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ProSiebenSat.1 wächst - aber nicht durchs Fernsehen

Die europäische Aktiengesellschaft kann weiterhin erfreuliche Bilanzzahlen präsentieren.

Die schlechten Zeiten sind bei ProSiebenSat.1 schon länger vorbei: Nach dem Abzug der Finanzinvestoren Permira und PPR entwickelt sich das Münchener Unternehmen prächtig. Im zweiten Quartal vermeldete die ProSiebenSat.1 SE einen Umsatz von 886 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum setzte man "nur" 772 Millionen Euro um. Zwar stiegen die Kosten, das Umsatzbruttoergebnis entwickelte sich von 367 auf 425 Millionen Euro positiv. Kurz gesagt: Die gestiegenen Kosten waren nicht höher als der erhöhte Umsatz.

Überproportional wuchsen allerdings die Vertriebs- und Verwaltungskosten, die innerhalb eines Jahres von 80 sowie 98 auf 109 respektive 113 Millionen Euro kletterten. Dennoch ist das Ergebnis vor Steuern mit 201 Millionen Euro positiv und lag deutlich über dem Vorjahreszeitraum. Damals erwirtschaftete das Digitalunternehmen 173 Millionen Euro.

Das deutschsprachige Fernsehgeschäft ist mit 496 Millionen Euro immer noch das Herz des Unternehmens, der Anstieg - unter anderem bedingt durch die Euro 2016 - lag allerdings nur bei einem Prozent. Kräftig bergauf ging es bei den Beteiligungen - knapp 50 Prozent - und Digital & Adjacent, das um 42 Prozent zulegte. Die Digitalsparte setzte nach 184 Millionen Euro im Vorjahr nun 263 Millionen Euro um, der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen lag bei erfreulichen 43 Millionen Euro.

"Wir haben den Umsatz im zweiten Quartal um 15 Prozent gesteigert und unseren Wachstumskurs damit erfolgreich fortgesetzt", erklärte ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling (Foto). "Gleichzeitig sind alle Segmente profitabel gewachsen. Auch für die zweite Jahreshälfte sind wir optimistisch. Die Prognosen für den Arbeitsmarkt sind weiterhin positiv, das Konsumentenvertrauen ist nach wie vor stark. Zudem profitieren wir davon, dass wir unsere Gruppe in den vergangenen Jahren über eine erfolgreiche Diversifikations- und M&A-Strategie konsequent ausgebaut haben. Das zahlt sich zunehmend aus. Insbesondere Verivox und etraveli, unsere bisher größten Akquisitionen, haben im ersten Halbjahr einen attraktiven Wachstumsbeitrag geleistet."

Abschläge muss man allerdings ebenfalls vermelden: Aus nicht-fortgeführten Aktivitäten muss das Unternehmen unter anderem eine Steuernachforderung von 40 Millionen Euro in Schweden begleichen. Die Schulden stiegen um 223 Millionen Euro auf rund zwei Milliarden Euro, allerdings sieht sich das Unternehmen weiterhin im Zielkorridor. Dennoch ist die ProSiebenSat.1-Gruppe unter Thomas Ebeling positiv gestimmt: Die Firma werde wohl um knapp zehn Prozent weiterhin wachsen und der Brexit werde sich auf die rote Sieben nicht negativ auswirken.
04.08.2016 09:56 Uhr Kurz-URL: qmde.de/87273
Fabian Riedner

super
schade


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