sich Monika Karsch am Abend die Silber-Trophäe mit der Sportpistole erschoss, wollten ab 20:50 Uhr durchschnittlich 6,43 Millionen Zuschauer sehen - womit die bereits starken 6,13 Millionen noch übertroffen wurden, die am Tag zuvor das Turmspringen verfolgt hatten und somit ein neuer Zuschauer-Rekord dieser Olympischen Sommerspiele verzeichnet wurde. Die höchste Reichweite des Tages war es allerdings nicht, denn diese erreichte ein halbstündiges «heute-journal» ab 21:45 Uhr mit 7,04 Millionen und herausragenden 24,4 Prozent.
Das bisherige sportliche Highlight aus deutscher Sicht, die Goldmedaille für Michael Jung im Vielseitigkeits-Reiten, konnte das Publikum zwischen 19:30 Uhr und 20 Uhr verfolgen. Dieses Angebot nahmen letztlich 4,44 Millionen wahr und bescherten dem ZDF einen Marktanteil von 18,2 Prozent, während beim jungen Publikum 14,8 Prozent bei 1,06 Millionen gemessen wurden. Starke Werte, keine Frage, aber keine Zahlen, die an diesem Olympia-Tag herausragten. Etwas anders sah es im Zuge der immer mal wieder unterbrochenen Eindrücke vom Mannschaftsreiten ab 15:30 Uhr aus, das klar bessere 23,6 und 16,9 Prozent bei 2,92 Millionen verbuchte und damit in der obersten Liga mitspielte.
Ballsport einmal mehr gefragt
Viel Zeit ließen die Mainzer auch einmal mehr einigen Ballsportarten, was sich beim Publikum auszahlte: Das Handball-Spiel der deutschen Männer gegen Polen erreichte etwa am späten Nachmittag tolle 3,37 Millionen Zuschauer und 25,6 Prozent, das zwischenzeitlich doch sehr stark im Zweifel gestandene Weiterkommen der Frauen-Fußballnationalelf verzeichnete ab 21:20 Uhr beachtliche 5,90 Millionen und 22,4 Prozent und am späten Abend gelangten dann noch Tischtennis und Beachvolleyball auf 26,7 und 25,3 Prozent bei bis zu 3,96 Millionen Fernsehenden.
Insgesamt zeichnete sich die lange ZDF-Livestrecke aber vor allem einmal mehr durch große Konstanz aus, was im Umkehrschluss bedeutet: Viele Millionen Deutsche schauen in diesen Tagen Olympia, ohne dies in besonderem Maße von den jeweils angebotenen Sportarten abhängig zu machen. Allerdings fielen die durchschnittlich erreichten Werte über den Tag verteilt doch ein deutliches Stück höher aus als gerade zuletzt am Sonntag und Montag - eventuell eine Folge der neuen deutschen Medaillen-Euphorie, vielleicht aber auch schlicht den interessanteren Wettbewerben des Dienstags geschuldet. Mit 19,4 Prozent des Gesamtpublikums sowie 14,7 Prozent der 14- bis 49-Jährigen hatte das Zweite jedenfalls klar die Nase vorn in der Tages-Gesamtbetrachtung.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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