Die Mathematik lehrt folgendes: a + b = c. Für die Parameter a, b und c setzen wir nun ein: A soll für mehr oder wenige prominente Persönlichkeiten stehen. B sei ein ungewöhnlicher Ort. Addiert man dies, erhält man c, welches hier für Erfolg steht. Bewiesen haben das die beiden Dschungel-Camps, aber auch das Format «Die Alm».
Dieselbe Rechnung hatten auch die Programmplaner von ProSieben auf ihrem Zettel stehen, als sie beschlossen haben, «Die Burg» ins Programm zu hieven. Was auf einer «Alm» klappt, müsste doch auf einer Burg auch funktionieren. Aber so einfach ist Fernsehen nicht. Ein wichtiger Faktor wurde nämlich vergessen: Der Zuschauer.
Und schon hatte ProSieben den Salat. Eine Menge Promis auf einer Burg irgendwo in Österreich – aber niemanden interessierte das Treiben. Als erster Schritt lud man einfach Kader Loth auf die Burg ein – aber die Quoten blieben unter den Erwartungen.
Wenn also weder A noch B noch Kader „C“ ergeben, dann muss ein anderer Parameter her. Nennen wir ihn S, wie Skandal. Pöbel Prinz Frederic von Anhalt und Ex-Touche-Sänger Karim pinkelten Quoten-Queen Kader ins Badewasser. Pro Sieben zeigte ihr diese Szenen und es kam zu ekelhaften Szenen, die live über die Bildschirme flatterten. Kader bewarf den Prinzen mit Essen, dieser drehte total durch. Eine widerliche Sache.
Das eigentlich Widerliche kommt aber noch: Die Sendung des folgenden Tages, in der der Streit noch mal zusammengefasst wurde, erreichte knapp eine Millionen Zuschauer mehr. Das ist Fernsehen der untersten Schublade, aber es funktioniert. Deswegen ist es keinem Sender übel zu nehmen, wenn solche Formate ausgestrahlt werden.
Einmal Lunte gerochen ging’s weiter mit dem Ekel-TV. Geplatzte Brüste und andere Schweinereien kamen allabendlich aus der Burg. Heute ist das „ProSieben Winterevent zu Ende.“ Endlich.
Auch Mathematik kann manchmal widerlich sein, aber nicht so niveaulos.