Filmcheck: «Borat – Kulturelle Lernung von Amerika um Benefiz für glorreiche Nation von Kasachstan zu machen»

2006 dominierte ein Film für lange Zeit die popkulturelle Debatte: Larry Charles' teildokumentarische, derbe Satire «Borat – Kulturelle Lernung von Amerika um Benefiz für glorreiche Nation von Kasachstan zu machen», in der Comedian Sacha Baron Cohen in der Rolle eines kasachischen Reporters in den USA Unruhe stiftet. Der viel zitierte Film wurde von zumeist überaus positiven Kritiken bedacht, wobei sich auch eine laute Minderheit über die garstigeren Szenen und gezielten Provokationen erboste. Dennoch sprach die Academy eine Oscar-Nominierung für das Drehbuch aus – und an den Kinokassen wartete ein satter Erfolg.

Die 18 Millionen Dollar teure Produktion spielte allein in den USA und Kanada 128,5 Millionen Dollar ein, was einen für diese Art Film starken 16. Rang in den Jahrescharts mit sich brachte. Auch in Deutschland schnitt «Borat» hervorragend ab: 1,66 Millionen gelöste Tickets führten zum 20. Platz in den hiesigen Jahrescharts. Weltweit standen 261,6 Millionen Dollar auf dem Konto der britisch-amerikanischen Produktion.

Die Free-TV-Premiere lief trotzdem schwach über die Bühne: 2,51 Millionen Interessenten bedeuteten für RTL am 3. Mai 2009 nur magere 7,4 Prozent. 1,89 Millionen Umworbene führten zur besten Sendezeit im Gegenprogramm einer neuen «Tatort»-Folge im Ersten und «Hitch – Der Date-Doktor» bei ProSieben zudem zu mäßigen 13,1 Prozent. RTL II hatte am 6. August 2010 mehr Erfolg. Ab 20.15 Uhr wurden 1,05 Millionen Zuschauer gemessen, von denen 0,71 Millionen zur Zielgruppe gehörten. Gute 4,0 und sehr gute 7,5 Prozent Marktanteil kamen so zusammen.

Doch schon die nächste Primetime-Ausstrahlung bei einem Free-TV-Sender brach ein: Am 15. Januar 2011 setzte erneut RTL II auf die Komödie, doch nur schwache 2,1 und 3,9 Prozent Marktanteil wurden gemessen. Am 27. Mai 2012 reichte es ab 21.50 Uhr immerhin für 3,1 und 5,1 Prozent. Am 18. August 2012 versuchte es wieder der große Bruder RTL, der aber ab 23.55 Uhr nur schwache 7,6 Prozent aller TV-Nutzer und ebenso bescheidene 11,9 Prozent der Jüngeren anlocken konnte.

Ja, in allen Altersgruppen

6,5%

Ja, bei den Umworbenen

9,7%

Ja, beim Gesamtpublikum

0,0%

Nein, keineswegs

83,9%