Ein Kultfilm wird neu in Szene gesetzt: Gemeinsam mit Sky will Bavaria Film ihr wohl bekanntestes Projekt zu einer Serie machen.
Durchschnittlich um die 880 Millionen Euro zahlt Sky zwischen Sommer 2017 und Sommer 2021 für die TV-Rechte der Fußball-Bundesliga. Dass Budget auch noch für Projekte abseits des rollenden Leders vorhanden ist, bewies der Sender zuletzt ganz deutlich. Während der Neubau eines eigenen Sport-Produktionszentrums noch halbwegs zum Thema Fußball dazu gehört, sicherte sich der Kanal jüngst Tennis-Rechte der ATP-Tour und lässt in diesen Wochen mit «Babylon Berlin» die aufwändigste eigenproduzierte Serie eines deutschen Pay-TV-Senders aller Zeiten entstehen.
Das Projekt soll aber nicht alleine bleiben. Schon vor Wochen kündigte die Sky-Gruppe – also auch die Kollegen aus England und Italien – eine Fiction-Offensive an, mit der man offensichtlich auf den großen Output von Streaming-Diensten wie Netflix und Amazon reagieren möchte. Am Mittwochabend stellte nun Sky Deutschland-Chef Carsten Schmidt das erste große Projekt seiner Firma mit der Bavaria Film vor. Es ist nicht weniger als eine Neuauflage des vielleicht bekanntesten Stoffs der Bavaria überhaupt.
Sky und die Produktionsfirma haben einen Entwicklungsvertrag über eine achtteilige Serienstaffel von
«Das Boot» abgeschlossen. Der Kultfilm aus dem Jahr 1981 basiert auf einem Roman von Lothar-Günther Buchheim und wurde damals von Wolfgang Petersen umgesetzt. Selbst nach heutigen Maßstäben – und nach damaligen sowieso – war «Das Boot» eine unfassbar aufwändige Produktion: 32 Millionen Deutsche Mark verschlang die Produktion Anfang der 80er Jahre. Jürgen Prochnow, Hubertus Bengsch, Klaus Wennemann, Herbert Grönemeyer, Uwe Ochsenkneckt, Martin Semmelrogge und viele andere spielten in dem Film wichtige Rollen.
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Mit «Das Boot – Die Serie» haben wir erneut einen Stoff gefunden, der perfekt zu Sky passt und unsere Kunden begeistern wird. Wir freuen uns sehr auf den kreativen Entwicklungsprozess. «Das Boot – Die Serie» ist der nächste große Schritt im Bereich der fiktionalen Eigenproduktionen von Sky, auf den weitere folgen werden. Sky setzt konsequent die Transformation zur Entertainmentmarke für die ganze Familie fort.“
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Carsten Schmidt, CEO Sky Deutschland
Die Serie soll direkt ans tragische Ende des Films anknüpfen und 25 Millionen Euro kosten. Tony Saint («Margaret Thatcher: The Long Walk to Finchley», «The Interceptor» ) und Johannes W. Betz («Der Tunnel») treten als Head-Autoren der Eventserie auf, die international besetzt werden soll. Als Starttermin wurde grob 2018 genannt. Als Executive Producers auf Bavaria-Seite sind Oliver Vogel und Moritz Polter im Einsatz, für Sky ist Marcus Ammon an Bord.
Dr. Christian Franckenstein, CEO Bavaria Film GmbH: „Eine Anti-Kriegsgeschichte zu erzählen, hat heute mehr denn je seine Berechtigung. Die Begriffe Krieg und Terror sind allgegenwärtig, die Fehlleitung junger Männer durch falsche Ideologien wird bei Terroranschlägen augenscheinlich. ‚Das Boot‘ von 1981 ist einzigartig. Und bei all unserem Schaffen gilt es, dieses Meisterwerk mit größtem Respekt zu beachten. Wir wollen auf die starke Marke «Das Boot» aufsetzen und die Geschichte in zeitgemäßer Weise fortführen. Dabei werden wir alle film- und erzähltechnischen Möglichkeiten von heute voll ausschöpfen.“
Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
23.06.2016 08:58 Uhr 1
Das wird schlicht und ergreifend auf ein Remake rauslaufen *grusel* und dann am besten noch mit den Ochsenknecht-Bengeln... Nee Sky, das solltet ihr lieber lassen (Ghostbusters Remake anyone...?)
23.06.2016 09:32 Uhr 2
"in zeitgemäßer Weise fortführen?"..."Voll ausschöpfen":
Lächerlich. Werbegeschwurbel.
Danke Quotenmeter für diese unreflektierte Sky-Werbung.
Man sollte "gesponserter Artikel" über so etwas schreiben müssen.
@Malte. Das Boot ist im Bereich 1941/1942 angesiedelt.
Da wäre noch Platz im Zeitstrahl.
DAS Lächerliche wird aber sein:
Das Boot wird bestimmt nicht mehr nur im Boot spielen.
Die werden aus Etatgründen Festland dazwischen schneiden.
Also Führerhauptquartier, Gelaber über Krieg...nicht alle waren Nazis.
Die Verwandtschaft kriegt auch nen Nebenplot, z.B. ne fremdgehende Freundin, während der Verflossene im Boot über dem Bild weint.
Viel Platz für Mist.
Also nicht mer DAS Boot, sondern ein bisschen Loveboat dazu.
23.06.2016 10:48 Uhr 3