Auf dem Ausweichsendeplatz fuhr die Weekly klar schwächere Quoten ein. Wie steht’s um das Format eigentlich, einige Wochen nachdem Klarheit herrscht, dass drei weitere Staffeln kommen?
Das Produktionsgelände der «Lindenstraße» ist eine Art heile Welt, über die sich ein paar Wölkchen zusammenziehen: Nach Bekanntwerden einer 3-Staffel-Bestellung durch den WDR sind Arbeitsplätze hinter den Kulissen sowie die Lieblingsserie vieler Deutscher bis 2019 gesichert. Das führt aber nicht dazu, dass die «Lindenstraße» wieder so unantastbar geworden ist, wie sie es noch vor zehn oder 15 Jahren war. Vor eineinhalb Wochen etwa musste eine ohnehin schon auf 19.30 Uhr verschobene Ausgabe der Tour der France ganz weichen, sie lief in Erstausstrahlung dann wieder bei Eins Festival – und wurde am Sonntag darauf im Ersten wiederholt. Das allerdings auch mit einigen Komplikationen – weil Das Erste ganz spontan nämlich eine Trauerfeier für die München-Opfer übertrug.
Mit 3,8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen holte besagte Folge dann auch wirklich nur halb so hohe Quoten wie zwei Wochen zuvor. Und auch insgesamt fiel die Reichweite niedriger aus als gewöhnlich. 1,16 Millionen Menschen schauten ab kurz nach 17 Uhr zu, 2,11 Millionen waren es 14 Tage eher. Und auch die dann am Sonntag regulär um 18.50 Uhr gezeigte Ausgabe, Folge Nummer 1589, holte mit 2,16 Millionen Zuschauern deutlich bessere Werte. Sie generierte gute 7,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen und 9,5 Prozent insgesamt.
Hier wären wir aber schon an dem Punkt angekommen, der die Wolken betrifft. Von zweistelligen Gesamtmarktanteilen hat sich das Format zuletzt verabschiedet. Zuletzt schaffte die Weekly den Sprung auf mehr als zehn Prozent am 5. Juni – ergo landeten derweil sechs Folgen am Stück unter dieser Marke. Und das ist in diesem Jahr nichts Ungewöhnliches: 27 Episoden des Formats liefen 2016 im Ersten, nur sieben davon schafften mehr als zehn Prozent Marktanteil im Gesamtmarkt.
Den bisher besten Wert holte die Produktion am 3. April und am 5. Juni – mit jeweils 10,5 Prozent, was streng genommen auch noch ein unterdurchschnittliches Ergebnis ist. Im Monatsranking schneidet der Juli mit 8,8 Prozent im Gesamtmarkt um 1,3 Punkte besser ab als der Juni – da lief die «Lindenstraße» aber auch regelmäßig gegen die Fußball-EM. Abgesehen vom Juni tat sich die Weekly heuer aber nur im Februar (damals 8,7%) schwerer. Der beste Monat bis dato war der Mai mit durchschnittlich 10,3 Prozent.
Und so geht es weiter:
Helga entscheidet sich für einen großen Schritt - sie besucht Hajo im Gefängnis, um zu erfahren, ob Erich kurz vor seinem Tod noch etwas über sie gesagt hat. Gabi und Andy sind skeptisch. Doch Helga lässt sich nicht umstimmen. Findet sie durch das Treffen mit Hajo endlich ihren Frieden? Sarah hadert mit ihrer heimlichen Affaire mit Klaus. Und Anna macht sich Sorgen um ihre Tochter, weil Sarah ziemlich durch den Wind zu sein scheint. Als sie Sarah abends mit einem Nachtisch überraschen möchte, trifft sie beinahe der Schlag. Außerdem kommenden Sonntag zu sehen: Für einen Clip zur Bewerbung der Koch-App tritt Marek als ungeschickte Köchin namens "Marika" auf. Und „Marika“ macht ihre Sache so überzeugend, dass auch Jack verblüfft ist. Als „Marika“ Jack dann küssen will, wehrt diese angewidert ab - und lässt Marek in ein neues emotionales Tief rutschen.
Was sonst noch war:
Max Alberti tritt kürzer. Der Musiker ist regelmäßig mit seiner Band Jamaram unterwegs – und hat das bis dato auch immer ganz gut mit seiner Schauspielerei unter einen Hut gebracht. Derzeit dreht er als männliche Hauptrolle in der Nähe von München für die ARD-Serie «Sturm der Liebe» und musste Prioritäten setzen. Wie er der
Gala verriet, habe er sich nun das erste Mal tatsächlich jemanden gesucht, der ihn bei der Hälfte unserer Konzerte vertritt – aber nur für die Dauer seines Engagements beim «Sturm der Liebe». Alberti in dem Interview: „Das ist eine krasse Ausnahme, denn würde das jeder von uns machen, würde es die Band nicht mehr lange geben. Es ist wirklich eine sehr große Ausnahme, dass ich für «Sturm der Liebe» auf 50 Prozent meiner geliebten Live-Shows verzichte - aber ich tue es sehr gerne.“
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