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Quotencheck: «ELEAGUE – Counter Strike: Global Offensive»

ProSieben MAXX entschied sich nach dem Anschlag von München, die «ELEAGUE» aus dem Programm zu nehmen. Aus Quotensicht war die E-Sport-Übertragung bis dahin durchaus ein Erfolg.

Noch nie davon gehört?

Was ist CS: Go? Was ist die "ELeague"? Wir haben uns dem Thema vor Sendestart genähert und auch mit dem ProSieben Maxx-Kommentator darüber gesprochen. Hier informieren!
„E-Sport-Veranstaltungen sind längst zu einem Massenphänomen geworden und begeistern vor allem ein junges, männliches Publikum weltweit. Aus diesem Grund passt die «ELEAGUE» perfekt zu unseren Zuschauern. […] Ab Juni ein wöchentliches, mitternächtliches Must-See für E-Sportsfreunde im Programm.“ So kündigte ProSieben MAXX-Senderchef René Carl noch vor drei Monaten den Einstieg des Senders in E-Sport-Übertragungen an – die «ELEAGUE» als professionelle Liga für den Taktik-Shooter „Counter Strike: GO“ sollte das Publikum des Senders überzeugen und neue Zuschauer anlocken.

Doch nach dem Anschlag von München entschied sich ProSieben MAXX, die Übertragung aus dem Programm zu nehmen – kurz zuvor war bekannt geworden, dass der Attentäter selbst regelmäßig Egoshooter spielte. „Aufgrund der jüngsten Ereignissen wollen wir derzeit keine Ego-Shooter-Spiele wie CS:CO übertragen. Vielen Dank für Euer Verständnis“, erklärte man via Facebook. Doch das Verständnis der Zuschauer und Fans war gering. Man mache sich damit „lächerlich“ und würde damit nur „die alten Vorurteile“ wieder hochkochen. Wir werfen heute einen Blick auf die Einschaltquoten der «ELEAGUE» bei ProSieben MAXX und konstatieren: bis zum Ende der Ausstrahlungen war das E-Sports-Turnier durchaus ein Erfolg für den kleinen Sender.

Der Start der dreiviertelstündlichen Übertragungen ab Mitternacht war aus Quotensicht jedoch alles andere als vielversprechend. Mit nur einem Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe begann die Berichterstattung am 1. Juni. Damit unterbot man den Senderschnitt um 0,3 Prozentpunkte, beim Gesamtpublikum lag man mit 0,6 Prozent ganz knapp unter dem Schnitt. Insgesamt schalteten zu Beginn 50.000 Zuschauer in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ein. In den folgenden Wochen wurde das Interesse etwas größer. Bereits sieben Tage später sprang der Marktanteil bei den Umworbenen auf 1,7 Prozent, während insgesamt 80.000 Zuschauer mit von der Partie waren.

In den beiden Folgewochen lag man zwar wieder nur bei 1,4 Prozent, jedoch rangierte die «ELEAGUE» knapp über dem Senderschnitt. Danach, am 29. Juni, machten die Einschaltquoten der Berichterstattung ohne Vorwarnung einen gewaltigen Satz: die «ELEAGUE» erzielte für ProSieben MAXX hervorragende 2,7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährgigen und verdoppelte damit den Senderschnitt. Aber nicht nur bei den klassisch Umworbenen verbuchte die Übertragung in dieser Nacht einen Rekord, auch beim Gesamtpublikum glänzte die «ELEAGUE» mit tollen 1,2 Prozent. Zum ersten Mal verzeichnete das E-Sport-Ereignis mehr als 100.000 Zuschauer: 0,12 Millionen schalteten ein.

Doch wie gewonnen, so zerronnen: der Zuschauer-Boom hielt nicht mal eine Woche lang vor. Sieben Tage später standen plötzlich nur noch 1,2 Prozent auf dem Papier, 50.000 Interessierte waren übriggeblieben. Die beiden darauffolgenden Übertragungen fallen etwas aus dem Raster des eigentlich angesetzten Mittwochs-Sendeplatzes: gegen 2.15 und 3 Uhr nachts erzielte die «ELEAGUE» am 17. und 18. Juli (Sonntag und Montag) lediglich 1,1 und 1,0 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. 40.000 und 20.000 schalteten zu dieser extrem späten Sendezeit noch ein. Besser lief es dann für die letzte Übertragung der «ELEAGUE» auf dem klassischen Mitternachts-Sendeplatz von Mittwoch auf Donnerstag. Hier standen wieder tolle 2,0 Prozent Marktanteil zu Buche, erneut waren wieder 120.000 Zuschauer mit dabei.

Dabei waren die Zuseher der «ELEAGUE» bei ProSieben MAXX inhaltsbedingt fast vollständig der jungen Zielgruppe zuzuordnen. Während der Übertragungen am Mittwoch machten die 14- bis 49-Jährigen zwischen 80 und 100 Prozent des Gesamtpublikums aus.

In der Endabrechnung erzielte die «ELEAGUE – Counter Strike: Global Offensive» im Mittel gute 1,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, während es beim Gesamtpublikum ebenfalls schöne 0,8 Prozent waren. Betrachtet man nur die Mittwochs-Übertragungen, kamen die Übertragungen in der werberelevanten Zielgruppe sogar auf noch bessere 1,6 Prozent. Durchschnittlich schalteten 0,07 Millionen Zuschauer ein, wovon die allermeisten, 0,06 Millionen, zwischen 14 und 49 Jahre alt waren.
04.08.2016 14:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/87285
Robert Meyer

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schade

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Counter Strike: Global Offensive ELEAGUE ELEAGUE – Counter Strike Global Offensive

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