Quotengarant «Sing meinen Song»: Die dritte Staffel des Tauschkonzerts bei VOX war etwas schwächer als die vergangene, brach jedoch während der ersten Folge alle Rekorde.
«Sing meinen Song» ist eines der großen Steckenpferde des Kölner Privatsenders VOX. Sowohl bei den Kritikern als auch beim Publikum ist das Tauschkonzert, das 2014 zum ersten Mal über die Bildschirme flimmerte, eines der beliebtesten Musikformate im deutschen Fernsehen. Im kommenden Jahr wird es eine weitere Staffel «Sing meinen Song» geben – allerdings ohne Gastgeber Xavier Naidoo, der Ende Mai ankündigte, die Show zu verlassen. „Schweren Herzens habe ich mich vor wenigen Tagen endgültig dazu entschieden, nicht bei der nächsten Staffel von «Sing meinen Song - Das Tauschkonzert» teilzunehmen. Es ist an der Zeit, mich wieder neuen Projekten zu widmen. Ich hatte eine tolle Zeit und es hat mir viel Spaß gemacht. Die Sendung hat mich musikalisch sehr geprägt und immer wieder inspiriert.“ Im Quotencheck beschäftigen wir uns heute mit der abgelaufenen dritten Staffel, die im April sowie im Mai 2016 über den Äther ging.
Die diesjährige Staffel hätte nicht besser starten können. Mit hervorragenden 15,9 Prozent Marktanteil verzeichnete das Musikformat auf Anhieb nicht nur den besten Staffelstart aller Zeiten, sondern erzielte gleichzeitig sogar die höchste Einschaltquote überhaupt und schnappte sich den Primetime-Sieg. Zum Vergleich: die erste Folge 2015 kam auf 13,5 Prozent Marktanteil. Damit verdrängte das der Sängerin Nena gewidmete Tauschkonzert den bisherigen Spitzenreiter Hartmut Engler von PUR aus der vergangenen Staffel. Gleichzeitig erhaschte die erste Episode mit 2,96 Millionen insgesamt und 1,77 14- bis 49-Jährigen die höchsten Zuschauerzahlen in der Geschichte des Formats – knapp eine halbe Million über dem bisherigen Bestwert des Engler-Konzerts.
Doch bereits in der Folgewoche musste «Sing meinen Song» aufgrund der Fußball-Konkurrenz einen herben Rückschlag hinnehmen. Während sich knapp neun Millionen Zuschauer für das DFB Pokal-Halbfinale zwischen dem FC Bayern München und Werder Bremen entschieden, verlor das Tauschkonzert bei VOX im Vergleich zur Vorwoche 1,21 Millionen Zuschauer (knapp 40 Prozent) und landete letztlich bei 1,75 Millionen Interessierten. Vielleicht lag es auch an R’n‘B-Sänger Seven, der hierzulande noch wenig bekannt ist. Jedenfalls suchte auch in diesem Jahr der „Fluch der zweiten Folge“ das Tauschkonzert heim. 9,3 Prozent Marktanteil generierte «Sing meinen Song» bei den Umworbenen, 5,6 Prozent beim Gesamtpublikum. Zumindest bei den 14- bis 49-Jährigen lag die Show trotzdem noch weit über dem Senderschnitt von VOX.
Wie abhängig der Erfolg der Sendung von der Konkurrenz des Fußballs ist, merkte man in den beiden Folgewochen. «Sing meinen Song» erholte sich während der dritten Episode wieder deutlich und kam auf tolle 12,7 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe, während fast eine halbe Million Zuschauer zurückkehrten (2,31 Mio.). Doch bereits in der vierten Woche der Staffel hagelte es aufgrund des Champions League-Halbfinals zwischen dem FC Bayern und Atlético Madrid wieder eine miese Quote – sogar den Tiefstwert der Staffel. 8,2 Prozent Marktanteil verbuchte «Sing meinen Sing» bei den Umworbenen, 5,4 Prozent waren es bei allen. Immerhin kam nicht auch noch ein Reichweiten-Tief hinzu: 1,80 Millionen Zuschauer schalteten ein.
In den drei Folgewochen hatte das Tauschkonzert dann weitestgehend seine Ruhe und pendelte sich bei guten 11,1, 12,6 und 10,8 Prozent Marktanteil ein. Dabei fiel die Zuschauerzahl nicht mehr unter die Zwei-Millionen-Marke – auch nicht während der dritten Episode, die zumindest zeitweise wieder gegen den Fußball antreten musste. Jedoch hatte das Relegationsspiel der zweiten Liga nicht genügend Zugkraft, um bei der VOX-Show großen Schaden anzurichten. Trotzdem verzeichnete die Partie einen höheren Marktanteil als das Konzert, das Gastgeber Xavier Naidoo gewidmet war.
Irritierend war dann jedoch das Staffelfinale, in dem traditionell Duette gesungen werden. Mit 1,65 Millionen Zuschauern kam «Sing meinen Song» auf die kleinste Reichweite der regulären Staffel. Beim Gesamtpublikum als auch bei den 14- bis 49-Jährigen lag die Show deutlich unter dem Durchschnittswert der Staffel: 5,8 Prozent bei allen sowie 8,9 Prozent bei den Umworbenen. Zum zweiten Mal fiel das Tauschkonzert in diesem Jahr auch unter die Millionen-Marke in der jungen Zielgruppe. Doch man muss das Format an dieser Stelle auch verteidigen: die gesamte Fernsehlandschaft war an diesem Abend mächtig schwach unterwegs.
In der Endabrechnung erreichten die acht Tauschkonzerte bei VOX in diesem Jahr durchschnittlich 2,09 Millionen Zuschauer sowie starke 6,8 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. In der werberelevanten Zielgruppe fuhr «Sing meinen Song» hervorragende 11,2 Prozent ein, die im Mittel auf 1,21 Millionen Zuschauern zwischen 14 und 49 basierten. Bezieht man das quotenschwache Best Of am 7. Juni mit ein, sinken die Werte deutlich (ab 3: 1,99 Mio. / 6,6%; 14-49: 1,15 Mio. / 10,8%). Damit war die dritte Staffel während ihrer acht regulären Episoden jedoch schwächer als jene im vergangenen Jahr, bei der im Schnitt noch 2,15 Millionen mit von der Partie waren und bei den Umworbenen nochmals deutlich stärkere 12,5 Prozent Marktanteil auf dem Papier standen. Doch die diesjährigen Werte geben mehr als genug Gründe, um die Fortsetzung von «Sing meinen Song – Das Tauschkonzert» zu rechtfertigen.
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