«Fear the Walking Dead» hinkt seinem Vorbild hinterher

Der US-amerikanische Kabelsender AMC hat den Fans der Untoten keine allzu große Pause gegönnt: Kaum hatte man sich Anfang April vom Original verabschiedet, starteten eine Woche später die neuen Folgen des Ablegers «Fear the Walking Dead». Die neue Season übernahm den Sendeplatz des Mutterformats und durfte somit ebenfalls am Sonntagabend um 21:00 Uhr auf Zuschauerfang gehen. Während «The Walking Dead» auch in seiner sechsten Staffel wöchentlich weit mehr als zwölf Millionen Zuschauer unterhielt, musste der Ableger kleinere Brötchen backen. Auch an die Quoten der ersten Staffel wollten die neuen Episoden nicht mehr heranreichen.

Die erste Staffel des Zombie-Ablegers profitierte im vergangenen Jahr vor allem vom Neugier-Bonus und erreichte zum Serienauftakt 10,13 Millionen Zuschauer, womit «Fear the Walking Dead» noch immer einen Rekord hält, denn keine andere Serie im Kabelfernsehen erwischte zum Start jemals eine höhere Zuschauerzahl. Die Neugier ließ im Staffelverlauf aber nach und letztlich ging die sechs Folgen umfassende erste Staffel vor 6,86 Millionen Fans zu Ende.

Die zweite Runde bekam nun mehr als doppelt so viele Ausgaben und zählt insgesamt 15 Episoden. Die ersten sieben Folgen wurden seit April ausgestrahlt. Einen Neugier-Bonus gab es in diesem Jahr nun nicht mehr. Dennoch: für den Auftakt interessierten sich 6,67 Millionen US-Bürger, womit man sich auf dem Niveau des Abschlusses der ersten Staffel befand. Allerdings konnte man dieses Level nicht halten. Schon die zweite Folge ließ spürbar Federn und generierte eine Woche später nur noch 5,58 Millionen Zuschauer.

Ende April verschärfte sich zudem die Konkurrenzsituation. HBO begann nämlich die Ausstrahlung der sechsten Staffel von «Game of Thrones», die zeitgleich mit «Fear the Walking Dead» auf Sendung ging. Während HBO mit knapp acht Millionen Zuschauern einen großartigen Wert einfuhr, mussten die Zombies bei AMC weitere Verluste verkraften. 4,73 Millionen Menschen verfolgten die dritte Ausgabe von «Fear the Walking Dead».

Auch der Monat Mai brachte keine Besserung. In direkter Konkurrenz zu «Game of Thrones» verharrten die Zombies unter der Marke von fünf Millionen Zuschauern. Die vierte Ausgabe unterhielt 4,80 Millionen Menschen, die fünfte Folge generierte 4,41 Millionen Fans und auch die restlichen beiden Episoden präsentierten sich mit 4,49 Millionen sowie 4,39 Millionen zwar konstant, lagen aber deutlich unter dem Niveau der ersten Staffel.

Im Schnitt kamen die ersten sieben Folgen der zweiten Staffel bei der linearen TV-Ausstrahlung auf 5,01 Millionen Zuschauer. Gegenüber des ersten Durchlaufs ist das ein herber Verlust, denn damals versammelte «Fear the Walking Dead» durchschnittlich 7,60 Millionen Menschen vor dem Fernseher. In dem Zombie-Ableger schlummert also nicht das Quotenpotential der Mutterserie, dennoch wäre es fatal von einem Flop zu sprechen. Schließlich ist «Fear the Walking Dead» mit seinen durchschnittlich 5,01 Millionen Zuschauern das aus Quotensicht zweitstärkste Format, das AMC derzeit zu bieten hat.

Am 21. August wird der Sender die Ausstrahlung der zweiten Staffel fortsetzen. Acht Episoden stehen noch aus. Auch eine dritte Runde ist schon beschlossene Sache. Grünes Licht dafür gab es bereits Mitte April. Der dritte Durchlauf wird dann - ähnlich wie das Original – 16 Ausgaben umfassen und vermutlich erneut in zwei Hälften ausgestrahlt werden.