Der Madrilener Zweikampf um die europäische Fußballkrone war insgesamt deutlich schwächer frequentiert als das Vorjahres-Endspiel. Auch das Elfmeterschießen trieb die Werte kaum in die Höhe.
ZDF-Werte der CL-Finals
- 2013: 21,61 Mio. (61,9% / 62,5%)
- 2014: 7,44 Mio. (28,4% / 25,9%)
- 2015: 9,72 Mio. (36,6% / 34,0%)
2013: Bayern-Dortmund / 2014: Real-Atletico / 2015: Turin-Barcelona
Nicht nur die UEFA, sondern sicherlich auch die deutschen TV-Sender hätten sich etwas anderes vom Endspiel der Champions League erhofft als eine Neuauflage des Madrid-Duells zwischen Real und Atletico, das es bereits vor zwei Jahren zu bestaunen gab und vergleichsweise schwache Einschaltquoten generierte (siehe Infobox). Voll und ganz nach dem Geschmack von ZDF und Sky war hingegen der Umstand, dass die Partie sogar noch knapper und langlebiger war als 2014, erst nach dem Elfmeterschießen deutlich nach 23:30 Uhr fiel die Entscheidung zugunsten der Königlichen. Das Zweite kam dennoch nicht ganz an die Vorjahreswerte heran.
Durchschnittlich 8,19 Millionen Menschen sahen die Live-Übertragung beim öffentlich-rechtlichen Sender ab 20:50 Uhr, was einem trotz des deutlichen Aderlasses äußerst beachtlichen Marktanteil von 31,2 Prozent entsprach. Der Tagessieg war der Übertragung damit standesgemäß nicht zu nehmen, auch die ab 20:20 Uhr gestartete Rahmenberichterstattung konnte sich angesichts von 5,65 Millionen und 26,0 Prozent schon absolut sehen - und dank des Auftritts von Soul-Star Alicia Keys auch hören - lassen. In der Zuschauergruppe der 14- bis 49-Jährigen standen derweil 2,98 Millionen Fußballfans und 33,0 Prozent Marktanteil für die Live-Präsentation zu Buche, die Berichte aus dem Studio und die Pre-Show verfolgten 2,07 Millionen bzw. 26,8 Prozent.
Eher als Ladenhüter stellte sich hingegen das zehnminütige
«Champions League Magazin» um 19:20 Uhr heraus, als sich noch kaum jemand für das erst knapp anderthalb Stunden später anstehende Finalspiel interessierte. Nur 1,71 Millionen Menschen klinkten sich bereits zu dieser frühen Stunde für kurze Zeit in das ZDF-Programm ein, was eher überschaubaren 10,1 Prozent des Gesamtpublikums und 4,4 Prozent der Jüngeren entsprach.
Sky setzt den leichten Abwärtstrend fort
Sky-Werte der CL-Finals
- 2013: 0,89 Mio. (2,5% / 3,5%)
- 2014: 0,39 Mio. (1,4% / 3,0%) (ohne Verlängerung)
- 2015: 0,40 Mio. (1,5% / 2,6%)
2013: Bayern-Dortmund / 2014: Real-Atletico / 2015: Turin-Barcelona
Anders als das Zweite, das sich beim Vorjahres-Endspiel deutlich zu steigern wusste, hatte Sky seit dem großen Erfolg mit dem deutschen Finale zuletzt fast ausschließlich Verluste zu beklagen. Diese setzten sich diesmal nahtlos fort, denn es fanden sich nur 0,34 Millionen Menschen, die das Spiel im Bezahlfernsehen sehen wollten. Mit 1,3 Prozent fiel der Gesamt-Marktanteil ein wenig schwächer aus als in den beiden Vorjahren, dramatischer lasen sich allerdings die Werte bei den 14- bis 49-Jährigen: Nach einem Rückgang von 3,5 auf 2,6 Prozent innerhalb der vergangenen drei Jahre wurden diesmal sogar nur noch 2,0 Prozent bei einer Reichweite von 0,18 Millionen gemessen.
Im Gegensatz zum ZDF beziehen sich all diese Werte ausdrücklich nur auf die reguläre Spielzeit, da der Bezahlkanal die anschließenden Werte nochmal extra auswies. Das dramatische Elfmeterschießen, das nicht nur den Schlussstrich unter das Spiel, sondern auch unter Marcel Reifs langjähriger Tätigkeit als Sky-Kommentator setzte, hatte allerdings keine signifikanten Verbesserungen mehr vorzuweisen: Insgesamt gingen hier 0,35 Millionen Menschen mit 1,5 Prozent Marktanteil einher, bei den Jüngeren wurden sogar minimal schwächere 1,9 Prozent bei 0,17 Millionen verzeichnet.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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