Auch der im April getätigte Versuch von Sat.1, den leidigen 19-Uhr-Slot irgendwie auf Vordermann zu bringen, stellte sich eher als Schuss in den Ofen heraus.
Sein Nachmittags- und Vorabend-Programm hat Sat.1 mittlerweile wieder auf Erfolgskurs gebracht, einzig um 19 Uhr hakt es beim Bällchensender nach wie vor an allen Ecken und Enden. Für neuen Schwung sollte hier in den vergangenen fünf Wochen mit
«Einsatz in Köln - Die Kommissare» ein Format sorgen, das dem zuvor gezeigten «Auf Streife» inhaltlich doch durchaus ähnelte. Und auch hinsichtlich der Einschaltquoten waren keine wirklichen Veränderungen zu bemerken: Die Werte waren zwar weitgehend konstant, aber eben auch weitgehend konstant schlecht - und zwar so schlecht, dass derzeit noch einiges an Sprungkraft vonnöten wäre, um zumindest den Senderschnitt zu erreichen.
In Woche eins machten zumindest mal zwei Ausgaben Hoffnung auf bessere Zeiten, denn am Dienstag und Mittwoch standen verhältnismäßig gute 8,4 und 8,1 Prozent des werberelevanten Publikums auf dem Papier. Die Sendernorm war damit zwar noch einen guten halben Prozentpunkt entfernt, aber immerhin kam man ihr so nahe wie um 19 Uhr schon lange nicht mehr. Damit wurden allerdings auch schon zwei der drei Ausgaben mit mehr als acht Prozent Marktanteil ausgestrahlt. Ansonsten verlief die Startwoche mit 5,6 bis 7,0 Prozent schon reichlich dürftig, zumal beim Gesamtpublikum nur etwas über fünf Prozent im Mittel bei 1,10 bis 1,40 Millionen zustande kamen. Zum Vergleich: Selbst aktuell, wo man wahrlich nicht einen Superhit nach dem anderen hinlegt, liegt der durchschnittliche Marktanteils des Privatsenders bei weitaus besseren siebeneinhalb Prozent.
In der zweiten Präsentationswoche verschoss man sein Pulver bereits am Montag und Dienstag, wo noch einmal vergleichsweise gute 7,9 und 8,1 Prozent der Zielgruppe auf dem Papier standen. Folge drei rutschte auf 7,5 Prozent, die beiden letzten Ausgaben sogar auf nur noch desolate 5,9 und 6,1 Prozent des umworbenen Publikums. Ähnlich verlief die Entwicklung auch bei allen Fernsehenden ab drei Jahren, wobei hier einzig die Donnerstagsepisode mit 4,4 Prozent bei 1,02 Millionen negativ herausstach - an den vier anderen Tagen kamen allerdings auch nur bedingt stärkere 5,0 bis 5,5 Prozent bei maximal 1,33 Millionen zustande.
In der zweiten Aprilhälfte war das neueste Produkt der Sat.1-Sparpreisfiction endgültig in der Quoten-Tristesse angelangt, das Höchste der Gefühle stellten nun bereits 7,6 Prozent der 14- bis 49-Jährigen dar, während im Normalfall nur noch zwischen sechs und sieben Prozent möglich waren - und eine Folge mit gerade einmal noch 5,2 Prozent komplett durchfiel. Beim Gesamtpublikum orientierte sich die Sendung nun daran, zumindest noch hin und wieder über füf Prozent zu gelangen, im Bestfall gelang ihr das mit 5,3 Prozent bei 1,34 Millionen. In der fünften und letzten Woche Anfang Mai lief es dann zwar wieder ein wenig besser, doch neue Rekordwerte waren hier dann auch nicht mehr möglich.
Somit liest sich die Gesamtbilanz der 24-teiligen Ausstrahlung von
«Einsatz in Köln - Die Kommissare» reichlich dürftig: Gerade einmal 1,18 Millionen Menschen sahen durchschnittlich zu, was einem Marktanteil von 5,1 Prozent entsprach und den Senderschnitt somit um etwa zweieinhalb Prozentpunkte verfehlte. In der besonders wichtigen werberelevanten Zielgruppe standen 6,9 Prozent bei 0,46 Millionen zu Buche, womit die Sat.1-Sendernorm immerhin "nur" um etwa zwei Prozentpunkte verfehlt wurde. Nun muss «Fahndung Deutschland» fünf Wochen lang unter Beweis stellen, dass auch auf diesem undankbaren Slot mehr geht - was übrigens zum Auftakt schon einmal angedeutet wurde: Mit 8,5 Prozent war man gleich erfolgreicher unterwegs als sämtliche «Einsatz in Köln»-Folgen.
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