Der letzte noch verbliebene «CSI»-Ableger ist beendet - und dürfte auch hierzulande für RTL kein allzu schmerzlicher Verlust sein. Nur selten erreichte die Serie überhaupt den Senderschnitt.
Seit wenigen Wochen steht fest, das mit
«CSI: Cyber» auch der jüngste und letzte Bestandteil des «Crime Scene Investigation»-Franchise eingestellt wird (
wir berichteten), das über viele Jahre hinweg die internationale Serienlandschaft so stark geprägt hat wie kaum eine andere Marke. An das Original aus Las Vegas sowie die lange Zeit ebenfalls sehr starken Ableger aus Miami und New York kam «Cyber» dabei in seiner gerade einmal zwei Staffeln und 31 Folgen umfassenden Geschichte von Anfang an nie heran und wurde auf RTL dennoch recht prominent am Dienstagabend gegen 21:15 Uhr ausgestrahlt. In den meisten Fällen ließ die Publikumsresonanz dabei aber durchaus zu wünschen übrig.
Dabei machte der Auftakt des zweiten Durchgangs Ende Januar sogar noch durchaus Hoffnung darauf, dass im Nachgang an die zwischen September und Dezember vergangenen Jahres erfolgte Präsentation der ersten 13 Folgen einige neue Fans hinzu gekommen sein könnten. Mit 3,41 Millionen Fernsehenden und 10,8 Prozent Marktanteil standen die besten Werte seit Ausstrahlungsbeginn zu Buche, in der werberelevanten Zielgruppe wurde der Senderschnitt angesichts von 15,7 Prozent bei 1,76 Millionen sogar deutlich übertroffen. Es sollten die besten Zahlen für die Serie bleiben. Schon in Woche zwei ging es dann recht klar bergab, doch während man insgesamt deutlich auf nur noch 2,93 Millionen und bereits unterdurchschnittliche 9,0 Prozent zurückfiel, wurden beim Zielpublikum zumindest weiterhin ordentliche 13,5 Prozent bei 1,64 Millionen verzeichnet.
Erst in Woche drei ging es dann auch hier dramatisch bergab auf nur noch 9,7 Prozent, während beim Gesamtpublikum sogar nicht mehr als 7,4 Prozent bei durchschnittlich 2,56 Millionen Serienfans auf dem Papier standen. Bis Ende April - also über zwei Monate lang - sollte anschließend nur noch ein einziges Mal die Sendernorm überboten werden: Am 23. Februar mit Episode fünf, die auf 13,9 Prozent des besonders stark umworbenen Publikums bei hier 1,49 Millionen Fernsehenden gelangte, während insgesamt maue 9,5 Prozent bei 2,90 Millionen gemessen wurden. Ansonsten lief das Format zumeist recht konstant zwischen 10,0 und und 12,6 Prozent der Jüngeren, einzig am 29. März fiel eine Folge mit sogar nur 8,5 Prozent dramatisch ab - die allerdings auch gegen ein Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft ins Rennen ging. Beim Gesamtpublikum verbuchte besagte Folge gruselige 2,36 Millionen und 6,9 Prozent.
Die letzte April-Ausgabe, die bereits die fünftletzte Folge überhaupt sein sollte, kam dann überraschend auf 3,27 Millionen Zuschauer und immerhin 10,5 Prozent. Im insgesamt 27. Anlauf wurde hier erst zum zweiten Mal überhaupt ein zweistelliger Wert generiert. Und auch in der Zielgruppe lief es mit 14,5 Prozent bei 1,66 Millionen erstaunlich gut, hier platzierte man sich sogar rund anderthalb Prozentpunkte oberhalb des Senderschnitts - nur um eine Woche später gegen das Champions-League-Halbfinalspiel des FC Bayern wieder erheblich auf nur noch 2,40 Millionen Interessenten und 7,1 bzw. 9,0 Prozent zurückzufallen.
Eine Woche vor dem Serienende mobilisierte die Serie dann noch einmal 2,69 Millionen Menschen, was einem vergleichsweise ordentlichen Marktanteil von 9,1 Prozent entsprach. Ganz klar mit die stärksten Werte der wenig ruhmreichen Geschichte kamen bei den 14- bis 49-Jährigen zustande, wo an diesem Abend gute 13,9 Prozent bei 1,45 Millionen zu Buche standen. Das Serienfinale sahen dann am 31. Mai mit 2,53 Millionen sogar wieder deutlich weniger Menschen, was mit einem ziemlich enttäuschenden Marktanteil von 8,7 Prozent einherging. Auch bei den Jüngeren war angesichts von gerade einmal 1,22 Millionen und 12,0 Prozent nicht wirklich zu erkennen, dass es eine Abschiedswehmut beim breiteren Publikum gegeben hätte
Durchschnittlich wurden die 18 Folgen der zweiten «CSI: Cyber»-Staffel von 2,72 Millionen Menschen gesehen, was einem eher dürftigen Marktanteil von 8,7 Prozent entsprach. Damit wurde das sicherlich schon nicht überragende RTL-Saison von minimal mehr als zehn Prozent bereits um etwa anderthalb Prozentpunkte unterboten. Nicht anders sah es in der werberelevanten Zielgruppe aus, wo mit 11,8 Prozent bei 1,33 Millionen die Sendernorm ebenfalls um etwa anderthalb Prozentpunkte verfehlt wurde - hier aber zumindest auf einem etwas höheren Niveau als bei allen Fernsehenden.
Interessant aber: Die erste Staffel war im vergangenen Jahr angesichts von nur 8,1 bzw. 11,4 Prozent bei 2,41 Millionen Zuschauern sogar noch etwas schlechter weg gekommen. Ob man anhand derartiger Verbesserungen berechtigte Hoffnungen in weitere Steigerungen in der Zukunft hätte setzen können, erscheint fraglich. Doch letztlich stellt sich diese Frage ohnehin nicht, denn die Serie wurde nun eingestellt und wird maximal noch als Lückenfüller am vorwiegend späteren Abend nützlich sein. Das Ende des «CSI»-Franchise geht, doch so richtig traurig dürfte darüber inzwischen kaum jemand mehr sein.
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